Gezielte Zuwanderung von Hochqualifizierten ist nötig

Ein Ausweg ist, gezielt hochqualifizierte Migranten anzuwerben und einzubinden. Dies fordert auch die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth im Vorfeld einer wissenschaftlichen Tagung („Jenseits der Green Card: Hochqualifiziert und wenig Chancen?“) vom 10. bis 12. September.

Geleitet wird sie von Dr. Anja Weiß, Soziologieprofessorin an der Universität Duisburg-Essen, zusammen mit Dr. Lidwina Meyer von der Evangelischen Akademie Loccum EAL. Veranstalter ist die EAL in Kooperation mit der internationalen Forschergruppe „Kulturelles Kapital in der Migration“, die u.a. von Prof. Dr. Weiß geleitet wird.

Die Bundesregierung hat im Juli ein Aktionsprogramm verabschiedet, in der einige der bisherigen Restriktionen gelockert werden. Für Rita Süssmuth sind diese Lockerungen überfällig, aber nicht ausreichend. Die Chancen, die sich aus der Migration für Herkunfts- und Aufnahmeländer ergeben, müssten völlig neu bewertet werden. Dies hat auch die Arbeit der 20-köpfigen UN-Weltkommission für internationale Migration gezeigt, deren Mitglied Süssmuth von 2002 bis 2005 war.

Einer wirksamen Integration von Hochqualifizierten in den Arbeitsmarkt stehen jedoch nach wie vor erhebliche Hindernisse entgegen, wie z.B. durch widersprüchliche rechtliche Rahmenbedingungen, aber auch durch informelle Diskriminierung oder die fehlende Anerkennung von Bildungstiteln. Dies geht u.a. auch aus einer Studie der Forschergruppe „Kulturelles Kapital in der Migration“ hervor, die, gefördert von der VW-Stiftung, die Bedingungen des Überganges hochqualifizierter Migranten in den Arbeitsmarkt untersucht hat.

Auf der Loccumer Tagung „Jenseits der Green Card: Hochqualifiziert und wenig Chancen?“ werden die Arbeitsergebnisse des Forschungsprojektes vorgestellt. Sie zeigen, wie die Arbeitsmarkintegration gelingen kann und warum das kulturelle Kapital von Migranten doch häufig ungenutzt bleibt. Experten aus Politik und Wirtschaft und Verbänden wie Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, und der nordrhein-westfälische Integrationsbeauftragte, Thomas Kufen, werden neben Rita Süssmuth dazu Stellung nehmen.

Weitere Informationen:
Dr. Lidwina Meyer, T. 0 57 66 / 81-1 03
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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Beate Kostka idw

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