2. Internationaler Energiekongress in Leipzig gestartet: Erfahrungsaustausch im Fokus

Am Vorabend der EU-Erweiterung steht der Erfahrungsaustausch im Fokus des 2. Internationalen Energie-Kongresses. Über 500 Experten aus 41 Ländern diskutieren heute und morgen in Leipzig ein zentrales Thema: Wie können die einzigartigen Erfahrungen der neuen Bundesländer bei der Transformation der Energiewirtschaft, insbesondere in den neuen EU-Mitgliedsstaaten, genutzt werden? Die Weltbank, Washington, D.C., die Stadtwerke Leipzig GmbH und die VNG – Verbundnetz Gas AG sind die Initiatoren des 2. Internationalen Kongresses zur Restrukturierung des Energiesektors in Transformationsländern. Sie veranstalteten bereits erfolgreich den 1. Kongress in 2003 gemeinsam mit ombiasy, einer internationalen Konferenzfirma aus Leipzig.

Holger Tschense, Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport der Stadt Leipzig, betonte in seinem Grußwort: „Leipzig ist Energiestandort Nr. 1 in den neuen Bundesländern. Vor allem Unternehmen wie die Stadtwerken Leipzig und die VNG haben zu dieser Entwicklung erheblich beigetragen. Sie sind außerdem gute Beispiele für die nachhaltige und langfristig erfolgreiche Transformation in der Energiewirtschaft. Ich bin sicher, vor allem die Energiewirtschaft in Osteuropa wird von Initiativen wie diesem Kongress ebenso profitieren wie Ostdeutschland und insbesondere die Stadt Leipzig.“

Hossein Razavi, Direktor Europa und Zentralasien der Abteilung Infrastruktur und Energie der Weltbank, sagte zur Eröffnung: „Die Weltbank engagiert sich seit vielen Jahren für die Umwandlung der Energiewirtschaft in Ost- und Südeuropa. Erzeuger, Industrie und öffentliche Versorger müssen sich der großen Herausforderung stellen, den Energiesektor nach den Grundsätzen der Marktwirtschaft, der Liberalisierung und der Globalisierung umzugestalten. Auf diesem Wege wird Nachhaltigkeit und der Schutz der Umwelt sichergestellt.“ Er bot besondere Finanzierungsmodelle an und betonte die Bedeutung des Know-how-Transfers. Desweiteren wird die Eingliederung der Energiemärkte der neuen EU-Mitgliedsstaaten in den Markt der Europäischen Union ein Kongressthema sein. Außerdem stehen die Erneuerbaren Energien, ihre Bedeutung und ihre Möglichkeiten auf dem Programm.

Osteuropas Energiesektor braucht Erfahrungen der neuen Bundesländer

„Die VNG ist ein international agierendes Unternehmen. Seit mehr als 30 Jahren unterhalten wir enge Beziehungen zur Gas-Wirtschaft in Russland sowie den östlichen Nachbarstaaten“, unterstrich Klaus-Ewald Holst, VNG-Vorstandsvorsitzender. „Die Veränderungen, die wir seit 1990 in Ostdeutschland mitgestaltet haben, sind exemplarisch für den Übergang von plan- zu marktwirtschaftlichen Verhältnissen. Dieses Know-how bieten wir jetzigen und potenziellen künftigen Partnern an. Zugleich trägt die transnationale Zusammenarbeit auf diesem Sektor zur tieferen und schnelleren Integration auf europäischer Ebene bei.“ Am ersten Kongresstag stehen daher Berichte aus der Restrukturierung des polnischen Gasmarktes und Fragen der Entwicklung der Gas-Infrastruktur auf der Agenda.

Beratung und Beteiligung bringen Profit für beide Seiten

„Die Stadtwerke Leipzig beraten bereits seit mehreren Jahren Energieunternehmen in Osteuropa und Asien. Unsere Expansion im Beteiligungsbereich hat ihren Focus in Nordpolen, wo wir einige Beteiligungen im Fernwärmebereich erworben haben. Die größte Beteiligung haben wir an der Fernwärmeversorgung in Gdansk, die wir auf Basis unserer Kernkompetenzen zu einem Multi-Utility-Unternehmen entwickeln wollen. Weiterhin sind wir zusammen mit VNG an einem Fernwärmeversorgungsunternehmen in Litauen beteiligt“, erläutert Wolfgang Wille, Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig. „Die Idee und Themen dieses Kongresses basieren auf Kontakten und Aktivitäten der Initiatoren“, so Wille weiter. „Die große Resonanz und die Teilnahme führender Energie-Experten aus aller Welt zeigen, dass Stadtwerke und VNG damit auf dem richtigen Weg sind – als Partner im Transformationsprozess und als Energieunternehmen.“ Weitere Themen des Kongresses sind Privatisierungsstrategien und die Nutzung von öffentlich-privaten Beteiligungsmodellen („Public-Private-Partnerships“).

Über die Initiatoren

Die Weltbank, mit Sitz in Washington, D.C., vergab im Geschäftsjahr 2003 Kredite von mehr als 2,7 Mrd. US-Dollar an die 28 Länder Osteuropas und Zentralasiens. Davon entfielen 10 Prozent auf den Energiesektor und den Bergbau. Ziel in diesen Regionen ist die Bekämpfung der Armut und die Förderung der Wiederbelebung eines bedarfsgerechten Wachstums. Zusammen mit anderen Aktivitäten setzte die Weltbank zahlreiche Projekte in der Energiewirtschaft um. Die Stadtwerke Leipzig GmbH sind seit ihrer Wiedergründung 1992 Strom-, Gas- und Fernwärmelieferant in Leipzig und vermarkten Strom sowie Energiedienstleistungen bundesweit an Geschäftskunden. Die VNG – Verbundnetz Gas AG, Leipzig, ist Energiedienstleister und Erdgas-Großhändler für Ostdeutschland. Beide Unternehmen vermitteln ihr Know-how seit Jahren in internationalen Consultingprojekten, unter anderem im Auftrag der Weltbank und der KfW Bankengruppe. Sie halten verschiedene Beteiligungen an Energieunternehmen in Polen, Tschechien und Litauen.

Über ombiasy

Ombiasy veranstaltet internationale Konferenzen und Kongresse, in denen aktuelle Themen aufgegriffen werden, um sie einem internationalen Publikum zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bereiche Energie, Umwelt, gesellschaftspolitische und makroökonomische sowie finanzpolitische Themen.

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