Internationale Tagung zur Qualität der hausärztlichen Versorgung

Wie kann ein „Disease-Management-Programm“, das die optimale Versorgung chronisch kranker Patienten durch Haus- und Fachärzte gewährleisten soll, umgesetzt werden? Warum ist es so schwierig, neues medizinisches Wissen in die Patientenversorgung umzusetzen? Wie kann die Qualität der Versorgung in der Hausarztpraxis gesichert und wie können Ärzte für ein Qualitätsmanagement motiviert werden?

Diese und 30 weitere für unser Gesundheitssystem brennende Fragen werden auf einer internationalen Expertentagung der „European Association for Quality in General Practice/Family Medicine (EQuiP)“, die vom 13 bis 15. November 2003 in Heidelberg stattfindet, aufgegriffen und diskutiert.

EQuiP-Präsident Prof. Joachim Szecsenyi, Leiter der Sektion Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg, hat die Tagung mit 130 Experten aus 20 europäischen Ländern organisiert. Lernen durch Austausch von Erfahrungen steht für die Teilnehmer im Vordergrund. „Natürlich ist jedes Gesundheitssystem anders, in jedem Land müssen eigene Antworten auf neue Herausforderungen gefunden werden. In Deutschland besteht jedoch eine gewisse Neigung, das Rad neu zu erfinden, wenn es um Themen wie Qualitätsförderung und Qualitätsmanagement geht“, beklagt der Heidelberger Experte.

„Für die hausärztliche Versorgung gibt es eine Fülle von Beispielen, wie wir von unseren europäischen Partnern lernen können“, sagt Prof. Szecsenyi. Dies gelte u.a. für die Umsetzung von Programmen, die sich mit der Versorgung chronisch Kranker befassen, sowie Entwicklung von Indikatoren, mit deren Hilfe die Qualität der Versorgung gemessen werden könne.

Vorgestellt wird in Heidelberg u.a. ein internationales, von der Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh gefördertes Projekt („European Practice Assessment EPA), das ein Assessment- und Qualitätsmanagement Verfahren für Hausarztpraxen entwickelt und erstmalig in diesem Jahr in sechs Ländern eingesetzt hat. „Dieser Ansatz ist ein Meilenstein, da er hohe methodische Qualität der Messmethoden mit wenig Aufwand und großem Nutzen für die beteiligten Praxen und Patienten verbindet“, sagt der Experte.

Journalisten sind herzlich eingeladen, den Kongress zu besuchen, der im SRH Seminarzentrum, Bonhöfferstraße 12, in Heidelberg-Wieblingen stattfindet.

Ansprechpartner für weitere Auskünfte:

Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi
Sektion Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Medizinische Klinik und Poliklinik
Im Neuenheimer Feld 347, 69120 Heidelberg
Tel. 06221-56-4745, Fax -1972
e-mail: joachim_szecsenyi@med.uni-heidelberg.de

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer