Ein Jahr "Nano2Life" – Größtes EU-Exzellenznetzwerk der Nanobiotechnologie feiert Geburtstag

Am 2. und 3. März 2005 treffen sich rund 200 Forscher und Unternehmer aus zwölf Nationen zum „Annual Meeting“ in Münster. Grund ist das einjährige Bestehen des größten EU-Exzellenznetzwerkes der Nanobiotechnologie, das 23 Forschungsinstitute im Februar 2004 unter dem Motto „A network bringing nanotechnologies to life“, kurz: Nano2Life, gegründet haben. Ziel ist es, Expertenwissen aus ganz Europa in Sachen Nanobiotechnologie zu bündeln und die Innovationskraft aus diesem interdisziplinären Zusammenschluss zum Nutzen der Europäischen Wirtschaft voranzutreiben.
Nachdem im ersten Jahr vor allem Informationen über vorhandenes Know-how ausgetauscht und erste Projekte initiiert wurden, nutzen die Spezialisten aus Physik, Chemie, Biologie, Medizin und den Ingenieurwissenschaften die Tagung in Münster dazu, in Arbeitsgruppen aus Forschern und Unternehmern innovative Lösungsmöglichkeiten für viele Probleme unserer Zeit zu erarbeiten. Themen sind etwa der Umweltschutz oder die Bekämpfung von Krankheiten. Beim Krebs zum Beispiel sollen Nanoteilchen in der Therapie als Transportmittel eingesetzt werden, um das Medikament genau zur „kranken“ Zelle zu führen. Gesundes Gewebe bleibt dann unberührt.

Nano2Life wird im sechsten EU-Rahmenforschungsprogramm mit insgesamt 8,8 Millionen Euro gefördert. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von vier Jahren ausgerichtet und soll in die Gründung eines virtuellen European Institute of Nanotechnology (EIN) übergehen. Schwerpunkte der Forschung bilden die Entwicklung neuer nanobiotechnologischer Geräte und Materialien sowie Projekte im Bereich Aus- und Weiterbildung. Darüber hinaus erarbeiten die Wissenschaftler unterschiedliche Formen von Dienstleistungen, die sich am Bedarf der Europäischen Industrie orientieren.

Ein eigenes Ethik Board achtet dabei darauf, dass alle Entwicklungen den internationalen ethischen und sozialen Ansprüchen entsprechen. Zu Rate stehen auch 20 Unternehmen, darunter Evotec und BASF, die mit dem Netzwerk Nano2Life assoziiert sind und für die Marktorientierung der Forschung sorgen. Schließlich gilt es, die Europäische Industrie in dieser Zukunftstechnologie gegenüber den USA und Asien zu stärken.

Deutsche Netzwerkpartner sind das Nanobiocluster Münster mit der Universität Münster, dem gemeinnützigen Verein bioanalytik-münster und dem Zentrum für Nanotechnologie sowie das Nanobiocluster der Region Saarland-Rheinhessen-Pfalz mit den Universitäten Mainz und Kaiserslautern, der Universität des Saarlandes, dem gemeinnützigen Verein NanoBioNet und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT).

Ansprechpartner:
Dr. Klaus-Michael Weltring
bioanalytik-münster
Mendelstraße 11
48149 Münster
Telefon:(0251) 980 12 12
E-mail: mail@bioanalytik-muenster.de

Netzwerk-Koordinator:
Patrick.boisseau@cea.fr

Media Contact

Norbert Frie idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-muenster.de/

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