Schonendere Verfahren in der Herzdiagnostik

Um neue Methoden, Herzerkrankungen zu diagnostizieren und genauer zu untersuchen, geht es am Mittwoch, 17. Januar 2001, bei einer Fortbildungsveranstaltung der Radiologischen Universitätsklinik Bonn in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universitätsklinik II. Die modernen Verfahren schonen den Patienten und erlauben weitgehendere Rückschlüsse auf krankhafte Veränderungen als herkömmliche Methoden. Die interdisziplinäre Tagung, zu der auch Vertreter der Presse herzlich eingeladen sind, beginnt um 18 Uhr im Holiday Inn, Berliner Freiheit 2, 53111 Bonn.

Über 600.000 Menschen müssen sich in Deutschland jährlich einer Herzkatheteruntersuchung unterziehen, weil der Verdacht besteht, dass sie an einer Verengung der Herzkranzgefäße leiden. Die frühzeitige Diagnose ist wichtig, um einen drohenden Infarkt zu verhindern. Die Methode, bei der ein Katheter durch eine Arterie bis zum Herzen vorgeschoben und dort ein Kontrastmittel injiziert wird, belastet den Patienten; außerdem besteht die Gefahr von Komplikationen wie Herzinfarkt oder schweren Rhythmusstörungen. Daher besteht großes Interesse an sogenannten nichtinvasiven Diagnose-Verfahren, die nicht mit Eingriffen in den Körper des Patienten verbunden sind.

Alternativ-Methoden wie die Magnetresonanztomographie (MRT) haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. So kann die MRT nicht nur Verengungen der Herzgefäße sichtbar machen, sondern auch ihre Auswirkung auf Herzmuskeldurchblutung und -bewegung. Damit liefert diese Methode in einem einzigen Untersuchungsgang die diagnostischen Informationen von Herzkatheter, Herzultraschall und nuklearmedizinischen Untersuchungen. Belastungen des Patienten können so vermieden werden; eine Reduzierung der Zahl der Herzkatheteruntersuchungen würde zudem zu deutlichen Einsparungen im Gesundheitssystem führen.


Weitere Informationen: Dr. Torsten Sommer, Radiologische Universitätsklinik Bonn, Tel.: 0228/287-9055, Fax: 0228/287-6093, E-Mail: t.sommer@uni-bonn.de

Media Contact

Frank Luerweg idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer