Hybrides Amerika

Mit Entwicklungen der Neuen Welt im Allgemeinen und der USA im Besonderen hin zu einem hybriden, vielschichtigen Gebilde befasst sich eine Tagung vom 23. bis 26. Oktober im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld unter Leitung des Bielefelder Amerikanisten Prof. Dr. Josef Raab, an der Wissenschaftler aus den USA, Lateinamerika und Europa teilnehmen werden

Dabei sollen vor allem Kontaktzonen und Wechselwirkungen zwischen den USA und Lateinamerika sowie zwischen Latino-Elementen und anderen Strömungen innerhalb der USA untersucht werden.

Heterogene Wahrnehmungen und (Stereo-)Typisierungen des amerikanischen Anderen, das Verhandeln einer eigenen Identität sowie der Transfer kultureller Phänomene sollen einerseits innerhalb Nord- und Südamerikas und andererseits zwischen Nord- und Südamerika analysiert werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den USA, auf Latinos in den USA und auf Wechselbeziehungen zwischen den USA, Kanada, der Karibik und Lateinamerika. Trotz stetiger Veränderungen und trotz der wachsenden Instabilität von Grenzen behält Anglo-Amerika noch immer seine wirtschaftliche, politische und kulturelle Hegemonie in der Neuen Welt. Und obwohl einerseits die Entwicklungen hin zu einer Globalisierung und zu inter-amerikanischen Verbindungen gehen, hat auch der Lokalpatriotismus Hochkonjunktur. Angesichts dieser Widersprüche und angesichts eines wachsenden Unbehagens im Umgang mit Nationalitätsmerkmalen befasst sich das Symposium mit diversen Herausbildungen, Manifestationen und Kritiken kultureller Identität. Es soll untersucht werden, ob vergangene und gegenwärtige Strömungen eher in Richtung einer kulturellen Hybridisierung, einer Verschmelzung oder einer zunehmenden Abgrenzung weisen.

Die einzelnen (englischsprachigen) Tagungsbeiträge werden der Frage einer kulturellen Hybridisierung unter anderem in den folgenden Bereichen nachgehen: geschichtliche und sprachliche Veränderungen; demographische und soziale Entwicklungen; Identitätskonstruktionen in Literatur, Kunst, Film, Fernsehen, Printmedien, politischer Rhetorik. Hierbei werden Begriffe wie „Grenze“, „Nation“ und „Kultur“ kritisch hinterfragt.

Drei Autorenlesungen mit Alfred Arteaga, Rolando Hipojosa und Gerald Vizenor (in Zusammenarbeit mit den Literaturtagen der Stadtbibliothek Bielefeld) ergänzen die wissenschaftlichen Diskussionen.

Im Rahmen der Tagung, die von Josef Raab am 23. Oktober um 16.30 Uhr im Plenarsaal des ZiF eröffnet wird, findet außerdem eine Ausstellung ausgewählter Arbeiten von Yolanda M. López statt: „Things I never told my son about being a Mexican“. Zur Vernissage am 23. Oktober um 19.30 Uhr wird herzlich eingeladen.

Tagungsprogramm
Tagungsbüro des ZiF:
Telefon 0521/106-2769

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Dr. Gerhard Trott idw

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