Projekt-Prämierung für Entwicklung von "Spezial-Chip" und "Multimediales Krankenhaus" in Oldenburg

Über insgesamt 8.000 Euro Prämie für das „Projekt des Jahres 2005 im OFFIS“ freuten sich die beiden Bereichsleiter des OFFIS, Dr. Jens Appell und Dr. Wilfried Thoben zusammen mit Ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern. Überreicht wurden die Preise von Axel. F. Waschmann in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Kuratorium OFFIS e.V.“ (GdFF).

Die GdFF unterstützt nicht nur das OFFIS in seiner Forschungsarbeit und fördert damit die Informatikwissenschaft im Allgemeinen. Eine wichtige Zielsetzung ist auch die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu vertiefen, die Umsetzung in die Praxis zu forcieren und damit die Wirtschaftsstruktur in der Region Weser-Ems gesamt zu verbessern.

Genau letzteres bewog die derzeit 70 Mitglieder für das Jahr 2005 zum ersten Mal aus Vereinsmitteln eine Prämie für das „Projekt des Jahres“ im OFFIS auszuschreiben. Alle sechs Forschungsbereiche, mit ihren insgesamt rund 120 wissenschaftlichen Mitarbeitern, reichten daraufhin ihre anwendungsnahen Forschungsprojekte zur Bewertung ein. Da die Projekte sehr vielfältig waren, fiel es den Mitgliedern der GdFF nicht leicht, nur ein Projekt mit 5.000 Euro zu prämieren. Somit wurde noch ein zweiter Preis in Höhe von 3.000 Euro ausgeschrieben.

Der OFFIS-Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Wolfgang Nebel, ist begeistert von der Aktion: „Dass zwei Preise statt des ursprünglich vorgesehenen Einen vergeben wurden, ist eine hohe Anerkennung und Bestätigung für unsere Mitarbeiter, die in beiden Projekten einen wichtigen Beitrag zur Innovationsförderung in der Region geleistet haben.“

Der erste Platz ging an das Projekt „Pick-to-Light“ welches von wissenschaftlichen Mitarbeitern des OFFIS für die ELV Elektronik AG, Leer durchgeführt wurde. Hauptanspruch war es, Inkonsistenzen zwischen Auslieferung, Rechungsstellung und Lagerhaltung durch einen effizienten Technikeinsatz zu vermeiden. Erreicht wurde dieses Ziel unter anderem durch Erstellung eines Spezial-Chip für ein von ELV vermarktetes Pick-to-Light-System. Der Chip erlaubt einen umfassenden Selbsttest der an jedem einzelnen Lagerfach angebrachten Displayeinheiten, ohne dass dafür Personal vor Ort eingesetzt werden muss.

„Im Rahmen des Projektes hatte OFFIS erstmals die Gelegenheit seine in der Forschung gewonnenen Kompetenzen im Bereich des Chip-Entwurf auf echtes Silizium zu bringen und damit im Wortsinne begreifbar zu machen. Das Preisgeld bietet uns die Möglichkeit, den Projektmitarbeitern und dem studentischen Nachwuchs auch die Produktion solcher Chips näher zu bringen, indem wir damit eine Exkursion zu führenden Halbleiterherstellern nach Dresden finanzieren.“ erklärt Dr. Jens Appell.

Der zweite Platz in Höhe von 3.000 Euro ging an das Projekt „M³IS – mobiles multimediales medizinisches Informationssystem“. Hier wurde, unter anderem zusammen mit dem Klinikum Oldenburg, ein intelligenter Dokumenten- und Kommunikationsserver entwickelt, der unterschiedliche Abteilungen innerhalb eines Krankenhauses sowie niedergelassene Ärzte außerhalb der Klinik miteinander verbindet. So können die Ärzte wichtige Patienteninformationen, z. B. Herzkatheterfilme jetzt direkt auf mobilen Endgeräten am Bett des Patienten empfangen oder alle lebenswichtigen Patientendaten in einem Notfall sofort abrufen.

Zur Verwendung des Preisgeldes sagt Dr. Wilfried Thoben: „Wir werden das Preisgeld dazu nutzen, im Rahmen eines Bereichsseminars die aktuellen Anforderungen an das Gesundheitswesen und insbesondere die sich daraus ergebenden IuK-Themen und -Technologien intensiv zu diskutieren, um die für uns relevanten zukünftigen Forschungsthemen im Kontext der integrierte Gesundheitsversorgung weiter vorantreiben zu können.“

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