400 Forscher aus 15 Ländern tagen bei den 9. IFF-Wissenschaftstagen

Insbesondere im Bereich der virtuellen und erweiterten Realität entwickelt sich Magdeburg zu einem europaweit wahrgenommenen Forschungszentrum. Bei Entwicklungs- und Technologiechefs von Wirtschaftsunternehmen stößt die zweitägige Tagung "Virtual Reality und Augmented Reality zum Planen, Testen und Betreiben technischer Systeme" auf große Resonanz, da man sich von den virtuellen Technologien entscheidende Wettbewerbsvorteile beim Entwickeln, Testen und Herstellen neuer Produkte erhofft. Die internationale Fachtagung organisiert das Fraunhofer IFF in enger Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Universität. Inhaltlich eingebunden sind das Kompetenznetzwerk zur virtuellen und erweiterten Realität ViVERA, das europäische Forschungsprojekt VIRTHUALIS, das Europäische Exzellenznetzwerk INTUITION und zahlreiche Partner aus Projekten der EU-Forschungsförderung.

Ein wesentliches Ziel der Tagung ist es, Anwender und Entwickler von Technologien der virtuellen und erweiterten Realität in einen Dialog zu führen. Besonderen Wert legt das Fraunhofer IFF auf den Dialog der Wissenschaftler mit den Experten aus der Industrie und den mittelständischen Unternehmen, um den schnellen Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft zu unterstützen und Innovation zu beschleunigen. Im Fokus stehen die Branchen: Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Prozessindustrie, Luftfahrt, Schiffbau und Medizintechnik.

Im Bereich der Logistik stehen Technologien und Lösungen im Vordergrund, um die zunehmenden internationalen Warenflüsse sicherer und transparenter zu machen. Besondere Bedeutung haben hierbei RFID und die Satellitennavigationstechnik. Mit dem Start des Satellitennavigationssystems Galileo entsteht die Grundlage für eine Vielzahl von neuen Anwendungen und Dienstleistungen, die es erlauben, die Logistik intelligenter und die Prozesse zuverlässiger zu gestalten. Sowohl für die Region Mitteldeutschland als auch für die Bundesrepublik insgesamt bietet die Logistik enormes Entwicklungspotenzial bei steigenden ökonomischen und ökologischen Herausforderungen. Neue Technologische Lösungen sollen dazu beitragen, die führende Position Deutschlands auf dem Gebiet der Logistik weiter auszubauen.

Ergänzende Informationen:

Zu ViVERA
Konsortialführung: Fraunhofer IFF (ViVERA-Sprecher: Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Schenk)
Mitglieder: 6 Fraunhofer-Institute und 6 Universitäten
Hauptziel: Wirtschaftliche Nutzung von Forschungsergebnissen und die Umsetzung in innovative Produkte und Dienstleistungen
Für eine nachhaltige Entwicklung wird insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen der direkte Zugang zu modernen Technologien ermöglicht
Vorgehensweise: Forschungsergebnisse der vom BMBF in den Jahren 1999 bis 2004 geförderten 16 Verbundprojekte zur virtuellen und erweiterten Realität mit 93 Partnern werden gebündelt und kleinen und mittleren Unternehmen branchenübergreifend zur Verfügung gestellt.
Themenfelder

* Entwicklung
* Test
* Produktion
* Qualifizierung

Zu VIRTHUALIS
Konsortialführung: Politecnico di Milano
Mitglieder: mehr als 40 Partner aus Wissenschaft und Industrie aus 15 Ländern
Hauptziel: Sicherheit in der Prozessindustrie erhöhen (ca. 90 % der Fehler und Unfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen)
Vorgehensweise: Berücksichtigung menschlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen und Entwicklung speziell darauf abgestimmter VR-Technologien. Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse bei der Planung und Errichtung neuer Anlagen und Maschinen

Zu INTUITION
INTUITION wird durch die EU gefördert und bündelt die Kompetenz von 58 Partnern aus 15 Ländern. Ziel ist es, die europäischen Aktivitäten im Bereich der virtuellen Realität und der Anwendungen in virtuellen Umgebungen zu koordinieren und den aktuellen Stand der rasanten Technologieentwicklung permanent zu dokumentieren. (Der Sprecher des INTUITION Network of Excellence, Dr. Angelos Amditis wird einen der drei Impulsvorträge der 9. IFF-Wissenschaftstage halten)

Über das Marie Curie Programm
Ziel ist es, innerhalb von vier Jahren zwölf Nachwuchswissenschaftler aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland die Möglichkeit zu geben, am VDTC des Fraunhofer IFF an internationalen Forschungsprojekten mitzuwirken und in Industrieprojekten Praxiserfahrungen zu sammeln. Angeboten werden ein- bis dreijährige Aufenthalte, die je nach Länge und Interesse der Forscher mit einem Master oder Doktortitel abschließen können. Der thematische Schwerpunkt des Programms umfasst den Bereich des anwendungsorientierten Virtual Engineering. Drei Themenfelder stehen dabei zur Auswahl: virtuelle Produktentwicklung, virtuelle Prozesssteuerung und virtuell-interaktives Training.

Media Contact

Herbert Siegert idw

Weitere Informationen:

http://www.iff.fraunhofer.de

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