NanoFair 2002 – Neue Ideen für die Wirtschaft

Zur Verringerung der Reflexionen optischer Bauelemente wird ein dünner nanoporöser Polymerfilm auf die Oberfläche aufgebracht.

Europäisches Nanotechnologie-Symposium NanoFair am 25. und 26. November 2002 in Straßburg

Die Nanotechnologie mit ihrem hohen Innovationspotenzial ist im Begriff, eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts zu werden. Ziel der Veranstaltung NanoFair ist es, Forscher mit Vertretern der Industrie und des Mittelstandes zusammenzuführen, um über den Stand der Nanotechnologie und ihre Weiterentwicklung zu diskutieren. Es gilt, Kooperationen zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen zu initiieren und zu fördern, um das volle Potenzial dieser rapide wachsenden Fachrichtung auszuschöpfen. Vorgestellt wird beispielsweise eine neuartige Antireflexbeschichtung für Glas- oder Kunststoff, die bei einfachster Handhabung die Reflexion der Oberflächen um einen Faktor 8 verringert.

Zur Verringerung der Reflexionen optischer Bauelemente wird ein dünner nanoporöser Polymerfilm auf die Oberfläche aufgebracht.

Die auf der linken Seite mit einem Nano-Polymerfilm beschichtete Glasplatte zeigt deutlich die um einen Faktor 8 verringerte Reflexion.
Vom 25. bis 26. November 2002 findet das Europäische Nanotechnologie-Symposium NanoFair im Palais des Congrès in Straßburg statt. Das Symposium wird von einer Ausstellung und einer Posterpräsentation begleitet. Organisiert wird NanoFair durch das Kompetenzzentrum für Nanomaterialien, NanoMat, mit Sitz im Forschungszentrum Karlsruhe, zusammen mit dem Kompetenzzentrum „Ultradünne Funktionale Schichten“, Dresden, dem VDI sowie den Ämtern für Wirtschaftsförderung der Städte Karlsruhe und Dresden. Von französischer Seite wird NanoFair durch ADIRA (Association de développement du Bas-Rhin) und die Universitäten Straßburg und Mühlhausen unterstützt.

Eines der technologischen Highlights ist die Vorführung einer erstaunlich einfachen und deshalb zukunftsweisenden neuartigen Antireflexbeschichtung von Glas- oder Kunststoffoberflächen. Zur Verringerung der meist störenden Reflexionen optischer Bauelemente wird ein dünner nanoporöser Polymerfilm auf die Oberfläche aufgebracht. Die Porengröße des Films liegt weit unterhalb der Wellenlänge sichtbaren Lichts. Dadurch kann die Reflexion beispielsweise einer Glasplatte im sichtbaren Bereich um einen Faktor 8 gesenkt werden.

Nanotechnologie definiert sich über die Größe ihrer Untersuchungsgegenstände. Typischerweise liegen die Materialien im Bereich von 10 bis 100 Nanometern, also in der Größenordnung eines Millionstel Zentimeter. Diese „Größe“ ist verantwortlich für die neuartigen Eigenschaften nanoskaliger Stoffe. Das ungewöhnlich große Verhältnis von Oberfläche zu Masse verleiht ihnen Charakteristika, die es zu erforschen und vor allem zu nutzen gilt. Viele Substanzen auf Basis der Nanotechnologie sind schon jetzt äußerst attraktiv für technische Anwendungen und werden von der Elektronik bis hin zu schmutzabweisenden Anstrichen auf vielen Gebieten genutzt.

Den Organisatoren ist es gelungen, eine Liste renommierter Redner zu verpflichten, angeführt vom Nobelpreisträger Professor Dr. Jean-Marie Lehn (Straßburg) mit einem Beitrag über selbstorganisierende Supramoleküle. Weitere Höhepunkte sind die Präsentationen von Professor Dr. Thomas Schimmel zu Oberflächeneigenschaften im Nanobereich sowie von Professor Dr. Martin Wegener über Nano-Photonik (beide Universität Karlsruhe und Forschungszentrum Karlsruhe).

Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.

Media Contact

Inge Arnold idw

Weitere Informationen:

http://www.nanofair.com

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