Die "Marktstände der Wissenschaft" auf den Münchner Wissenschaftstagen:

Auf den Münchner Wissenschaftstagen „lebendige Erde“ an der Technischen Universität, Arcisstraße 21, vom 16. bis 20. Oktober haben die Besucher an den „Marktständen der Wissenschaft“ die einmalige Chance, alle Fragen rund um die Geowissenschaften anschaulich zu erleben und sich im Gespräch mit den Wissenschaftlern aus erster Hand zu informieren

Auf den Münchner Wissenschaftstagen „lebendige Erde“ an der Technischen Universität, Arcisstr. 21, vom 16. bis 20. Oktober haben die Besucher an den „Marktständen der Wissenschaft“ die einmalige Chance, alle Fragen rund um die Geowissenschaften anschaulich zu erleben und sich im Gespräch mit den Wissenschaftlern aus erster Hand zu informieren.
Wer sich selbst schon auf Spuren von Geologen, Botanikern oder Paläontologen bewegt hat, kann seine Fundstücke hier von Fachmännern begutachten lassen.
Die Marktstände der Wissenschaft sind in fünf Themenbereiche gegliedert: Geoinformation (GIS), Dynamische Erde, Erde und Leben, Wetter-Klima-Wasser und Energie.

Geo-Informationssysteme (GIS) sind ein Werkzeug zur Erfassung, Verwaltung, Bearbeitung, Analyse, Modellierung und Visualisierung raumbezogener Daten. GIS-Systeme haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie stellen eine spezielle Anwendung der modernen Informationstechnologie dar, mit zunehmender Verbreitung in jedem Fachgebiet, das Daten mit Raumbezug nutzt, wie Verwaltung, Planung, Umwelt- und Ressourcenschutz, Landschaftsplanung, Vertrieb, Landwirtschaft, Geologie, Geographie. An den GIS-Marktständen präsentiert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit Flugsimulator und Modellen die Fernerkundung der Erde mit Satelliten. Parallel dazu zeigt das Bayerische Landesvermessungsamt wie Naherkundung funktioniert. Die Geoinformatik der TU zeigt digitale Karten von Waldschäden und die Fachhochschule München lädt zu virtuellen Flügen und Rundgängen ein.

An den Marktständen „Dynamischen Erde“ veranschaulichen die Geologen und Geophysiker der LMU, wie die Kontinente in der 4,6 Milliarden Jahre langen Erdgeschichte ihre Gestalt verändert haben, wie die Alpen entstanden sind und wie sich Erdbeben und Vulkanrisiken kalkulieren lassen. Eine online- Webcam versetzt die Besucher direkt an den Rand eines Vulkankraters.
Im Zuge des Klimawandels nehmen Bergstürze und Hangrutschungen, bedingt durch Starkregen, in den Alpen dramatisch zu und hinterlassen oft gewaltigen Schäden. Mit dieser Thematik befasst ich das Geologische Landesamt auf seiner Ausstellungsfläche. Die Ingenieurgeologen der TU demonstrieren was zu beachten ist, wenn man in verschiedenen Gesteinen baut. Die Firma „Tricon Geophysik und Systemtechnik GmbH“ zeigt, wie man mit moderner Radartechnik Untergründe testen und Landminen entdecken kann.
Viel Wissenswertes und nichts Esoterisches erfährt man am Stand der Kristallographie und des Museums „Reich der Kristalle“. Wie der mineralische Untergrund Geschmack und Wirkung von Mineralwasser beeinflußt, kann in Kostproben getestet werden. Eigene Fundstücke, wie Gesteine oder Mineralien aus dem Urlaub kann man am Stand des Geologischen Museums, in der „Steinsprechstunde“ bestimmen lassen. Demonstrationen zur Frage wie man sich die Entwicklung von Lebensvorstufen auf Mineraloberflächen vorstellen kann, schlagen die Brücke zum nächsten Themenbereich:

„Erde und Leben“. Bakterien als einfachste Lebewesen bestimmen entscheidend unser Leben, als Recycler im Ökosystem, als Krankheitserreger und als Bioreaktoren bei der Arzneimittelherstellung. Dieser Themenkomplex ist ein Schwerpunkt der Marktstände „Erde und Leben“.
Eines der fragilsten Ökosysteme des blauen Planeten sind die Riffe, deren Vielfalt durch Schadstoffeintrag und Erwärmung des Meerwassers extrem bedroht ist. Über die „Oasen der Weltmeere“ geben die Paläontologen der LMU um den Riffexperten Prof. Reinhold Leinfelder an ihrem Stand Auskunft.
Das spannende Thema der „Evolution des Menschen“ behandelt der Stand des Deutschen Primatenzentrums Göttingen.

Die Vielfalt der Wälder der Erde zeigen die Forstwissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft. Neue Informationsysteme zur Verbreitung, Ökologie und Gefährdung von Pflanzen stellen die Forscher der Zentralstelle für Phytodiversität aus Freising-Weihenstephan vor. Weitere Marktstände befassen sich mit dem Bodenschutz, dem Naturschutz und der Erfassung des Vogelzuges, mittels der sogenannten Telemetrie.

Die nachhaltige und ökologisch verträgliche Bewirtschaftung von Böden ist ein weiteres zentrales Thema der Bodenökologen des Wissenschaftszentrums Weihenstephan. Die Forscher erklären, wie sich Düngungsmethoden auf den Boden auswirken und wie landwirtschaftliche Erträge richtig beurteilt werden. Ferner zeigen sie mit einem High-Tech-Traktor, wie der Ackerbau der Zukunft aussehen könnte.
Die LMU-Isotopenchemiker erklären, wie man mit Geo-Isotopen Betrügern in der Lebensmittelbranche auf die Schliche kommen kann. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit demonstriert, wie Lebensmittel mikrobiologisch kontaminiert sein können, und erklärt die möglichen Auswirkungen gentechnisch veränderter Lebewesen im Nahrungskreislauf. Mitgebrachte Bodenproben und Pflanzen kann man sich von Experten bestimmen lassen.

