Technologiefirmen setzen sich durch

Münchener Business Plan Wettbewerb prämiert innovative Gründungskonzepte

München / Frankfurt/M. (ots) – Ohne finanzstarke, markterfahrene Partner haben innovative Geschäftskonzepte keine Chance. Doch wo lernt man diese Experten kennen, die bei der Umsetzung erfolgversprechender Ideen helfen? Zum Beispiel beim Münchener Business Plan Wettbewerb, der im Rahmen einer Prämierungsveranstaltung am 19. Juli 2001 diesmal fünf Unternehmenskonzepte ausgezeichnet hat. Als einer der Hauptsponsoren nahmen Jürgen Fitschen, im Konzernvorstand der Deutsche Bank AG zuständig für das Corporate- und Investmentbanking und der Geschäftsführer der Deutsche Venture Capital Gesellschaft mbH (DVC), Dr. Werner Schauerte, beide Frankfurt am Main, die Auszeichnung vor. Den mit 50.000 Mark dotierten ersten Preis erhielt AttoCube Systems für die Entwicklung neuer Stellmotoren, die im Präzisionsumfeld der Nanotechnologie zum Einsatz kommen sollen.

Finanzieller Sachverstand und fundierte technische Expertise sind Eckpfeiler des Betreuungskonzeptes, das die Deutsche Bank sowie ihre Partnergesellschaft DVC seit 1996 erfolgreich in die Tat umsetzen. Um Innovationen in Technik und Unternehmensgründungen nachdrücklich zu fördern, engagieren sich beide Unternehmen gemeinsam mit der HypoVereinsbank AG, BMW AG, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) als Hauptsponsor sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technik als Schirmherr des Münchener Business Plan Wettbewerbes.

Wie in jedem Jahr wurden erneut drei Hauptpreise sowie ein Sonderpreis vergeben: Die Siegprämie von 50.000 Mark ging diesmal an AttoCube Systems, ein Spin-Off der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf die Nanotechnologie und entwickelt, produziert und vermarktet innovative Stellmotoren für hochpräzise Positionierungsaufgaben sowie eine darauf aufbauende Mikroskop-Familie. Im Vergleich zu konventionellen Systemen fallen die von AttoCube entwickelten Stellmotoren deutlich kleiner und kostengünstiger aus und bieten ein erheblich verbessertes Leistungsspektrum. Profitieren werden davon insbesondere die Chipindustrie sowie Unternehmen aus Biotechnologie und Telekommunikation. Platz zwei (40.000 Mark) belegte LASAZZ, ein Spin-Off der Technischen Universität (TU) München, das ab Oktober als Aktiengesellschaft firmieren wird. Als Technologieplattform bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen zur 3D-Vermessung von Oberflächenformen, zum Beispiel in der Feinwerktechnik oder bei Waferoberflächen. LASAZZ will zunächst LAoS-10 vermarkten, ein Produkt für die Schweißnahtvermessung.

Den dritten Platz (jeweils 15.000 Mark) teilen sich Nanoscape sowie Virus Tracing Group, beide Spin-Offs der LMU. Nanoscape hat sich auf hocheffiziente Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen im Bereich Katalyse und „New Materials“ spezialisiert. Unter Einsatz paralleler Hochdurchsatz-Technologien (Entwicklungsroboter) kann Nanoscape neue Materialien in kurzer Zeit erzeugen und detailliert charakterisieren. Ein völlig neues bildgebendes Verfahren hat das Team der Virus Tracing Group entwickelt. Damit kann zum ersten Mal genau beobachtet werden, welchen Infektionsweg ein Virus in eine lebendige Zelle zurücklegt. Bei deutlich verkürzter Entwicklungszeit lassen sich so erhebliche Kosten bei der Entwicklung von Medikamenten gegen Viruserkrankungen einsparen.

Der Sonderpreis von 5000 Mark ging an SmartTurbine, Spin-Off eines Münchener Triebwerkherstellers. Das Unternehmen entwickelt intelligente mikrosystemtechnische Lösungen für den Einsatz in Flugzeugantrieben und Gasturbinen. Damit gewinnen Hersteller und Wartungsbetriebe bedeutende Wettbewerbsvorteile, zumal Fluglinien bis zu 20 Prozent der Wartungskosten einsparen können.

Mit ihrem gemeinsamen Engagement im Rahmen des Münchener Business Plan-Wettbewerbs unterstreichen Deutsche Bank und DVC aufs Neue, welche Rolle professionelle Beteiligungskonzepte einnehmen. Als qualifizierte Ansprechpartner der Gründer stehen Innovationsteams aus verschiedenen Technologiefeldern wie zum Beispiel Life Science, Mikrotechnologie und Automation zur Verfügung. Markterfahrene Bank- und Finanzierungsprofis sowie Technologieexperten bilden dabei ein schlagkräftiges Team. Sie verstehen das Geschäft innovativer Unternehmer, loten Marktchancen und Risikopotentiale aus und meistern anspruchsvollste Herausforderungen. Weiterer Vorteil: Aus dem weltweiten Netzwerk der Deutschen Bank können Unternehmen von Experten aus Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Verbänden und Fachanwälten in dem jeweiligen Technologieumfeld profitieren.

Laut DVC-Geschäftsführer Dr. Werner Schauerte ist der deutsche VC-Markt nach wie vor in Europa einer der großen Märkte für die Finanzierung von Wachstumsunternehmen in der frühen Phase (early stage). Chancen für fundierte Konzepte in der Gründerszene überwiegen in den Märkten IT, Mikro- und Systemtechnik und Biotechnologie. „Nach Ablauf der Konsolidierung wird der Markt mittel- und langfristig weiter wachsen und eine wesentliche Rolle in der technologischen Erneuerung der deutschen Wirtschaft spielen“, erwartet der VC-Experte.

Von DVC geförderte Unternehmen werden in allen Phasen des Aufbaus unterstützt: bei der Rekrutierung und Unterstützung des Management-Teams, bei der Entwicklung des Geschäftsplans sowie bei der internationalen Expansion. DVC managt ein Fondsvolumen von rund 300 Mio. Euro und fokussiert sich auf Investitionen in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie (50%), Biotechnologie und Mikro- und Systemtechnik zu je 25 Prozent.

Media Contact

Ingrid Vos ots

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Transparente emissive Mikrodisplays

… für ultraleichte und kompakte Augmented-Reality-Systeme. Im Rahmen des Projektes HOT („Hochperformante transparente und biegbare Mikro-Elektronik für photonische und optische Anwendungen“) haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS ein…

Mikroplastik im Meer: Neue Methode

Mikroplastik im Meer könnte größtenteils auch aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen und Bauwerken im Meer stammen. Daten dazu gibt es allerdings kaum. Das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für…

Partner & Förderer