Internationale Forschungskonferenzen in den Geistes- und Sozialwissenschaften

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gemeinsam mit französischen und italienischen Partnern ein Programm zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Sozialwissenschaftlern aus den drei Ländern initiiert. Im Rahmen der „DFG/Villa Vigoni/ Maison des Sciences de l’Homme-Forschungskonferenzen in den Geistes- und Sozialwissenschaften“ treffen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur gemeinsamen Bearbeitung von Forschungsfragen zusammen. Ziel ist dabei vor allem die Bildung von Netzwerken und längerfristigen Forschungskooperationen. Deshalb umfasst jede Forschungskonferenz zwei bis drei Arbeitstreffen der beteiligten Wissenschaftler. Die ersten beiden Förderanträge wurden bereits bewilligt.

Hintergrund der Initiative sind die besonderen Bedingungen der Zusammenarbeit zwischen Geisteswissenschaftlern verschiedener Länder und Sprachkulturen. Die Lingua Franca der internationalen Wissenschaftskooperation ist englisch. Für Wissenschaftler aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften ist das selbstverständlich und unproblematisch, da ihre Fragestellungen zumeist globalen Charakter haben. Die Geistes- und Sozialwissenschaften sind jedoch stark an Sprache und Kultur gebunden. Diese sind nicht nur Gegenstand der Forschung, sondern auch Teil des Forschungsprozesses selbst. Daher ist es wichtig, einen Rahmen zu schaffen, in dem die internationale Kooperation auf diesen Wissenschaftsgebieten auch in den Landessprachen geübt werden kann. Das neue Programm will hierzu einen Anstoß geben. Die Forschungskonferenzen, die in der Regel in der Villa Vigoni stattfinden und nicht auf Wissenschaftler der beteiligten Länder beschränkt sind, werden auf Deutsch, Italienisch und Französisch durchgeführt.

Die ersten bewilligten Anträge sehen eine mehrjährige Zusammenarbeit mit je drei Arbeitstreffen vor. Das Projekt „Die Kulturlandschaft zwischen Geschichte, Kunst und Natur“ wird sich in einem interdisziplinären Dialog dem Begriff „Kulturlandschaft“ widmen. Kunsthistoriker, Philosophen, Gartenarchitekten, Botaniker und Ökologen werden die verschiedenen Facetten dieser Thematik auch am Beispiel des kulturhistorisch bedeutsamen Parks der Villa Vigoni selbst bearbeiten. Ziel ist dabei auch, entsprechende Analyse- und Verwaltungskriterien zu erarbeiten (Nähere Informationen: Prof. Hansjörg Küster, Universität Hannover, Tel.: 0551/762 3996, E-Mail: kuester@geobotanik.uni-hannover.de).

Das Thema des zweiten Projekts ist „Die Verbreitung ’orientalischer Religionen’ in der griechisch-römischen Mittelmeerwelt“. In dem deutsch-französisch-italienischen Projekt wird gemeinsam mit Forschern aus der Schweiz und Belgien aus wissenschaftsgeschichtlicher und historischer Perspektive die Bedeutung, Wahrnehmung und Ausbreitung dieser Religionen in der Antike untersucht (Nähere Informationen: Prof. Jörg Rüpke, Universität Erfurt, Tel.: 0361/737 4141, E-Mail: joerg.ruepke@uni-erfurt.de).

Ansprechpartner bei der DFG ist Dr. Manfred Nießen, Leiter der Gruppe Geistes- und Sozialwissenschaften, Tel.: 0228/885 2393, E-Mail: manfred.niessen@dfg.de

Media Contact

Dr. Eva-Maria Streier idw

Weitere Informationen:

http://www.dfg.de

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