Ohne gute Lehrer gibt es keine guten Schulen

Am Samstag, 8. November 2008, veranstaltet die Universität Passau einen Kongress zur Eignungsdiagnostik für den Lehrberuf.

Um den Forschungsdialog anzuregen und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Auswahl geeigneter Kandidaten für den Lehrberuf zu schärfen, versammelt Prof. Dr. Norbert Seibert vom Lehrstuhl für Schulpädagogik Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft und verdichtet den aktuellen Entwicklungsstand.

Seibert mahnt: „Rund 30 Prozent der Unterschiede in Schülerleistungen sind auf Unterschiede im Wissen, Handeln und in den Einstellungen der Lehrer zurückzuführen. Da kann es doch nicht egal sein, wen wir ausbilden.“

„Die Abiturnote kann nicht länger alleiniges Kriterium dafür sein, ob jemand Lehrer werden darf oder nicht.

Auswahlverfahren über einen Numerus clausus rücken Kapazitätsbegrenzungen der Universitäten in den Vordergrund und signalisieren Desinteresse an der Ausbildung wirklich guter Lehrer.“ Mit diesen Worten begründet Prof. Dr. Norbert Seibert, Inhaber des Lehrstuhls für Schulpädagogik an der Universität Passau, die Notwendigkeit, ein Auswahlverfahren zu entwickeln, das sicherstellt, dass nur diejenigen ein Lehramtsstudium ergreifen, die sich für den Beruf als Lehrer wirklich eignen.

Informations- und Kenntnisdefizite, unzureichende Voraussetzungen und sachfremde Hochschulwahlmotive erhöhen erheblich das Risiko falscher Erwartungen und Orientierungen, die wiederum einen Studienabbruch begünstigen. „Durch eine reflektierte Studienwahl und gezielte Informationen über das Lehramtsstudium könnten nicht nur die damit verbundenen Kosten gespart werden, sondern auch Kosten, die verursacht werden, weil die Belastungen im Beruf unterschätzt wurden“, argumentiert Seibert.

Der Präsident der Universität Passau, Prof. Dr. Walter Schweitzer, eröffnet den Kongress und unterstreicht damit die Innovationskraft der Universität Passau im Bereich der Lehrerbildung.

Dr. Hermann Fußstetter, Leiter des Venture Development in der Zentralen Forschung der Wacker Chemie AG, wird auf dem Kongress die Frage beantworten, wie sich eine Führungskraft der Wirtschaft eine für Lehramtsstudenten konzipierte Eignungsüberprüfung einrichten würde. Prof. Dr. Heinrich Dauber von der Universität Kassel wird über erste Erfahrungen mit dem „Kasseler Seminar für alle Lehramtsstudienanfänger“ berichten und eigene empirische Untersuchungen zur Frage der Eignungsdiagnostik analysieren. Prof. Dr. Jutta Mägdefrau von der Universität Passau wird die Notwendigkeit eignungsdiagnostischer Verfahren unterstreichen und gleichzeitig für die Voraussetzungen einer validen Entscheidung sensibilisieren. Prof. Dr. Norbert Seibert selbst wird die Notwendigkeit aufzeigen, die Eignung für den Lehrberuf bereits vor Studienbeginn zu prüfen.

In einer Podiumsdiskussion diskutieren Referenten und weitere Experten darüber, mit welchen Verfahren das gemeinsame Ziel erreicht werden kann, dass nur der Lehrer wird, der auch geeignet dafür ist. Moderieren wird die Diskussion Werner Reuß, Leiter von BR-alpha.

Weitere Informationen und Anmeldung:
http://www.uni-passau.de/2357.html

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Thoralf Dietz idw

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