Lichtspiel und Blütensymphonie

Mehr als eintausend Mitglieder und Gäste erwartet die Max-Planck-Gesellschaft zu ihrer Jahrestagung vom 12. bis 14. Juli in Frankfurt am Main. Darunter auch politische Prominenz: Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, wird am 13. Juli den Max-Planck-Forschungspreis überreichen. Am 14. Juli werden sie und der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts bei der Festversammlung in der Paulskirche sprechen. Dort wird auch der Nobelpreisträger Prof. Theodor Hänsch unter dem Titel „Der Puls des Lichts“ seine Forschung zur Laserphysik vorstellen. Parallel zu der mehrtägigen Veranstaltung werden Max-Planck-Wissenschaftler ihre Arbeit an Schulen im Frankfurter Raum präsentieren.

Die Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft treffen sich zur Jahresversammlung des eingetragenen Vereins alljährlich in einem anderen Bundesland. In diesem Jahr kommen Wissenschaftler, Unternehmer und private Förderer nach Hessen. Während der Zusammenkunft werden verschiedene Gremien, unter anderem Verwaltungsrat und Senat, über forschungspolitische Themen beraten und entscheiden. Prof. Peter Gruss, Präsident, und Dr. Barbara Bludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, werden die Beschlüsse anschließend bei einer Pressekonferenz am 13. Juli um 14.00 Uhr im Hotel MARITIM bekannt geben .

Dass sich Mitte Juli viel wissenschaftliche Kompetenz in Frankfurt versammelt, wird auch in der Stadt zu bemerken sein: In 130 Vorträgen an Schulen im Frankfurter Raum präsentieren Wissenschaftler verschiedener Max-Planck-Institute ihre Arbeit. Dabei wird es um vielfältige Themen gehen: etwa „Gentechnik in der Pflanzenzüchtung – für oder gegen die Natur?“, „Verdienen Manager zuviel?“, „Hacker, Cracker, Bauernfänger: Strafrecht im Zeitalter des Internet“ und „Wer zu dick ist, ist selbst schuld, oder?“. Die interessierte Öffentlichkeit ist am Mittwoch, 12. Juli um 19.30 Uhr zum Vortrag in den Festsaal des Casinos an der Goethe-Universität (Grüneburgplatz 1) eingeladen. Dabei berichtet Prof. Dr. Detlef Weigel vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, wie Pflanzen erfahren, wann sie blühen sollen – und wie er und seine Mitarbeiter dahinter kamen, dass das Hormon Florigen den Pflanzen diesen Zeitpunkt signalisiert. Diese Entdeckung zeichnete das Wissenschaftsmagazin Science im vergangenen Jahr als „Breakthrough of the Year“ aus.

Am 13. Juli wird Bundesministerin Dr. Annette Schavan um 17.30 Uhr im Congress Center der Messe Frankfurt den Max-Planck-Forschungspreis überreichen. Er geht in diesem Jahr an die Kunsthistoriker Prof. Alina Payne, Harvard University, USA, und Prof. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität zu Berlin. Der Preis ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro eine der höchstdotierten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben. Zudem verleiht die Max-Planck-Gesellschaft während ihrer Jahresversammlung die Otto-Hahn-Medaille an hervorragende Nachwuchswissenschaftler unter 30 Jahren aus verschiedenen Max-Planck-Instituten. In diesem Jahr erhalten 39 Forscher die Medaille und damit verbunden ein Stipendium, um für ein weiteres Jahr an ihrem Institut arbeiten zu können. Mit dem Dieter-Rampacher-Preis wird Dr. Torsten Brezesinski vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam ausgezeichnet, der mit 25 Jahren jüngster Doktorand des Jahres 2005 war.

Frankfurt ist heute ein bedeutender Forschungsstandort für die Max-Planck-Gesellschaft: Hier befinden sich ihre Institute für Biophysik, Hirnforschung und europäische Rechtsgeschichte. In Hessen unterhält die Max-Planck-Gesellschaft zudem das Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg und das Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim.

Insgesamt arbeiten mehr als 700 Angestellte, Nachwuchs- und Gastwissenschaftler an diesen Forschungsstätten. Das macht die MPG auch zu einem Wirtschaftsfaktor in Hessen. So entfaltet sie hier eine rege Bautätigkeit: das Max-Planck-Institut für Biophysik ist erst 2003 in einen Neubau auf dem Campus Riedberg der Universität Frankfurt gezogen. Dorthin wird auch das Max-Planck-Institut für Hirnforschung umsiedeln, dessen neues Institut ab 2008 errichtet wird. Derzeit läuft der Architektenwettbewerb für den Neubau; das Ergebnis wird die Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam mit dem Land Hessen in einer Pressekonferenz am 14. Juli bekannt geben. Das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte wird ebenfalls ein neues Institutsgebäude erhalten. Schließlich baut das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad-Nauheim gerade ein neues Laborgebäude.

In ganz Deutschland beschäftigt die Max-Planck-Gesellschaft an ihren 78 Instituten derzeit fast 12 500 Mitarbeiter, darunter rund 4 300 Wissenschaftler. Hinzu kommen mehr als 11 000 Stipendiaten, studentische Hilfskräfte, Doktoranden und Gastwissenschaftler, so dass insgesamt rund 23 500 Menschen bei der Max-Planck-Gesellschaft arbeiten. Mit einem jährlichen Etat von 1,4 Milliarden Euro betreiben sie international führende Grundlagenforschung in den Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften. Dass die Max-Planck-Gesellschaft als Motor des wissenschaftlichen Fortschritts wirkt, verdeutlichen allein zwei Zahlen: 16 ihrer Wissenschaftler, darunter die erste Frau aus Deutschland, erhielten nach dem Zweiten Weltkrieg den Nobelpreis. 45 Max-Planck-Forscher wurden zudem mit dem Leibniz-Preis, dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis, ausgezeichnet.

Gemeinsam mit den Universitäten bildet die Max-Planck-Gesellschaft zudem wissenschaftlichen Nachwuchs aus: Rund 1700 Doktoranden aus aller Welt arbeiteten 2005 in den 43 International Max Planck Research Schools (IMPRS), wo sie sich für eine Laufbahn in der Forschung qualifizieren. In Hessen gibt es allein drei dieser Research Schools: Zusammen mit der Universität Marburg betreibt das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie die IMPRS for Environmental, Cellular and Molecular Microbiology. An der Universität Frankfurt wurden zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Hirnforschung die IMPRS for Structure and Function of Biological Membranes eingerichtet, und gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte die IMPRS for Comparative Legal History gegründet.

Media Contact

Dr. Andreas Trepte Max-Planck-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.mpg.de

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