Dreieinhalb Milliarden Jahre Biodiversität:Bedrohung der Artenvielfalt

Vom 17. bis 21. September 2001 findet in der Universität Oldenburg die gemeinsame Jahrestagung der „Gesellschaft für Biologische Systematik“ und der „Paläontologischen Gesellschaft“ statt. Zur Tagung mit dem Titel „3,5 Milliarden Jahre Biodiversität“ werden etwa 300 TeilnehmerInnen erwartet.

Beide Gesellschaften vertreten Wissenschaften, die die Artenvielfalt erforschen. Die Wissenschaft von der Vielfalt der lebenden Arten ist die biologische Systematik, die Wissenschaft von der Vielfalt der Arten zurückliegender Erdzeitalter ist die Paläontologie. Die heutige Vielfalt kann man nur verstehen, wenn man ihre historischen Wurzeln kennt, andererseits bleibt vergangene Vielfalt unzugänglich ohne Rückschlüsse aus der Gegenwart. Die Fachgesellschaften der beiden Wissenschaftszweige in Deutschland, die Gesellschaft für Biologische Systematik und die Paläontologische Gesellschaft, treffen sich zum ersten Mal zu einer gemeinsamen Jahrestagung, um die wechselseitigen Bezüge und die Zusammenhänge in den Fragestellungen ihrer beider Wissenschaften zu betonen.

Mindestens die Hälfte der heute lebenden Arten wird bald von der Erde verschwunden sein. Hauptursache für das Artensterben ist die Zerstörung von Lebensräumen durch das ungebremste Bevölkerungswachstum der Menschen gerade in den artenreichen Regionen der Erde. In der Öffentlichkeit wird nach Ansicht der OrganisatorInnen diese bedrohliche Entwicklung nicht ausreichend diskutiert. Deshalb sind zwei Gäste aus dem journalistischen Bereich eingeladen worden, die erfolgreiche Aktivitäten mit dem Ziel entfaltet haben, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Von der Chefredaktion der Zeitschrift GEO referiert Annette Hasselmann (Hamburg) über den „GEO-Tag der Artenvielfalt“. Michael Gleich (München) vom „Autorenteam skript“ wird das erfolgreiche Buchprojekt „Life Counts“ vorstellen (beide Termine: 19. September, 11.00 Uhr, W3 1-161)

Auf dem Programm stehen des Weiteren zwei öffentliche Hauptvorträge, die den Blick zurück in die Erdgeschichte richten, um ausgerüstet mit den Kenntnissen über die heutige Vielfalt Licht in ihre Entstehung in ferner Vergangenheit zu bringen. Dr. Andrew Knoll, Professor an der Harvard University, wird sich mit der frühen Evolution Photosynthese betreibender Organismen beschäftigen, während Prof. Dr. Peter Crane, Direktor der Royal Botanic Gardens, Kew in England, die Auffächerung der Blütenpflanzen in ihre verschiedenen Verwandtschaftslinien nachzeichnen wird (18. September, 9.15 und 10.00 Uhr, W3 1-161).

Auf der öffentlichen Podiumsdiskussion über „Perspektiven der Biologischen Systematik“ wird der Blick in die Zukunft gerichtet. Gefragt wird nach den dringlichsten Aufgaben in nächster Zeit, den Möglichkeiten engerer Zusammenarbeit zwischen Paläontologen und Rezentsystematikern sowie nach der Ausbildung und den Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses (19. September, 9.00 Uhr, W3 1-161). Mit einem Abendvortrag richtet sich die Tagung ebenfalls an die Öffentlichkeit. Prof. Rudi Strickler, University of Wisconsin, Milwaukee, spricht zum Thema „Klebriges Wasser und die Anpassungsfähigkeit der Ruderflußkrebse“ (18. September, 20.00 Uhr, W3 1-161).

Kontakt: Prof. Dr. Horst Kurt Schminke, Tel.: 0441/798-3374, E-Mail: schminke@uni-oldenburg.de oder Dr. Thomas Glatzel Tel.: 04 41/798-3376, E-Mail: thomas.glatzel@uni-oldenburg.de

Media Contact

Gerhard Harms idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-oldenburg.de/palbiosys

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer