Über Sprache und Denken – Internationale Tagung von Sprachwissenschaftlern vom 22. bis 25. Juli 2002

Die Universität Potsdam ist Austragungsort für die wissenschaftliche Tagung der Societas Linguistica Europaea. Sie wird vom 22. bis 25. Juli 2002 ihre 35. Jahrestagung an der brandenburgischen Universität durchführen. Erwartet werden etwa 200 Teilnehmer. Mit neuen Überlegungen zu Sprache und Denken ist für die Tagung ein Rahmenthema gewählt worden, das Raum für 135 Vorträge in sechs Sektionen geben wird. Außerdem werden sechs Plenarreferate und ein Workshop zur im naturwissenschaftlichen Sinne verstandenen Linguistik durchgeführt. Die Teilnehmer der Tagung kommen aus 27 Ländern, neben europäischen Ländern auch aus den USA, China und Brasilien. Allein 35 Wissenschaftler reisen aus mittel- und osteuropäischen Ländern an. Damit setzt die Societas Linguistica Europaea eine Tradition fort. Die Gesellschaft war gegründet worden, um Sprachwissenschaftlern aus diesen Ländern die Möglichkeit zur Teilnahme an der interdisziplinären Diskussion zu geben.
Mit der Orientierung auf kognitive Fragestellungen in der Linguistik trägt die diesjährige Tagung auch dem Profil der Potsdamer Sprachwissenschaft Rechnung. In den Vorträgen wird es unter anderem um theoretische und praktische Probleme der Versprachlichung von Konzepten gehen, um die Wirkung von Sprache bei der Manipulation und bei der Verarbeitung von Erfahrung, um Metaphern und Sprachstörungen. Der Frage, in welchem Verhältnis die Sprache zur Entwicklung des Denkens steht und wie die Beziehungen zwischen Sprache und kognitiver Aktivität des Menschen erfasst und beschrieben werden können, wird in mehreren Beiträgen behandelt. Ein wichtiger Gegenstand wird auch die Beschreibung sprachlicher Normen sein. Von besonderem praktischem Interesse sind die Beiträge zum Erwerb von Fremdsprachen und Zweitsprachen, die neue Modelle und deren Grundlagen darstellen werden.
Eine Besonderheit der Jahrestagungen der Societas Linguistica Europaea ist ihre Offenheit in Methodenfragen. Nicht die Zugehörigkeit zu einer Schule oder die Arbeit zu einem bestimmten „angesagten“ Gegenstand entscheiden über die Aufnahme der Beiträge, sondern ihre wissenschaftliche Qualität. In diesem Sinne werden historische Betrachtungen zu sprachwissenschaftlichen Theorien und Diskussionen zu aktuellen Modellen einen wichtigen Platz erhalten.

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Andrea Benthien idw

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