"science + fiction" bei caesar

Ausstellung der VolkswagenStiftung verbindet Wissenschaft und Kunst

„Zwischen Nanowelt und globaler Kultur“ – so lautet das Motto der Ausstellung „science + fiction“, die vom 30. August 2003 bis zum 4. Januar 2004 im Bonner Forschungszentrum caesar zu sehen ist. Das Projekt der VolkswagenStiftung ist zugleich Kunstausstellung und Wissensvermittlung: Künstler und Wissenschaftler wurden eingeladen, im Dialog miteinander zu Brennpunkten der gegenwärtigen Forschung zu arbeiten. Die Ausstellung kann bei caesar sonntags bis freitags jeweils von 12-18 Uhr besichtigt werden. Als Begleitveranstaltungen werden an vier Terminen Vorträge zu wissenschaftlichen Themen gehalten.

„science + fiction“ rückt die kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen unseres Wissens ebenso in den Blickpunkt wie die wissenschaftliche Basis unserer Lebenswelt. Gezeigt werden Arbeiten der Münchener Künstlergruppe M+M, des Ars-Viva-Preisträgers Christoph Keller, des niederländischen Künstlers Joep van Lieshout, des Künstlerduos Christa Sommerer und Laurent Mignonneau und der Berliner Künstler Dellbrügge & de Moll. Eine Rahmeninstallation – das „Framework“ – führt den Besucher mit wissenschaftlichen O-Tönen, Fundstücken, Science-Fiction-Figuren, Rap-Videos und Modellen durch die Themen der Ausstellung. Hinzu kommen Künstlerarbeiten von Ingo Günther, Peter Kogler und Ken Lum, mit denen die „Framework „-Installation unsere gesellschaftliche und wissenschaftliche Bilderwelt befragt.

M+M präsentieren die Science-Fiction-Installation „Gutes Morgen, Dr. Mad“, in der die Wirklichkeiten des Labors (science) und die Mythen der Gesellschaft (fiction) miteinander in Dialog treten. Christoph Keller verbindet den Komplex der kulturellen Globalisierung und die Perspektive des wissenschaftlichen Films durch einen verspiegelten Campingbus auf ethnologischer Erkundungsfahrt. Das Atelier van Lieshout errichtet einen Hirnpavillon, der äußerlich die objektive wissenschaftliche Sicht der Hirnforschung darstellt und diese im Inneren mit van Lieshouts subjektivem Kosmos konfrontiert. Zum Thema Nanotechnologie haben Christa Sommerer und Laurent Mignonneau die Installation „Nano-Scape“ entwickelt. Die Nano-Skulptur ist unsichtbar und nur über eine Force-Feedback-Technologie ertastbar. Einen Blick in die Zukunft der Wissenschaft ermöglichen Dellbrügge & de Moll mit ihren „Wild Cards“. Mit dem Zukunftskartenspiel lassen sich Prognosen selbst kombinieren, wobei die „Wild Cards“ unvorhersehbare Ereignisse enthalten, die den linearen Verlauf der Geschichte in eine andere Richtung lenken.

Die VolkswagenStiftung möchte anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums als Wissenschaftsförderer auch als „Öffentlichkeitsförderer“ auftreten. Sie wagt den Versuch, ungeachtet der engen Grenzen des fachwissenschaftlichen Verstehens einen Austausch zwischen dem wissenden Forscher und dem interessierten Laien zu ermöglichen. Gerade in der Auseinandersetzung zwischen Wissenschaftlern und Künstlern mit Fragen, die uns alle berühren, sieht die Stiftung eine große Chance, auf neue Weise öffentliches Interesse für das tatsächliche Geschehen in unseren Forschungsstätten zu wecken und eine neue Begegnung von Wissenschaft und Öffentlichkeit zu initiieren.

Das internationale Forschungszentrum caesar (center of advanced european studies and research) hat 1999 die Arbeit aufgenommen. Mit inzwischen 170 Mitarbeitern forschen interdisziplinäre Teams in den Bereichen Materialwissenschaften/Nanotechnologie, Medizintechnik und Biotechnologie. Forschung und industrielle Anwendung gehen Hand in Hand: caesar entwickelt innovative Produkte und Verfahren und unterstützt die Wissenschaftler bei Firmenausgründungen. Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft wurde auch im neuen caesar-Gebäude realisiert: Der Kölner Künstler Lutz Fritsch hat eine dreiteilige Skulptur geschaffen, die die vielen Zwischenschritte von der ersten Idee bis zum Forschungsergebnis symbolisiert.

Die Präsentation von „science + fiction“ im Forschungszentrum caesar wird mit Unterstützung der Stiftung Kunst der Sparkasse Bonn realisiert.

Begleitveranstaltungen zu „science + fiction“ bei caesar

Eine Reihe von Vorträgen ergänzt thematisch die Ausstellung der VolkswagenStiftung „science + fiction – zwischen Nanowelt und globaler Kultur“, die vom 30. August 2003 bis 4. Januar 2004 im Bonner Forschungszentrum caesar zu sehen sein wird. Dazu sind alle Interessenten herzlich eingeladen.

19. September 2003, 19.00 Uhr
Professor Dr. Friedrich Hirzebruch, Max-Planck-Institut für Mathematik, Bonn
„Platonische und Archimedische Körper und Fußballmoleküle – Eulerscher Polyedersatz und Krümmung“

14. Oktober 2003, 19.00 Uhr
Professor Dr. Wilhelm Barthlott, Universität Bonn, Direktor des Botanischen Instituts, Abt. Systematik und Biodiversität
„Der Lotus-Effekt – biologische Grundlagenforschung und die Entwicklung neuer Werkstoffe“

11. November 2003, 19.00 Uhr
Professor Dr. Robert Huber, Max-Planck-Institut für Biochemie, Abteilung Strukturforschung, Martinsried
„Proteine und Strukturen am Schnittpunkt von Chemie, Physik und Biologie“

9. Dezember 2003, 19.00 Uhr
Professor Dr. Andreas Engel, Direktor des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie, Zentrum für Experimentelle Medizin, Universitätsklinik Eppendorf, Hamburg
„Wie entsteht Bewusstsein im Gehirn?“

Forschungszentrum caesar
Frau Francis Hugenroth
Ludwig-Erhard-Allee 2, 53175 Bonn
Telefon: 0228 / 96 56-135
Fax: 0228 / 96 56-111
E-Mail: hugenroth@caesar.de

VolkswagenStiftung
Herrn Dr. Christian Jung
Kastanienallee 35, 30519 Hannover
Telefon: 0511 / 83 81-380
Fax: 0511 / 83 81-344
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer