Kommunikation über Grenzen: XIII. Europäischer Kongress für Theologie an der Universität Wien

Über 300 TheologInnen und ReligionswissenschafterInnen werden zur Tagung erwartet, den Eröffnungsvortrag hält der ehemalige Vizekanzler Erhard Busek. Inhaltlicher Schwerpunkt der Konferenz sind Grenzen und Grenzerfahrungen auf dem Gebiet von Religion und Kultur.

Politische und kulturelle Diskurse wie der europäische Integrationsprozess, die Globalisierung und das wieder Erstarken der Religion(en), die Debatten über Migration, Integration und Assimilation oder auch der heutige Gender-Diskurs kreisen um bestehende Grenzen. Auch die ethischen Debatten in Wissenschaft und Politik – man denke nur an die Biomedizin – kreisen um die Frage, ob es Grenzen des Machbaren und des Erlaubten gibt. Veranstalter dieser internationalen Konferenz, die alle drei Jahre stattfindet, sind die Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie (Berlin) und die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Wien.

Good fences make good neighbours

Grenzen trennen nicht nur, sondern verbinden auch. Das gilt für die Politik ebenso wie für Wissenschaft, Kunst und Kultur. Jede Form der Kommunikation ist eine Grenzerfahrung im doppelten Sinne des Wortes: Grenzen sind sowohl Thema als auch Bedingung möglicher Kommunikation.

Der Kongress beschäftigt sich mit der Bedeutung von Grenzen für Identitätsbildung und Identitätswandel, für Zugehörigkeit, Ordnung, Verständigung und Orientierung. Weitere Themenschwerpunkte sind die Verschriftlichung und Fixierung von religiösen Traditionen oder Lehren, Kanonbildung und Kanonizität in ihrer theologisch kommunikativen Funktion. Auch die Grenzen zwischen verschiedenen Konfessionen und Religionen sowie die Rolle von Zivilreligion und Zivilgesellschaft in modernen pluralistischen Gesellschaftsformationen werden beleuchtet.

Theologie – „Grenzkompetenz auf dem Gebiet der letzten Dinge“

Einen weiteren Aspekt bekommt das Thema „Grenzen“ wenn es um existentielle Fragen wie um den Tod geht. „Grenzkompetenz“ traut man der Theologie ja vielfach auf dem Gebiet der „letzten Dinge“ zu. Das Kongressprogramm zeigt jedoch, dass die Theologie keineswegs nur in diesem Sinne eine Grenzwissenschaft ist, die sich mit Tod und Jenseitsvorstellungen befasst. Es zeigt vielmehr, welche Bedeutung die Unterscheidung von Immanenz und Transzendenz und die Erfahrungen des Ganz Anderen für die Bewältigung unserer Probleme im Diesseits haben.

Kommunikation über Grenzen. XIII. Europäischer Kongress für Theologie
Zeit: 21. – 25. September 2008
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Kongressbüro:
Astrid Bamberger
Evangelisch-Theologische Fakultät
T +43-1-4277-324 01
eurotheol2008.dekanat-evang@univie.ac.at
Kontakt:
O. Univ.-Prof. Dr. Ulrich Körtner
Evangelisch-Theologische Fakultät
T +43-664-602 77-327 11
ulrich.koertner@univie.ac.at
Rückfragehinweis:
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart@univie.ac.at

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Veronika Schallhart idw

Weitere Informationen:

http://www.univie.ac.at/

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