Kernfragen der Wissensgesellschaft

In Leipzig findet vom 25. – 28. September 2001 die 5. Tagung der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft unter dem Thema „Kognitive Systeme und Mechanismen“ statt.
Die Tagung wird am Dienstag, 11.30 Uhr, Hörsaal 19 im Hörsaalgebäude der Universität Leipzig, durch Prof. Strube (Freiburg), Vorsitzender der Gesellschaft für Kognitionswissenschaft, eröffnet.

Kognitionswissenschaft – was ist das?
Mit dem Wort „Kognition“ bezeichnet man geistige Tätigkeiten des Menschen, also Wahrnehmen und Handeln, Lernen und Gedächtnis, Denken und Entscheiden, Sprechen und Sprachverstehen; ebenso auch die zum Teil beachtlichen geistigen Leistungen von Tieren.
Kognitionswissenschaft als Wissenschaft von der Kognition steht damit im Zusammenhang vieler anderer Wissenschaften, die ebenfalls – wenn auch nur unter anderem – Kognition untersuchen. Dazu gehören die Philosophie, die Psychologie, die Sprachwissenschaft, die Neurowissenschaft und die Künstliche Intelligenz als Teil der Informatik.

Die Leipziger Tagung führt nationale und internationale Experten der verschiedenen Disziplinen, die sich mit Kognition beschäftigen, zusammen. Neben den Hauptvorträgen in den Bereichen Kognitionswissenschaft (Strube, Freiburg), Neurowissenschaft (Roth, Bremen), Visuelle Wahrnehmung (Kanwisher, Cambridge USA), Sprache (Friederici, Leipzig) und Philosophie (Metzinger, Osnabrück) widmen sich zahlreiche Symposien und Workshops den einzelnen Themenbereichen. Hierbei stehen vor allem auch die kognitive Robotik und die Leistungen künstlicher Systeme im Vordergrund.

Was ist die gesellschaftliche Relevanz der Kognitionswissenschaft?
Unsere heutige Gesellschaft entwickelt sich hin zur sogenannten Wissensgesellschaft, d. h. große Mengen von Wissen stehen dem Menschen im Prinzip zur Verfügung. Zentrale Fragen bei der Nutzung dieses Wissens sind, (a) wie dieses Wissen gespeichert sein muss, um gut von Informationssystemen abrufbar zu sein, (b) in welcher Form (visuell, akustisch) dieses Wissen am besten abrufbar ist, (c) wie gegeben die Beschränkungen des menschlichen Gedächtnisses dieses Wissen verfügbar bleibt, um anwendbar zu sein und (d) welches die biologischen bzw. neurologischen Bedingungen (Alter, Krankheit) und die situationellen Bedingungen (Stress, Störgeräusche) sind, unter denen Wissensabruf, Wahrnehmunsprozesse, Erinnerungsprozesse und Problemlösungsprozesse optimal oder suboptimal funktionieren.
Die Kognitionswissenschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis dieser Aspekte unseres Lebens.

Weitere Informationen: Dr. Thomas Jacobsen, Tel.: 0341 / 97 35907

Tagungsbüro: 0341 / 99 40107

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Volker Schulte idw

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