Internationales Symposium über die Funktion des menschlichen Gehirns


Vom 28. bis 31. August 2002 findet in der Philipps-Universität ein internationales und interdisziplinäres Symposium zum Thema „Assessing the dynamics of human brain function“ statt. Die Tagung wird von der an der Philipps-Universität angesiedelten Forschergruppe „Dynamik kognitiver Repräsentationen“ organisiert. Daran beteiligt sind die Marburger Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen Professor Siegfried Bien (Neuroradiologie), Professor Reinhard Eckhorn (Neurophysik), Privatdozentin Dr. Brigitte Röder (Biologische Psychologie), Professor Frank Rösler (Biologische Psychologie), Professor Reinhard Schwarting (Biologische Psychologie) und Professor Richard Wiese (Linguistik).

Die Tagung wird aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Zentral für die Veranstaltung ist die Frage, wie Informationen, also Wahrnehmungen, Gedächtnisinhalte und motorische Programme im Nervensystem kodiert werden und wie solche neuronalen Repräsentationen unter dem Einfluss neuer Informationen oder bei Schädigungen des Nervensystems verändert werden. 19 international renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den USA, Großbritannien, den Niederlanden und aus Deutschland werden Übersichtsreferate halten. Auf ca. 50 so genannten Posterdarbietungen werden insbesondere Nachwuchswissenschaftler aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.

Die Übersichtsreferate sind fünf Themengruppen zugeordnet:

  1. Methoden zur Erfassung der neuronalen Aktivität in Raum und Zeit:
    Hier werden aktuelle Entwicklungen der so genannten Bildgebung mit Kernspin- und elektrophysiologischen Messungen vorgestellt.
  2. Multisensorische Wahrnehmung und Aufmerksamkeit:
    In fünf Beiträgen wird der Frage nachgegangen, wie Informationen aus verschiedenen Sinnessystemen integriert und koordiniert werden und wie es gelingt, jeweils bestimmte Informationen in der Wahrnehmung selektiv hervorzuheben (Aufmerksamkeitsleistung).
  3. Gedächtnis und Sprache:
    In mehreren Beiträgen wird untersucht, wie Informationen im Gedächtnis dauerhaft gespeichert und kurzfristig verändert werden bzw. wie sich Gedächtnisinhalte unter dem Einfluss traumatischer Erlebnisse verändern bzw. verloren gehen können. Die Referate zum Block Sprache behandeln die Fragen, wie Bedeutung aus dem Sprachsignal extrahiert wird und wie Erst- und Zweitsprache im Nervensystem repräsentiert sind.
  4. Unter der Überschrift Transiente Bindung im Nervensystem wird das elementare Problem diskutiert, wie Informationen, die an ganz unterschiedlichen Orten des Gehirns kodiert sind, aktuell zu einem einheitlichen Wahrnehmungseindruck bzw. Gedächtnisinhalt
    zusammengebunden werden.
  5. Plastizität im sich entwickelnden und im erwachsenen Gehirn ist die Überschrift des letzten Themenblocks. Hier geht es um das Problem, wie sich das Nervensystem unter dem Einfluss der Umwelt entwickelt bzw. wie es sich an veränderte Bedingungen bei einer
    Schädigung (z.B. eines Sinnessystems) anpasst.

Weitere Auskünfte:
Professor Frank Rösler, FB Psychologie, Gutenbergstr. 18, 35032 Marburg
Tel.: (06421) 28-23667, 28-25537; Fax: (06421) 28-28948;
E-Mail & homepage: roesler@mailer.uni-marburg.de

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Klaus Walter idw

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