Gen-Dschungel im Gropius-Bau

Mit der dreitägigen öffentlichen Veranstaltung „Der Gen-Dschungel – Lexikon des Lebens“ eröffnet Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am 1. 2. 2001 das Jahr der Lebenswissenschaften. Im Zentrum der Auftaktveranstaltung steht die Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Der Stand der Dinge wird aus wissenschaftlicher, künstlerischer, ethischer und politischer Perspektive interpretiert und kontrovers diskutiert. Zu allen Veranstaltungen und zur Ausstellung „Theatrum naturae et artis“ hat das Publikum freien Eintritt.

Was darf die Wissenschaft? Wo ziehen wir die Grenzen des wissenschaftlichen Fortschritts? Das ist eine der grundlegenden Fragen des 21. Jahrhunderts. Neben der Hoffnung auf Heilung von Krankheiten, wie Krebs oder Alzheimer, steht die Angst vieler Menschen vor ethischen Tabubrüchen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen uns vor neue Herausforderungen. „Das Jahr der Lebenswissenschaften bietet große Chancen zur Diskussion auf gleicher Augenhöhe. Jeder soll die Möglichkeit haben, mit Forscherinnen und Forschern Meinungen und Argumente auszutauschen und dadurch informierter zu entscheiden“, so Edelgard Bulmahn.

Um den notwendigen Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit in Gang zu setzen und auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen, hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung gemeinsam mit dem Stifterverband und den großen Forschungsorganisationen die Initiative „Wissenschaft im Dialog“ gestartet. Im Rahmen dieser Initiative werden jährlich wechselnd besondere Wissenschaftsgebiete akzentuiert. 2000 war das Jahr der Physik, 2001 ist das Jahr der Lebenswissenschaften und im Jahr 2002 folgt das Jahr der Geowissenschaften.

Das symbolische Jahr 2001 ist das Jahr der Lebenswissenschaften. Das ist kein Zufall. Die Biotechnologie entwickelt sich nicht nur mit rasanter Geschwindigkeit, sondern bildet auch zahlreiche Facetten der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Medizin, Chemie, Physik und Informationstechnologie. Die Genomforschung wiederum bildet das grundlegende Wissenschaftsfeld für den Erkenntnisstand in den Lebenswissenschaften und für die Innovationsfähigkeit in der Medizin, der Pharma- und Bioindustrie, der Agrarwirtschaft, des Nahrungsmittelsektors und des Umweltschutzes. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist die Entwicklung und Förderung der Biotechnologien für Deutschland ein wichtiges Potential. Durch gezielte Existenzgründungs- und Forschungsprogramme ist es gelungen, die Gründung von zahlreichen Biotech-Firmen zu unterstützen. So hat sich Deutschland im Jahr 2000, gemessen an der Anzahl der Unternehmen, an die Spitze Europas gestellt. Im internationalen Vergleich ist Deutschland bei der Finanzierung der Genomforschung durch öffentliche Gelder sogar hinter den USA an die zweite Stelle gerückt. Für das Biotechnologieprogramm werden in den nächsten fünf Jahren über 1,5 Milliarden Mark zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen 350 Millionen Mark aus dem Verkauf der UMTS-Lizenzen, die für das nationale Genomforschungsnetz bereitgestellt werden.

Im Jahr der Lebenswissenschaften wird all dies zum Thema gemacht. Eine Talkshow mit dem Titel „Der entschlüsselte Mensch: Beginnt ein neues Zeitalter?“ am Eröffnungstag soll den Horizont der Fragen erkunden, die uns im Jahr der Lebenswissenschaften auf den Nägeln brennen. Mit Edelgard Bulmahn werden die Molekularbiologin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard, der Philosoph Peter Sloterdijk, der Molekularbiologe Jens Reich und der katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff diskutieren. Moderiert wird die Talkrunde von Ranga Yogeshwar. Sendetermin für die abendliche Livediskussion ist der 08.02.01, 23.45 Uhr in 3sat.

Die Auftaktveranstaltung:
„Der Gen-Dschungel – Lexikon des Lebens“
1. bis 3. Februar 2001
Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchner Str. 7, 10963 Berlin
Der Eintritt ist frei.
„Der Gen-Dschungel“ ist eingebettet in die Ausstellung „Theatrum naturae et artis“ der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Ausstellung ist während der Veranstaltungstage von 8.00 bis 22.00 Uhr geöffnet.

Das detaillierte Veranstaltungsprogramm für den 1. bis 3. Februar finden Sie auf der Web-Seite www.lebenswissen.de, die außerdem allgemeine Informationen, einen News-Ticker, Bildmaterial, Hintergrundinformationen, aktuelle Bilder der Veranstaltung sowie das Internet-Spiel „Starschnitt Urmensch“ bietet.

Das Jahr der Lebenswissenschaften wird von den Medienpartnern Süddeutsche Zeitung, 3sat, HoerZu und WDR 5 unterstützt.

Weitere Informationen und Pressemappen:
Bmb+f, Pressestelle, Hannoverscher Str. 28-30, 10115 Berlin
Tel.: 030 / 28 540 5057-58, Fax.: 030 / 28 540 5550, E-Mail.: presse@bmbf.bund.de

Iser & Putscher, Kreativagentur für PublicRelations, Hauptstr. 20a, 53604 Bad Honnef
Tel.: 0 22 24 / 95 195 44, Fax.: 0 22 24 / 95 195 19, E-Mail.: c.berger@iser-putscher.de

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Lutz Peschke idw

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