Mikrosystemtechnik Netzwerk lädt ein zur Jahrestagung 2008

Analytik und Diagnostik finden sich in zahlreichen Branchen, und ebenso zahlreich ist der Einsatz der Mikrosystemtechnik. Grund für das mst-Netzwerk Rhein-Main, in diesem Jahr dieses Thema aufzugreifen. Auf der Tagung diskutieren Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft mit der Politik – insbesondere mit Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz – über Trends: Mikrofluidik sowie Technologien und Komponenten für das Chemielabor auf Mikrochip, Mikrosystemtechnik für Gasanalytik und diagnostische Geräte.

Mikrosysteme stark im Rhein-Main-Gebiet
Im Rhein-Main-Gebiet gibt es etwa 350 Firmen, mit denen das mst-Netzwerk die Zusammenarbeit intensivieren will. Da es sich bei der Mikrosystemtechnik um eine Querschnittstechnologie handelt, betrifft dies so gut wie alle Branchen. „Ziel des Netzwerks ist es, in der Rhein-Main-Region Entwicklungs-, Prozess- und Herstellketten für gebrauchsfähige neue Anwendungen zu schaffen, indem wir Synergie-Effekte unter den unterschiedlichen Firmen und Branchen herstellen und die Wege zwischen den Mitgliedern verkürzen. Auf diese Weise wird die Region in ihrer Wirtschafts- und Innovationskraft gestärkt“, so Prof. Dr. Helmut Schlaak, Vorstandsvorsitzender des mst-Netzwerk Rhein-Main e.V., das derzeit 35 Mitglieder zählt. Unterstützung findet das Netzwerk durch das TechnologieTransfernetzwerk Hessen (TTN-Hessen). Seit 2007 wird es im Rahmen der Innovationsförderung des Landes Hessen aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Unternehmen und Forschungseinrichtungen bündeln in Arbeitskreisen Kompetenzen, forschen und entwickeln gemeinsam. Themenschwerpunkte sind Halbleitertechnik/Mess- und Sensortechnik/Mikrooptik/Mikrobearbeitung und Mikromontage/Bio-MEM (Fluidik) / Mikroantriebe.
Branchenübergreifender Einsatz
Überall wo Analyse und Diagnostik stattfindet, hat die Mikrosystemtechnik ihren festen Platz. Dabei geht es nicht nur um Medizin beziehungsweise Medizintechnik, worin die Mikrosystemtechnik längst Einzug gehalten hat. In Deutschland werden beispielsweise pro Jahr ca. 150.000 Biopsien (Probenentnahmen) durchgeführt. Dafür werden rund 15.000 Biopsiegeräte benötigt. „Nicht nur die medizinischen Analysenmethoden reichen mittlerweile in Mikro- und sogar Nanodimensionen. Sie benötigen entsprechend kleine Instrumente und Materialien“, so Dipl.-Ing. Frank Neumann, Abteilungsleiter Feinwerktechnik beim Institut für Mikrotechnik Mainz, als Mitinitiator und Mitbegründer des Netzwerks in 2004 seit Beginn im Vorstand dabei.

Mikrosystemtechnologie wird auch in Fabrikanlagen eingesetzt. Hier messen beispielsweise hochsensible Sensoren, ob aus Behältern Gas ausströmt, schlagen Alarm und geben direkt bekannt, um welches Gas es sich handelt. In Chemielabors lassen sich mit dieser Technologie völlig neue Prozeßfenster erschließen, Energien einsparen sowie Effizienz und Ausbeute steigern. Biochemische Analysen lassen sich unter Nutzung neuer Sensorkonzepte parallelisieren – „konventionell musste man die Analysen nacheinander durchführen. Das war zeit- und kostenaufwändig“, so Richard Jordan, Geschäftsführer des mst-Netzwerks. In der Materialüberwachung spielt die Mikrosystemtechnik ebenfalls eine wichtige Rolle, wie bei der Überwachung von Schäden an Brücken oder der automatischen Kontrolle des Drucks von Autoreifen. In der Umwelttechnik helfen Mikroteilchen, die Luftqualität zu messen, beispielsweise in Hinblick auf Feinstaub und Gase. Bei allen Einsätzen geht es um eines: Funktionalitäten zu bündeln und damit Zeit und Kosten zu sparen.

Ansprechpartner:
mst-Netzwerk Rhein-Main e.V.
Geschäftsführer Richard Jordan
TTN-Hessen und IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen
Rheinstraße 89
64295 Darmstadt
Tel. 06151 / 871-284
jordan@darmstadt.ihk.de
http://www.mst-netzwerk.de

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