Die Marktstände „Wetter-Klima-Wasser“ behandeln eines der aktuellsten Themen in den Geowissenschaften, den Klimawandel und seine, teilweise ungeklärten Auswirkungen auf die Menschen. Hurricanes und Überschwemmungen, ungewöhnlich heiße Sommer, Winter ohne Schnee! Müssen wir uns darauf einstellen, dass diese Kapriolen des Wetters in Zukunft zur Regel werden? Sind Tornados, Wolkenbrüche und andere Katastrophen bereits Vorboten der sich anbahnenden globalen Klimaänderung? Diese Fragen beantworten u.a. die Klimatologen. Außerdem erklären sie, wie man das Klima der Erdgeschichte anhand von Seesedimenten oder dem Permafrostboden rekonstruieren kann. Das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung aus Bremerhaven zeigt ferner, wie Forscher dem Klimawandel in eisigen Regionen auf der Spur sind. Das wohl bekannteste Klimaphänomen der Erde ist der El Nino. Durch den Aufstieg von kaltem Tiefenwasser vor der Westküste des Nordteils des Südamerikanischen Kontinents wird das normale Wettergeschehen rund um den Globus beeinflusst. Der LMU-Biologe Dr. Siegert erklärt an seinem Stand, warum Waldbrände in Indonesien auch eine Folge von El Nino sind.

Die Erfassung der zunehmenden Geokatastrophen und ihre Folgen für die Versicherungswirtschaft, erläutern die Geowissenschaftler der Münchener Rückversicherung.
Wie schwierig es ist, zuverlässige Wettervorhersagen zu erstellen, erfahren die Besucher am Stand der Deutschen Meterologischen Gesellschaft.

Die zunehmende UV-Strahlung und ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ist Thema am Stand des Meteorologischen Instituts der LMU. Außerdem demonstrieren die Meteorologen, wie man mit Lasertechnologie, einem Modellflugzeug und einem Ultralight-Flieger Daten aus der Erdatmosphäre sammelt.

Bei den Marktständen der Hydrogeologen und den Hydrogeographen der LMU dreht sich alles ums Wasser. Wie zirkuliert das Wasser im globalen Kreislauf und wie wirken sich Altlasten auf die Qualität des Grundwassers aus? Das Umweltreferat der Stadt München informiert über das Grundwasser in der Landeshauptstadt. Die TU-Wasserwissenschaftler stellen innovative Methoden der Abwasseraufbereitung vor und erklären, warum Duschmöglichkeiten im Flugzeug in naher Zukunft kein Wunschtraum mehr bleiben muss.

Bei den Marktständen zum Thema „Energie“ stehen regenerative Energien im Vordergrund. Holz, die älteste Energieart der Welt, sagt den etablierten Energieversorgungen Öl, Gas und Strom den Kampf an. Und zwar in einer neuen Form: Holz-Pellets. Für die moderne, CO2-neutrale Wärmeversorgung werden naturbelassene Holzspäne aus der industriellen Holzverarbeitung oder aus Restholz unter hohem Druck und ohne Bindemittel oder Zusatzstoffen zu runden Holz-Pellets gepresst. Die Pelletsheizung, und alle anderen umweltverträglichen und regenerativen Energieversorgungsmethoden wie die Solarenergie, die Geothermie und die Erdgasversorgung werden an dem Marktständen „Energie“ vorgestellt. Ferner werden die Möglichkeiten der staatlichen Förderung für die nachhaltigen Energiegewinnung aufgezeigt.

Zwei besondere Highlights werden das Wasserstoffauto von BMW und ein Orginalsegment des Fusionsexperiments ASDEX-Upgrade des Max-Planck-Instituts (MPG) für Plasmaphysik in Garching sein. Die MPG-Physiker stellen im Innenhof der TUM diese vielversprechende Methode vor, wie die Energiegewinnung im Jahre 2050 aussehen könnte.

Am interaktiven Modell M3 des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik in Berlin können die Besucher virtuell die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt erfahren und am Stand zum Elektrosmog des Bayerischen Landesamtes zum Arbeitsschutz kann man die Strahlung seines Handys testen lassen.

Der persönliche Dialog mit den Wissenschaftlern suchen:
Donnerstag und Freitag, 17./18. Oktober 2002 von 9.00 bis 18.00 Uhr
Samstag, 19. Oktober von 9.00 bis 2.00 Uhr: „Die lange Nacht der Wissenschaftstage“
In den Foyers und dem Innenhof der Technischen Universität München (TUM), Arcisstr. 21, 80333 München.

Die Wissenschaftler beantworten gerne alle Fragen und freuen sich auf den Dialog mit den Besuchern, der beiden Seiten neue Perspektiven eröffnen soll.

Weitere Informationen zu den an den Wissenschaftstagen beteiligten Institutionen sind im Internet unter: www.muenchner-wissenschaftstage.de/wowannwerindex.html zu finden.

Kontakt:

Prof. Dr. Karl Daumer
Projektleitung Münchner Wissenschaftstage 2002
Dr. Sonja Eser
Projektkoordination
Dipl. -Geogr. Thorsten Naeser
Presse- und Öffentlichkeit
Vdbiol LV Bayern
Tel.: 089/26019725
Fax 089/ 26024574
vdbiol, Corneliusstr. 6, 80469 München
info@muenchner-wissenschaftstage.de

Media Contact

Dr. Georg Kääb idw

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