Kinderonkologen tagen in Münster

Neueste Entwicklungen in der Behandlung von Leukämien und Tumorerkrankungen im Kindesalter stehen im Mittelpunkt der 59. Wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), die am Freitag und Samstag, 24./25.Mai 2002, am Universitätsklinikum Münster (UKM) stattfindet. 250 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und benachbarten Ausland werden zu dieser Veranstaltung im Hörsaal des Instituts für Anatomie des UKM erwartet. Anlass für die erstmals in Münster stattfindende Halbjahrestagung dieser Fachgesellschaft ist das 25-jährige Bestehen der Klinik für Kinderonkologie des Universitätsklinikums Münster. Deren Direktor, Prof. Dr. Heribert Jürgens, ist zugleich amtierender Vorsitzender der GPOH und in dieser Funktion Leiter der Tagung in Münster.

Das Tagungsprogramm bietet einen breiten Überblick über den aktuellen Stand der Erforschung und Therapie von Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Mit besonderem Interesse werden Berichte über erste Erfahrungen mit neuen Medikamenten in der Behandlung der akuten und chronischen Leukämie erwartet. Diese auf den Ergebnissen der molekularen Krebsforschung basierenden Präparate, die derzeit im Rahmen klinischer Studien, unter anderem auch am Universitätsklinikum Münster, eingesetzt werden, bedeuten nach Einschätzung von Prof. Jürgens „einen weiteren kleinen Schritt zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse bei kindlichen Leukämien“ . Während es vor 30 Jahren noch keine Möglichkeiten gab, an Leukämie erkrankte Kinder zu retten, liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate heute dank der großen medizinischen Fortschritte auf diesem Gebiet bei 75 Prozent. Mit den neuen Medikamenten hoffen die Kinderkrebsexperten, die Behandlungschancen weiter zu erhöhen.

Im Rahmen der Tagung in Münster wird auch der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Kind-Philipp-Wissenschaftspreis verliehen. Diese renommierteste wissenschaftliche Auszeichnung in der deutschsprachigen pädiatrischen Onkologie geht zu gleichen Teilen an Privatdozentin Dr. Simone Fulda von der Universitäts-Kinderklinik Ulm und Dr. Stephan Ehl von der Universitäts-Kinderklinik Freiburg. Während sich die Preisträgerin aus Ulm in ihrer preisgekrönten Arbeit mit der Rolle des plötzlichen Zelltods (Apoptose) bei bösartigen Erkrankungen im Kindesalterauseinandergesetzt hat, hat sich ihr Fachkollege aus Freiburg mit Fragen der Immunabwehr in der Krebstherapie und Transplantation beschäftigt.

Neben der Auszeichnung der beiden Nachwuchswissenschaftler wird bei der Tagung eine weitere besondere Ehrung erfolgen: Für sein wissenschaftliches Lebenswerk und seine Verdienste um den Aufbau des deutschen Kinderkrebsregisters wird Prof. Dr. Jörg Michaelis, Präsident der Universität Mainz, die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie übertragen. Das 1980 in Mainz aufgebaute Kinderkrebsregister in Mainz ist das größte bevölkerungsbezogene Kinderkrebsregister der Welt. Als Gastgeschenk der Universität Münster wird deren Prorektor Prof. Dr. Normann Willich dem neuen Ehrenmitglied der GPOH das Siegel der Universität überreichen.

Media Contact

Jutta Reising idw

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