Sensortechnik in Erbsengröße

Erster Europäischer Workshop zu Drahtlosen Sensornetzwerken

Drahtlose Sensoren steuern Roboter oder regeln Heizung und Lüftung in Gebäuden. In Zukunft sollen Sensornetze noch viel mehr können, kleiner und auch preiswerter werden. Die Funktionen von Sensorik, Daten-erarbeitung und drahtloser Kommunikation sollen in erbsengroßen „Sensorknoten“ vereint werden.

Über neue Möglichkeiten und Lösungen dieser neuen, im Entstehen begriffenen Technologie diskutieren auf dem „1st European Workshop on Wireless Sensor Networks“ (EWSN) über 120 international führende Experten aus der Mikroelektronik, Mechatronik, Nachrichtenverarbeitung und -übertragung und insbesondere Kommunikationsnetze. Der Workshop wird von Prof. Adam Wolisz und Dr. Holger Karl vom Institut für Telekommunikationssysteme der TU Berlin und Dr. Andreas Willig vom Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam organisiert.

Sie sind dazu herzlich eingeladen:

Zeit: 19. bis 21. Januar 2004, ab 9.00 Uhr
Ort: Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin

Das detaillierte Workshop-Programm erhalten Sie unter http://www.ewsn.org.

Traditioneller Weise werden Mess- und Regelaufgaben zur Steuerung von Gebäudetechnik oder in der Bürokommunikation durch einfache Sensoren erledigt, die durch Kabel mit einer zentralen Leitstelle verbunden sind. Die Verkabelung verursacht jedoch hohe Kosten und begrenzt die Flexibilität der zu steuernden Systeme. Zum Beispiel ist es schwierig, mobile Geräte zu überwachen.

An dieser Stelle setzen die neuartigen „drahtlosen Sensornetze“ an: Sensoren werden mit einfachen Rechnern verbunden und mit der Fähigkeit zur drahtlosen Kommunikation ausgestattet. Dadurch erschließen sich neue Anwendungsgebiete: Gebäudeautomatisierung, Überwachung von Industrieanlagen, Datensammlung im Umweltschutz, in der Logistik oder auch im Gesundheitswesen.

Ein Beispiel: Kranke Menschen könnten mit einem Sensor-Armband ausgestattet werden, das ihren Gesundheitszustand laufend überwacht, auswertet und gegebenenfalls Alarm schlägt. Zusätzlich zu herkömmlichen Sensoren ist in drahtlosen Sensornetzen die Kooperation der Sensoren untereinander eine wesentliche Innovation: die Sensoren könnten zum Beispiel im Notfall die Position des Kranken genau lokalisieren und die Sanitäter zu ihm leiten.

Allerdings sind noch einige Forschungsfragen offen: Wie kann die Langlebigkeit und Funktionsfähigkeit eines Netzwerkes gesichert werden, wenn einzelne Komponenten ausfallen? Wie kann die Zusammenarbeit von Sensornetzwerken organisiert werden? Wie kann ein Sensor mit dem begrenztem Energievorrat einer Batte-rie auskommen? Wie können die Sensoren, die zur Zeit noch die Größe einiger Münzen haben, weiter ver-kleinert werden, je nach Applikation bis auf die Größe etwa einer Erbse? Zudem wollen die Wissenschaftler diskutieren, wie die Kosten von zur Zeit 80 bis 100 Euro für Forschungsprototypen auf einige wenige Euro gesenkt werden können.

An der TU Berlin besteht seit einigen Jahren ein Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der drahtlosen Sensortechnik. Insbesondere das Fachgebiet Telekommunikationsnetze ist an interdisziplinären und interna-tionalen Forschungsprojekten beteiligt. In dem von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekt EYES (Energy-Efficient sensor networks) wird an einer energieeffizienten Organisation von Sensornetzen gearbeitet. Gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten IZM und FOKUS sowie dem Ferdinand-Braun-Institut forschen die TU-Wissenschaftler im BMBF-Projekt „Autarke verteilte Mikrosysteme“ (AVM) an sich selbst konfigurierenden Sensornetzwerken.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne Professor Adam Wolisz und Dr. Holger Karl, Institut für Tele-kommunikationssysteme, Fachgebiet Telekommunikationsnetze, Tel.: 030/314-23819 / -23826, Fax: 030/314-23818, E-Mail: awo@ieee.org und hkarl@ieee.org

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Ramona Ehret idw

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