Erfolgreiche Gestaltung von Modernisierungsprozessen

Die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer bietet zum fünften Mal ein Forum zur Diskussion von Reformprojekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

„Erfolgreiche Gestaltung von Modernisierungsprozessen“ – unter diesem Titel veranstaltet die Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer vom 12.-14.9.2001 ein Forum unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Hermann Hill und Univ.-Prof. Dr. Helmut Klages. Zum fünften Mal seit 1997 werden in dieser Reihe Reformprojekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt.
Soll der Reformprozess erfolgreich verlaufen, müssen sich die Verwaltungen zu Beginn einer kritischen Prüfung der Aufgabenerfüllung stellen: Tun wir die richtigen Dinge richtig? Über ihre Erfahrungen mit der Aufgabenkritik in der Landesverwaltung berichten Heidemarie Felgendreher, Finanzministerium Schleswig-Holstein und Volker-Gerd Westphal, Staatskanzlei Brandenburg. Als durchaus hilfreiche Methode auch für die Aufgabenanalyse hat sich das Benchmarking als simulierter Wettbewerb in und zwischen Verwaltungen bewährt. Welche Vorteile, aber auch welche Schwierigkeiten mit diesem Reforminstrument verbunden sind, zeigt Dr. Walter Hohmann vom Innenministerium Niedersachsen.
Ist der aufgabenkritische „Lagebericht“ erstellt, können organisatorische Veränderungen entwickelt und politisch-strategische Ziele definiert werden. Zu den Fragen, wie der Weg zum Change Management aussieht und ob die Binnenmodernisierung nur eine „Vision 2004“ bleibt oder realisiert werden kann, werden Dr. Hans-Otto Tropp aus dem Wetteraukreis und Burkhard Freier, Innenministerium Nordrhein-Westfalen, Stellung nehmen. Über einen besonderen Zielfindungsprozess und die Entwicklung von Kennzahlen für strategische Politikfelder berichtet die Leiterin des Projekts KOMPASS der Bertelsmann Stiftung, Kerstin Schmidt.
Je stärker sich Kommunen dem Wettbewerb stellen, je größer die Zahl ausgelagerter stadteigener Betriebe ist, desto dringender müssen traditionelle Haushaltsführung und Verwaltungsorganisation um betriebswirtschaftliche Elemente ergänzt werden. Ein erfolgreiches Beispiel für strategisches Beteiligungscontrolling wird Bernd Leippe, Stadt Essen präsentieren. Der Oberbürgermeister der Stadt Wiesloch, Franz Schaidhammer, stellt das in Zusammenarbeit mit der Hochschule erarbeitete Modell einer Kosten- und Leistungsrechnung, vor. Dass auch das Politikfeld „Haushalt“ Ansätze für Bürgerbeteiligung bietet, ist für die Stadt Rheinstetten eine Tatsache: Über Erfahrungen mit dem Bürgerhaushalt – auch als Teil eines Kooperations- und Vernetzungsmanagement (Hermann Hill) -, berichtet der Bürgermeister Gerhard Dietz.
Doch auch die digitale Revolution stellt Verwaltung vor neue Herausforderungen. Ging es in der Diskussion lange Zeit um Internet-Portale oder elektronische PKW-Zulassung, haben nun Politik und Regierung die Chancen des neuen Mediums entdeckt. Während die im Speyerer Qualitätswettbewerb 2000 prämierte Stadt Salzburg positive Erfahrungen mit der „E-Akte“ in Bezug auf Bearbeitungszeit, -abläufe und Transparenz vorweisen kann, wie Dr. Berthold Rauchenschwandter, Leiter des Amtes für Datenverarbeitung, erläutern wird, nutzt die hessisches Staatskanzlei die IUK als Instrument in der Gesetzesvorbereitung: Mit dem „E-Gesetz“ befasst sich Dr. Holger Hünemohr von der Hessischen Staatskanzlei
Letztlich können aber alle Modernisierungsmaßnahmen nur dann erfolgreich sein, wenn die Mitarbeiter aktiv eingebunden werden und die Reform als dauerhaften Entwicklungsprozess begleiten. Einen Ansatz hierzu bildet die Selbstbewertung, in die Helmut Klages einführen wird; weitere Maßnahmen der Personalentwicklung auf Bundes-, Landes- und Kommunaler Ebene stellen Beate Raffelsiefen aus dem Bundesministerium des Innern, Dr. Siegfried Mauch, Innenministerium Baden-Württemberg und Hermann-Josef Schmidt, Gemeinde Eppelborn, vor.

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Dr. Klauspeter Strohm idw

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