Weltgesundheitsorganisation und Europäische Umweltagentur tagen im Umweltbundesamt


Gemeinsame Tagung zu gesundheitsrelevanten Luftqualitätsindikatoren am 19. und 20. 09. 2002

Mehr als 80 Experten aus 28 europäischen Staaten werden am 19. und 20 September 2002 im Berliner Umweltbundesamt an einer Arbeitstagung der Europäischen Umweltagentur (EUA) und des Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilnehmen. Die WHO/EUA-Arbeitstagung dient dazu, einen Überblick über die Ansätze und Daten zu erhalten, die helfen können, die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verhinderung von nachteiligen Wirkungen von Luftverunreinigungen zu bewerten.

Die Gesundheit des Menschen ist ein Hauptaugenmerk des regionalen und lokalen Luftqualitätsmanagements in Europa und zudem eine Schlüsselkomponente des Programms „Saubere Luft für Europa“(CAFE) der Europäischen Kommission. Mit Hilfe der Einführung von Indikatoren, die die gesundheitlichen Wirkungen von Luftverunreinigungen beschreiben, könnte eine übergreifende Bewertung des Schutzes vor solchen Wirkungen durch lokale, regionale und europaweite Aktivitäten zur Luftreinhaltung möglich werden. Solche Indikatoren sollten auf gesicherten Erkenntnissen über den Einfluss von Luftverunreinigungen auf die menschliche Gesundheit basieren.

Zudem sollten sie sich aus den bestehenden Instrumenten zur Bewertung der Luftverunreinigung ableiten lassen und sich gut für die Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit eignen. Vorschläge für eine Reihe solcher Indikatoren wurden bereits in dem WHO-Projekt „Umweltbezogene Gesundheitsindikatoren“ gemacht, das einen wesentlichen Beitrag zur vierten Ministerkonferenz für Umwelt und Gesundheit 2004 in Budapest leisten soll. Darüber hinaus hat die EUA Luftqualitätsindikatoren entwickelt, die aus Daten abgeleitet werden, welche im Rahmen der EU-Luftreinhaltegesetze erhoben werden.

Beide Vorgehensweisen basieren auf der Verfügbarkeit geeigneter Informationen zur Luftqualität aus den Messnetzen in Europa sowie standardisierter Vorgehensweisen bei der Datenaufbereitung und -veröffentlichung. Entsprechende Informationen sind über das europäische Luftqualitätsinformationssystem AIRBASE erhältlich.

Eine kurze Zusammenstellung des derzeitigen Wissensstandes zum Thema „Luftverunreinigungen und Gesundheit“ ist die Grundlage für die Definition relevanter, sensitiver und spezifischer Luftqualitätsindikatoren. Bereits verfügbare Datenbanken (basierend auf Luftmessungen und Modellrechnungen) werden vorgestellt, um die vorhandenen Möglichkeiten zur Festlegung der Indikatoren zu erkunden und mögliche Kenntnislücken zu identifizieren.

Ziel der Arbeitstagung ist die Formulierung von Empfehlungen für einen Kernsatz von Luftqualitätsindikatoren und für Verfahren zu ihrer Weiterentwicklung. Die Indikatoren sollen dazu genutzt werden, die europäische Luftreinhaltepolitik und Maßnahmen zu ihrer Umsetzung auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene weiter zu entwickeln.

Neben der organisatorischen Ausrichtung arbeitet das Umweltbundesamt inhaltlich mit zwei seiner internationalen Kooperationseinheiten zu, dem WHO-Kooperationszentrum zur Überwachung der Luftqualität und Bekämpfung der Luftverschmutzung sowie dem Europäischen Themenzentrum „Luft und Klimawandel“.

Weitere Informationen zur Tagung gibt es bei: Dr. Hans-Guido Mücke, WHO-Kooperationszentrum im Umweltbundesamt, E-Mail: hans-guido.muecke@uba.de.

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Ulrike Bauer idw

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