Simulationen als Schlüssel zur Forschung im 21. Jahrhundert
Computerprogramme veranschaulichen komplexe Zusammenhänge
Unter dem Titel „The Age of Simulation“ veranstalten das Ars Electronica Center Linz und FAS.research einen zweitägigen Kongress, der sich ab übermorgen, Donnerstag, mit dem Thema „Lernen und Forschen im 21. Jahrhundert“ beschäftigt. Unter Beteiligung von internationalen Fachexperten aus Wissenschaft, Forschung und Bildung sowie Netzwerkspezialisten, Gameentwicklern und Künstlern sollen der zukunftsweisende Einsatz von Simulationen und Netzwerkanalysen in den Bereichen Wirschaft, Forschung und Ausbildung diskutiert werden. Der Kongress markiert gleichzeitig den Beginn der gleichnamigen Ausstellung zu dem Thema, die bis 13. August im Ars Electronica Center zu sehen sein wird.
„Mit Hilfe von Simulationen können hochkomplexe Zusammenhänge vergleichsweise einfach veranschaulicht werden. In unserer heutigen Wissensgesellschaft geht es in erster Linie darum, Wissen zugänglich zu machen und das Potenzial selbst- und interaktiven Lernens und Erfahrens auszuschöpfen“, erklärt Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter der Ars Electronica, im Gespräch mit pressetext. Interaktive Bereiche in der Ausstellung, die mit der Verknüpfung von Wissenschaft und Kunst bewusst interdisziplinäre Akzente setze, würden Besuchern spielerische und kreative Zugänge aufzeigen, die Simulationsmodelle zu vielschichtigen Themenbereichen eröffnen, so Stocker weiter. Dabei setzen die Initiatoren nicht nur auf das passive Betrachten von Simulationen, sondern stellen Anwendungsmöglichkeiten in den Vordergrund, die von den Anwendern selbst erprobt und beeinflusst werden können.
Harald Katzmair vom Kongress-Mitveranstalter FAS.research und Don Steiny, President of the Institute for Social Network Analysis of the Economy, weisen in diesem Zusammenhang gegenüber pressetext auf die Wichtigkeit von Netzwerkanalysen hin. „Alle Personen und Objekte unserer komplexen Welt sind in einer unendlichen Anzahl von Beziehungsstrukturen verknüpft“, meint Steiny. Moderne Computersoftware habe es in den letzten Jahren ermöglicht, diese Beziehungen aufzuschlüsseln, zu vergleichen und daraus wertvolle Schlüsse, z. B. über Simulationen, zu ziehen, so Steiny.
„Für die Wissenschaft und Forschung sind Netzwerkanalysen und die damit verbundenen computerunterstützten Simulationen ein wichtiges Instrument zur Theoriebildung“, ergänzt Katzmair. Damit könne man komplexe gesellschaftliche Entwicklungen, wie z. B. die Ausbreitung von Krankheiten, Modeströmungen und Meinungen oder den Zusammenbruch von Öko- und Wirtschaftssystemen immer besser analysieren und verstehen, erklärt Katzmair. „Mit Simulationstechnologien können wir auch erforschen, warum etwa der iPod oder der Blackberry erfolgreiche und weit verbreitete Produkte geworden sind, während andere Erfindungen nicht den Durchbruch schaffen“, veranschaulicht Katzmair die unterschiedlichsten Einsatzgebiete.
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