Nahversorgung in den Städten – Lernen vom ländlichen Raum?

Beim Lebensmitteleinzelhandel als dem Rückgrat der städtischen Nahversorgung sind gegenläufige Trends zu beobachten: Einem erheblichen Rückgang an Geschäften stehen zumindest bei einer langfristigen Betrachtung deutliche Umsatzsteigerungen gegenüber.

Hinzu kommt eine anhaltende Ausweitung der Verkaufsflächen. Der Wandel bei den Betriebsformen, mit dem Hin zu großflächigen Geschäften – vor allem Discountern – und einem Weg von kleineren Supermärkten, hat zu einem neuen, weitmaschigeren Netz von Lebensmittelgeschäften an dezentralen Standorten geführt. Zwar hat sich die Versorgung der städtischen Bevölkerung in Wohnungsnähe insgesamt noch nicht spürbar verschlechtert, aber: Eine Nahversorgung in akzeptabler Entfernung zum Wohnstandort ist in den dünn besiedelten Bereichen an den Rändern der Städte schon heute vielfach nicht mehr gegeben.

Was nun tun? Können die Städte von ländlichen Gemeinden mit Einwohnergrößen unterhalb der Stadtschwelle lernen? Dort haben Nahversorgungsprobleme eine lange Tradition, ebenso die Suche nach Problemlösungen. Als Beispiele für alternative Konzepte und Maßnahmen sind neben anderen bekannt: Kleinflächenkonzepte (so das Projekt „IK Ihr Kaufmann“) und Ladengemeinschaften, wie etwa die Nachbarschaftsläden. Daneben gibt es im ländlichen Raum jahrzehntelange Erfahrungen mit dem Einsatz von Verkaufswagen.

Insgesamt soll ausgelotet werden, welchen Beitrag alternative Verkaufskonzepte für eine Verbesserung der städtischen Nahversorgung leisten können. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt:

+++ Welche Rahmenbedingungen sind für Planung und Umsetzung alternativer Angebotsformen erforderlich?

+++ Welche Erfahrungen mit Kleinflächenkonzepten liegen in Städten bereits vor?

+++ Vom „flachen“ Land in die Städte: Welche Voraussetzungen müssen für eine erfolgreiche Übertragung von Versorgungskonzepten erfüllt sein?

+++ Rollende Supermärkte in der städtischen Peripherie: Wo liegen die Chancen, wo die Grenzen ihres Einsatzes?

Zielgruppen: Führungs- und Fachpersonal aus den Dezernaten, Ämtern/Bereichen Stadtentwicklung und Stadtplanung, Wirtschaftsförderung, Liegenschaften, Ratsmitglieder, Vertreter der Einzelhandelsverbände und der Kammern

Detailliertes Seminarprogramm/Information über Teilnahmegebühren und Anmeldemöglichkeiten:

http://www.difu.de/seminare/08nahversorgung.programm.shtml

Tagungsort: Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin
Leitung: Tine Fuchs, DIHK/Dr. Gerd Kühn, Difu
Veranstaltungssekretariat: Sylvia Bertz, Deutsches Institut für Urbanistik, Postfach 120321, 10593 Berlin, Telefon: 030/39001-258, Telefax: 030/39001-268, bertz@difu.de
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Rechtsträger ist der Verein für Kommunalwissenschaften e.V., der zur Sicherung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Förderung der Kommunalwissenschaften gegründet wurde.

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