Mit ausländischen Partnern an die Spitze

Max-Planck-Gesellschaft und Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnen zwölf Wissenschaftler mit dem Max-Planck-Forschungspreis aus / Festveranstaltung in Berlin

Am 28. November 2001 zeichnen die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam vier im Ausland und acht in Deutschland arbeitende Wissenschaftler mit dem Max-Planck-Forschungspreis 2001 aus. In diesem Jahr geht die mit jeweils 125.000 Euro dotierte Auszeichnung an zwölf Preisträger in sechs verschiedenen Disziplinen. Die für international herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehenen Max-Planck-Forschungspreise werden im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem im Rahmen einer Festveranstaltung überreicht, bei der Prof. Hubert Markl, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und Dr. Uwe Thomas, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, eine Ansprache halten werden. Im Festvortrag spricht Prof. Adolf Hoffmann, Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Istanbul, zum Thema „Bauforschung – Aufgaben von heute für Monumente von gestern“.

Zum 12. Mal wird der „Max-Planck-Forschungspreis für internationale Kooperation“ an ausländische und deutsche Wissenschaftler für ihre herausragenden, international besonders anerkannten wissenschaftlichen Leistungen vergeben. Die mit jeweils 125.000 Euro dotierten Auszeichnungen sollen für die deutschen Preisträger einen flexiblen Rahmen zur Aufnahme, Vertiefung oder Erweiterung von Forschungskooperationen mit Partnern außerhalb Deutschlands ermöglichen, für die ausländischen Preisträger die Grundlagen zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern schaffen. Die dadurch mögliche, langfristige und intensivierte Zusammenarbeit soll zu neuen internationalen Spitzenleistungen in der Wissenschaft führen. Mit dem Preis werden insbesondere kurzfristige Forschungsaufenthalte, gemeinsame Fachtagungen oder Workshops sowie zusätzlich erforderliche Mittel für Sachausgaben und Hilfspersonal finanziert. Die Mittel für dieses seit 1990 laufende Programm stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung zur Verfügung. In diesem Jahr entschied sich der Auswahlausschuss aus 51 Nominierungsvorschlägen, von denen 23 im Ausland forschenden Wissenschaftlern galten, für die Auszeichnung folgender Personen und Projekte:

Den Max-Planck-Forschungspreis für Biowissenschaften und Medizin erhalten im Jahr 2001 zwei Wissenschaftler:

  • Prof. Dr. Arthur Konnerth, Physiologisches Institut, Ludwig-Maximilians-Universität, München, für die Entwicklung der zellphysiologischen Analyse zur Untersuchung der Verästelung von Nervenzellen und ihrer synaptischen Verbindungen sowie die Entdeckung neuartiger intrazellulärer Botenstoffe;
  • Prof. Dr. Alexander J. Varshavsky, California Institute of Technology, Division of Biology, Pasadena, USA, in Anerkennung seiner Beiträge auf dem Gebiet der Zellbiologie über die Bedeutung von Ubiquitin für das Wachstum und die Differenzierung von Zellen und Zellverbänden.

Der Max-Planck-Forschungspreis für Chemie geht im Jahr 2001 an

  • Prof. Dr. Horst Kessler, Institut für organische Chemie und Biochemie, Technische Universität München, für seine herausragenden Beiträge zur Strukturaufklärung medizinisch bedeutsamer Makromoleküle mit Hilfe der NMR-Spektroskopie;
  • Prof. Dr. Frans Carl de Schryver, K.U. Leuven, Department of Chemistry, Heverlee, Belgien, für seine grundlegenden methodischen Beiträge in der Synthetischen Makromolekularen Chemie, insbesondere zur Einzelmolekül- und Femtosekunden-Spektroskopie von Biomolekülen.

Mit dem Max-Planck-Forschungspreis für Geisteswissenschaften werden in diesem Jahr zwei Wissenschaftler ausgezeichnet:

  • Prof. Dr. Adolf Hoffmann, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, für seine bedeutenden Arbeiten zur antiken Baugeschichte und zur Erforschung und Rekonstruktion antiker Bauten;
  • Prof. Dr. Benedict Moldovanu, Universität Mannheim, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften A5, für seine wirtschaftstheoretischen Forschungen zur Mechanismustheorie und zur Funktionsweise von Auktionen und der Auswirkung von Wettbewerben auf die freie Wirtschaft.

Der Max-Planck-Forschungspreis für Ingenieurwissenschaften wird im Jahr 2001 verliehen an

  • Prof. Gérard A. Maugin, Université Pierre et Marie Curie, Centre National de la Recherche Scientifique, Laboratoire de Modélisation en Mécanique, Paris/Frankreich, für bahnbrechende Arbeiten in der Kontinuumsphysik, der Theorie zur makroskopischen Beschreibung ausgebreiteter Materie, deren Anwendungsmöglichkeiten von der Berechnung von Stoffeigenschaften bis zur Modellierung dynamischer biologischer Systeme reichen;

Der Max-Planck-Forschungspreis für Mathematik und Informatik geht dieses Jahr an

  • Prof. Dr. Andreas Griewank, Technische Universität Dresden, Institut für Wissenschaftliches Rechnen, für grundlegende Beiträge in der Software-Entwicklung der Automatischen Differentiation, mit der u.a. viele technische Prozesse optimiert werden können;
  • Prof. Dr. Felix Otto, Institut für Angewandte Mathematik, Universität Bonn, für seine Erkenntnisse auf dem Gebiet der partiellen Differentialgleichungen und ihre Anwendung zur Modellierung physikalischer Prozesse insbesondere in den Materialwissenschaften.

Den Max-Planck-Forschungspreis für Physik erhalten im Jahr 2001

  • Prof. Dr. Frank Arnold, Max-Planck-Institut für Kernphysik, Heidelberg, für grundlegende Erkenntnisse über Entstehung und Wirkung von Spurenstoffen, speziell in den Abgasen von Düsenflugzeugen, auf die Erdatmosphäre;
  • Prof. Dr. Igor Kukushkin, Institute of Solid State Physics, Russian Academy of Sciences, Laboratory of nonequilibrium processes, Moskau/Russland, für Pionierarbeiten in der Festkörperphysik zum Quanten-Hall-Effekt sowie zu zweidimensionalen Elektronenschichten in Halbleitern;
  • Prof. Dr. Matthias Robert Scheffler, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Abteilung Theorie, Berlin, für seine Beiträge zur Theorie und Simulation kondensierter Materie, vor allem zur Struktur sowie zu den chemischen und elektromagnetischen Eigenschaften von Materialien.

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