Natürliche Ressourcen nachhaltig nutzen – Internationale Sommerschule in Jülich

In einer internationalen Sommerschule im Forschungszentrum Jülich lernen junge Wissenschaftler aus mehreren afrikanischen Staaten, Brasilien, China, Polen, Ungarn und Deutschland zurzeit den nachhaltigen Umgang mit dem kostbaren Gut. Zentrales Thema des zweiwöchigen Kurses ist Bedeutung und Funktion des Wassers in Boden, Pflanzen und Atmosphäre, sowie Maßnahmen zu seinem Schutz und seiner nachhaltigen Verwendung.

Darüber hinaus werden technische Verfahren zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung vorgestellt, sowie Wasserbauprojekte und länderübergreifende gesetzliche Regelungen.

Die Sommerschule soll der Auftakt einer Reihe jährlicher Veranstaltungen unter dem Oberthema „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen (Sustainable Use of Naturals Resources – SUN)“ sein und findet vom 14. bis 25. August statt. SUN ist eine gemeinsame Initiative des Forschungszentrums Jülich und der Tongij Universität Shanghai, die seit einigen Jahren vor allem in der Umweltforschung eng miteinander kooperieren. Schon heute unterstützen die beiden Forschungseinrichtungen den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Stipendienprogramme, die Sommerschule soll die Förderaktivitäten nun erweitern.

Programm unter http://www.fz-juelich.de/icg/icg-iv/index.php?index=576

Jülicher Chopper sind Exportschlager

Materialforschung mit Neutronen ist eine Domäne des Forschungszentrums Jülich. Kein Wunder, dass auch die benötigten Präzisions-Instrumente „made in Jülich“ für die Umgang mit Neutronen eine guten Ruf besitzen: Sie stehen weltweit in namhaften Laboren. Das jüngste Meisterstück wurde an das Paul-Scherrer-Institut in der Schweiz geliefert. Eine rund 780.000 Euro teure Chopper-Kaskade am Experiment MARS versieht nun an der Neutronenquelle SINQ ihren Dienst und sortiert Neutronen nach ihrer Geschwindigkeit.

Mit fünf geschlitzten Scheiben des Choppers wird ein Neutronen-Strahl in kleine Pulse „geschnitten“ und gefiltert: Nur Neutronen mit der passenden Geschwindigkeit können die rotierenden Scheiben passieren. Derart modifizierte Strahlen dienen in der Materialforschung dazu, Strukturen im Nanometerbereich und Prozesse mit hoher zeitlicher Auflösung zu untersuchen.

Besonderes Jülicher Know-how floss in die magnetische Lagerung der Scheiben. „Berührungslos, reibungslos und verschleißfrei werden die Scheiben in der Schwebe gehalten“, erklärt Dr. Hermann Stelzer von der Jülicher Zentralabteilung Technologie, „sogar ohne Kühlung sind so Drehgeschwindigkeiten über 20.000 Umdrehungen pro Minute möglich“. Dazu messen Sensoren die Lage der Achse aus, und die Elektronik steuert kontinuierlich die Stärke der Magnetfelder.

Dank der langen Tradition auf diesem Gebiet planen, bauen und betreuen Jülicher Entwickler komplette Anlagen für wissenschaftliche Einrichtungen. Neben den Schweizern nutzen die patentierte Technik aus Jülich auch das Hahn-Meitner-Institut (HMI) in Berlin, das Institut Laue Langevin (ILL) in Grenoble und das National Institute of Standards and Technology (NIST) in den USA. Im Bau befindet sich gerade eine Chopper-Anlage für die amerikanische Spallationsquelle SNS, die seit Mai über den stärksten Neutronenstrahl der Welt verfügt.

Termine zum 50-jährigen Jubiläum im September:

1. September Jülicher Tag der Biotechnologie:

Das Zentrum für Mikrobielle Biotechnologie stellt sich vor. Vier Institute bündeln hier ihr Knowhow in den Bereichen der Systembiotechnologie und der Weißen Biotechnologie. Zusammen beschreiten sie mit ihren Forschungen den Weg vom Gen zum Produkt. (Vortragsveranstaltung ab 12:30 Uhr)

7. September Jülicher Zukunftsforum Gesundheit:

Was tragen Jülicher Forscher zur Gesundheitsforschung bei, wo sehen sie die Herausforderungen für die Zukunft? Auf dem Jülicher Zukunftsforum Gesundheit bietet sich einen Tag lang die Gelegenheit den Forschungsbereich bei Führungen und Vortragsveranstaltungen kennen zu lernen. Schwerpunkt ist die Erforschung von Struktur und Funktion des gesunden und erkrankten Gehirns. Wie etwa lässt sich Lebensqualität auch im hohen Alter bewahren, wie lässt sich das Risiko von Erkrankungen des Nervensystems senken. In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Neurodoping-Chancen und Risiken“ werden diese und weitere Fragen unter der Moderation von Volker Panzer (ZDF „nachtstudio“) diskutiert.

10. September Tag der offenen Tür und Festakt zum 50-jährigen Jubiläum:

Zum 50-jährigen Bestehen öffnet das Forschungszentrum von 11 bis 17 Uhr seine Pforten. Kleinen und großen Besuchern präsentiert es am „Tag der Neugier“ mit Experimenten, Shows und Musik die Welt der Wissenschaft. Ob Lasershow, Brennstoffzellen-Scooter oder die von Kindern erbaute Fantasiemaschine: Der ganze Campus lädt zum Staunen und Entdecken ein. Hier der Computer, der an der Weltspitze mitmischt , dort der Tigerentenclub, dazwischen spannende Unterhaltung mit den Phänomenen der Physik. Das ist Wissenschaft „made in Jülich“, umrahmt von einem Festival für Auge und Ohr.

Auf der Seite http://www.fz-juelich.de/termine finden sie weitere aktuelle Konferenzen und Veranstaltungen im und mit dem Forschungszentrum Jülich

Pressekontakt: Dr. Barbara Schunk, Wissenschaftsjournalistin, Öffentlichkeitsarbeit, Forschungszentrum Jülich Tel. 02461 61-8031/2388, Fax 02461 61-4666, E-Mail: b.schunk@fz-juelich.de, a.stettien@fz-juelich.de Forschungszentrum Jülich GmbH 52425 Jülich Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren Öffentlichkeitsarbeit Telefon 02461 61-4661 Telefax 02461 61-4666 E-mail: info@fz-juelich.de

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Dr. Barbara Schunk Forschungszentrum Jülich GmbH

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