Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Dresden

Im Öffentlichen Vortrag stellt am Mittwochabend Prof. Thomas Lengauer vom Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken unter dem Titel „Jagd auf das Virus – Hilfe für AIDS-Patienten aus dem Computer“ den Beitrag der Bioinformatik zur AIDS-Forschung vor.

Den Festvortrag hält am 27. Juni der Medizin-Nobelpreisträger Prof. Bert Sakmann, der zum Thema „Entscheidungsfindung – und was dahinter steckt“ vorträgt. Große Teile der Veranstaltung finden im Internationalen Congress Center Dresden statt.

In der sächsischen Landeshauptstadt kommen zwischen dem 24. und 27. Juni über tausend Mitglieder und Gäste der Max-Planck-Gesellschaft zu ihrer Jahresversammlung zusammen. Mit dabei ist auch die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die auf der Festversammlung am 27. Juni spricht. Im Öffentlichen Vortrag stellt am Mittwochabend Prof. Thomas Lengauer vom Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken unter dem Titel „Jagd auf das Virus – Hilfe für AIDS-Patienten aus dem Computer“ den Beitrag der Bioinformatik zur AIDS-Forschung vor. Den Festvortrag hält am 27. Juni der Medizin-Nobelpreisträger Prof. Bert Sakmann, der zum Thema „Entscheidungsfindung – und was dahinter steckt“ vorträgt. Große Teile der Veranstaltung finden im Internationalen Congress Center Dresden statt.

Die Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die die Rechtsform eines Vereins hat, kommen jedes Jahr in einem anderen Bundesland zur Jahresversammlung zusammen, auf der auch die wichtigsten Gremien der Max-Planck-Gesellschaft tagen, unter anderem der Verwaltungsrat und der Senat.

Auf der Tagesordnung des Senats steht dieses Jahr die Entscheidung über die Gründung des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts in Erlangen, die einen neuen Standort für die Max-Planck-Gesellschaft in Bayern begründen würde. Bisher existiert an der Universität Erlangen-Nürnberg die „Max-Planck-Forschungsgruppe für Optik, Information und Photonik“, die vom Land Bayern finanziert wird; diese wird nun möglicherweise in ein Institut umgewandelt.

Für die interessierte Öffentlichkeit gibt Prof. Thomas Lengauer, Direktor am MPI für Informatik in Saarbrücken, einen Einblick in seine Arbeit, bei der mit Mitteln der Bioinformatik die Resistenzen des HI-Virus möglichst wirksam bekämpft werden. Lengauer und seine Mitarbeiter entwickelten einen Auskunftsdienst im Internet, der seit dem Start Ende 2000 bereits 70.000- mal von Ärzten genutzt wurde. Sein Vortrag findet im Audimax des Hörsaalzentrums der TU Dresden statt.

Auch Lehrer und Schüler der Region profitieren von der Veranstaltung: Die Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft wird von einem umfangreichen Programm von Schulvorträgen begleitet. Insgesamt 152 Vorträge, so viel wie noch nie, halten die Max-Planck-Wissenschaftler in den Schulen der Region. Die Themen reichen dabei vom Neandertaler-Genomprojekt, das in Leipzig betrieben wird, über den Anfang und das Ende des Universums aus kosmologischer Sicht, die nächsten Meilensteine auf dem Weg zum Fusionsreaktor bis hin zur Kunstgeschichte.

Am Donnerstag, den 26. Juni, wird der Max-Planck-Forschungspreis 2008 vergeben. Der gemeinsam von der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehene Preis ist mit einem Preisgeld von jeweils 750.000 Euro einer der größten deutschen Forschungspreise. Dieses Jahr geht er an Forscher im Bereich der Biomimetik:

# Prof. Peter Fratzl vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam erhält den Preis gemeinsam mit

# Prof. Robert Langer vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge/MA in den USA.

Das Preisgeld stiftet das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Während der Jahresversammlung verleiht die Max-Planck-Gesellschaft zudem ihre Otto-Hahn-Medaillen für das Jahr 2007 an hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus allen drei Sektionen der Max-Planck-Gesellschaft. In diesem Jahr werden 40 Doktoranden und ehemalige Doktoranden ausgezeichnet. Drei Nachwuchswissenschaftler erhalten das Angebot zur Leitung einer Otto-Hahn-Gruppe. Dieses Jahr sind es: Eduardo G. Altmann vom MPI für Physik komplexer Systeme, Yvonne Brehmer vom MPI für Bildungsforschung und Alexander Stein vom MPI für biophysikalische Chemie. Als jüngster Doktorand aus der MPG wird Sebastian Martens vom MPI für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg, mit dem Dieter-Rampacher-Preis ausgezeichnet.

Dresden ist einer der großen Standorte der Max-Planck-Gesellschaft in den neuen Ländern: Mit den Max-Planck-Instituten für Physik komplexer Systeme, für chemische Physik fester Stoffe und für molekulare Zellbiologie und Genetik sind drei international sichtbare Max-Planck-Institute in der sächsischen Landeshauptstadt angesiedelt. Zusammen beschäftigen sie rund 700 Mitarbeiter und beherbergen zusätzlich im Lauf des Jahres rund 1400 Gäste, die vor allem das umfangreiche Gastwissenschaftlerprogramm des MPI für Physik komplexer Systeme nutzen.

Die Max-Planck-Gesellschaft beschäftigt an ihren 79 Instituten derzeit rund 13.000 Mitarbeiter, darunter 4.700 Wissenschaftler; zusätzlich sind rund 6.400 Nachwuchs- und Gastwissenschaftler an den Max-Planck-Instituten tätig. Neben 75 Instituten in Deutschland existieren zwei kunstwissenschaftliche Institute in Italien, eines in den Niederlanden und ein neu gegründetes Institut in Florida/USA für Bildgebung in den Biowissenschaften. Mit einem jährlichen Etat von 1,4 Milliarden Euro betreibt die Max-Planck-Gesellschaft anwendungsoffene Grundlagenforschung in den Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften. Bislang wurden 17 Max-Planck-Forscher mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Max-Planck-Forschungspreis
http://www.mpg.de/ueberDieGesellschaft/profil/wissenschaftlichePreise/
auszeichnungDerMPG/MPForschungspreis/

Media Contact

Dr. Felicitas von Aretin

Weitere Informationen:

http://goto.mpg.de/mpg/pri/200806192/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer