Internationale Experten beraten Zukunft des Europäischen Hochschulraums

Am 1. und 2. September 2003 führt die in Brüssel beheimatete Academic Cooperation Association (ACA) an der Universität Hannover eine internationale Konferenz zum Thema „Networks and Networking in European Higher Education“ durch. Die Konferenz wird von der Vizepräsidentin der Universität Hannover, Prof. Liselotte Glage, im Hörsaal F 102, Welfengarten 1, 30167 Hannover eröffnet.

Hauptredner ist Philippe Mouraux vom Bildungsdirektorat der Europäischen Kommission. Die Tagung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Mehr als 170 Teilnehmer – Vertreter von Hochschulen, internationalen Organisationen, Ministerien und Rektorenkonferenzen – widmen sich einem Phänomen, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Hochschulwelt erheblich an Bedeutung gewonnen hat: internationale und europäische Konsortien oder „networks“ von Universitäten.

Das Abschluss-Panel wird vom Stellvertretenden Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Ulrich Grothus, geleitet. In zahlreichen Plenar- und Workshopveranstaltungen der Konferenz kommen Spezialisten in der Debatte um die Bildungsinnovation in Europa zu Wort. Die Ergebnisse sollen in die Ende September 2003 in Berlin stattfindenden europäischen Konferenz der Bildungsminister münden. Auch die Universität Hannover hat Internationalität zum Programm gemacht und hat in jüngster Zeit Bachelor- und Masterstrukturen weiter ausgebaut. Die guten Kontakte des DAAD zur Universität Hannover haben die Organisatoren des ACA bewogen, Hannover als Tagungsort zu wählen.

Noch vor 20 Jahren war europäische Hochschulkooperation eine Seltenheit. Heute sind der Austausch von Studierenden und Professoren oder gemeinsame grenzüberschreitende Studiengänge fast eine Selbstverständlichkeit. Bei dieser Entwicklung haben europäische Hochschulverbünde eine tragende Rolle gespielt. Mit der „Bologna Erklärung“ der europäischen Bildungsminister im Jahre 1999 wuchs ihnen die zusätzliche Rolle der Hilfe bei der Schaffung des einheitlichen „Europäischen Hochschulraums“ zu, der nach dem Willen der Minister im Jahre 2010 verwirklicht sein soll. Der einheitliche Raum soll durch flächendeckende Bachelor- und Master-Abschlüsse, sowie durch Leistungspunkte (Credits), ein gemeinsames europäisches Vorgehen bei der Qualitätskontrolle und Akkreditierung und die weitere Verstärkung grenzüberschreitender Mobilität in großem Ausmaß geprägt sein.

Der „Bologna Prozess“ wurde von den europäischen Regierungen durch Gesetzesveränderungen angestoßen. Doch verwirklicht werden kann er nur von den Universitäten und Fachhochschulen selbst. Dies ist nur in transnationaler Kooperation möglich, weshalb den europäischen Hochschulnetzwerken eine zentrale Rolle zukommt. Die damit anstehenden Aufgaben zu präzisieren ist das zentrale Anliegen der Konferenz an der Universität Hannover. In der Form einer „Hannoveraner Erklärung“ wird sie eine „Agenda“ für die Jahre bis 2010 erarbeiten.

ACA, der Veranstalter der Konferenz, ist ein europäischer Dachverband von 24 nationalen akademischen Mittlerorganisationen, wie etwa dem DAAD in Deutschland. Das Schwergewicht der Tätigkeit von ACA liegt im Bereich der europäischen und internationalen Hochschulzusammenarbeit und der Förderung von Innovation. Zu diesem Zweck organisiert die Vereinigung Tagungen und Seminare und führt eigene Forschungs- und Evaluierungsprojekte durch. Deren Ergebnisse veröffentlicht sie in der renommierten hauseigenen Publikationsreihe ACA Papers on International Cooperation in Education.

Dr. Stefanie Beier Universität Hannover Welfengarten 1 30167 Hannover Tel.: 0511 / 762-5342 Fax: 0511 / 762-5391 mailto:info@pressestelle.uni-hannover.de

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