Mikroskopiker gehen in Klausur

Das Jülicher Ernst Ruska-Centrum richtet Tagung über Höchstleistungs-Elektronenmikroskopie aus

Die internationale Elektronenmikroskopie-Szene trifft sich vom 25. bis 30. September auf Einladung des Jülicher Ernst Ruska-Centrums im niederländischen Kasteel Vaalsbroek in der Nähe von Aachen zur FEMMS 2005 („Frontiers of Electron Microscopy in Material Science“). Knapp fünfzig Spitzenforscher diskutieren in dem Tagungszentrum mit mittelalterlichem Ambiente einerseits über das, was es im Bereich der Atome zu sehen gibt. Es wird aber auch Gesprächsthema sein, wie in naher Zukunft die Technologien aussehen werden, die den Forschern entsprechend tiefe Einblicke in die Nanowelt ermöglichen. Unter den rund hundert zugelassenen Beobachtern aus Forschung und Industrie befinden sich Physiker, Chemiker, Materialwissenschaftler und Ingenieure aus Europa, den USA und Japan.

„Dass wir eine ursprünglich rein amerikanische Tagung mit einem so weit reichenden Exklusivitätsanspruch nach Deutschland holen konnten, unterstreicht die Anerkennung, die wir uns in den letzten Jahren auf diesem Schlüsselgebiet der Nanotechnologie erarbeitet haben“, erklärt Organisator Prof. Knut Urban vom Forschungszentrum Jülich. „Die dramatischen, noch vor wenigen Jahren nicht für möglich gehaltenen Fortschritte in der Elektronenoptik erlauben uns zu sehen, was wir in der Nanofabrikation Atom für Atom zusammensetzen. Mehr noch, wir können mit den Elektronen die Bereiche zwischen den Atomen abtasten und so ziemlich direkt auf die physikalischen Effekte schließen, welche die Bauelemente der Nanotechnik für die Anwendung so attraktiv machen. Dies ist eine aufregende Zeit, nicht nur für uns Wissenschaftler, sondern auch für die elektronenoptische Industrie, die weltweit im Aufschwung ist“, erläutert Urban.

Die FEMMS unterstreicht die internationale Wertschätzung für das 2004 in Jülich vom Forschungszentrum gemeinsam mit der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) Aachen gegründeten Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen (ER-C). Es baut auf mehr als 15 Jahren Erfahrung und Pionierarbeit der Jülicher Forscher auf dem Gebiet der ultrahochauflösenden Elektronenmikroskopie auf. Vom ER-C, der ersten deutschen Nutzereinrichtung auf diesem Gebiet, sollen vor allem auch die deutschen Universitäten profitieren. Dies hebt auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hervor, die in der Gesellschafterversammlung des ER-C vertreten ist.

Die DFG finanziert eines der beiden Weltspitzengeräte, die Anfang 2006 in Jülich in Betrieb gehen sollen. Damit baut Jülich seine Spitzenposition auf dem Feld der Elektronenmikroskopie weiter aus. Das Programm der FEMMS 2005 finden Sie unter: www.er-c.org/femms2005 .

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Kosta Schinarakis FZ Jülich

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