Blickpunkt Auge: Neue Erkenntnisse über degenerative Erkrankungen der Netzhaut

Im Mittelpunkt stehen die Makuladegeneration sowie erbliche Netzhauterkrankungen wie Retinitis Pigmentosa.

Augenerkrankungen nehmen – vor allem aus demographischen Gründen – in allen Industrienationen unausweichlich zu. In Deutschland sind derzeit rund 150.000 Menschen erblindet, eine halbe Million ist sehbehindert. Im Jahr 2030 werden diese Zahlen um mehr als ein Drittel höher liegen.

Bei jedem dritten Bürger wird dann beispielsweise die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) im Alter die Sehkraft beeinträchtigen: Dabei wird die Stelle des schärfs­ten Sehens auf der Netzhaut (Makula) geschädigt. Die Erkrankung ist die häufigste Erblindungsursache in Industrienationen. Es gibt darüber hinaus aber auch (erbliche) Formen der Makuladegeneration, die bereits in jungen Jahren auftreten.

Etwa 30.000 Menschen in Deutschland leiden an der sogenannten Retinitis Pigmentosa, einer erblichen Netzhaut-(Retina-)Erkrankung. Bei diesem Leiden kommt es typischerweise durch fortschreitende Einengung des Gesichtsfeldes zum „Tunnelblick“. Oft steht am Ende die ­völlige Erblindung. Hinzu kommt eine große Zahl weiterer genetisch bedingter Erkrankungen der Netzhaut. Bis heute konnten Forscher mehr als 100 Gene charakterisieren und ursächlich bestimmten Augen-Leiden zuordnen.

Inzwischen geht es um die nächsten Schritte: Die Forscher analysieren komplexe Prozesse deren Fehlfunktion die Erkrankungen verursacht. Dies eröffnet neue Wege für eine bessere Diagnostik und eine gezielte Behandlung bzw. Verhütung der Leiden.

Diese neuen Ansätze stehen am 28. und 29. März 2008 in Potsdam (Seminaris SeeHotel am Templiner See) im Mittelpunkt des 4. internationalen Pro Retina-Forschungskolloquiums „Retinal Degeneration: Cones in Focus“. Rund 150 führende Wissenschaftler und Mediziner aus Deutschland, Europa und den USA werden aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren, etwa neue Erkenntnisse über die Rolle bestimmter Gene sowie den Einfluss von Stoffwechselprozessen und die Rolle des Immunsystems bei der altersabhängige Makuladegeneration.

Geleitet wird das Kolloquium von Prof. Dr. Klaus W. Rüther, Berlin, Prof. Dr. rer. nat. Olaf Strauß, Regensburg, Prof. Dr. rer. nat. Bernhard Weber, Regensburg und Franz Badura, Amberg, von der Pro Retina-Stiftung zur Verhütung von Blindheit.

Interviews mit den beteiligten Wissenschaftlern und betroffenen Patienten können vor Ort oder telefonisch arrangiert werden.

Pressekontakt:
Barbara Ritzert · ProScience Communications GmbH Andechser Weg 17
82343 Pöcking · Tel: 08157/9397-0 · Fax:08157/ 9397-97 E-Mail: ritzert@proscience-com.de
Während der Tagung mobil: 0172 8623636
(28.03. ab 12:00 Uhr bis 29.03. 13:00 Uhr)
DIE PRO RETINA-STIFTUNG ZUR VERHÜTUNG VON BLINDHEIT
Die Pro Retina-Stiftung wurde 1996 gegründet und ist seit 2007 juristisch eigenständig. Sie hat die Aufgabe, die Forschung auf dem Gebiet der Netzhaut-Erkrankungen zu fördern. Sie stellt finanzielle Fördermittel zur Verfügung, um Forschungsprojekte voranzubringen und um wichtige Vorhaben anzuschieben. Das langfristige Ziel ist, dazu beizutragen, dass Wissenschaftler und Ärzte wirksame Therapien zur Behandlung von Netzhaut-Erkrankungen entwickeln können.
DIE PRO RETINA DEUTSCHLAND e.V.
Die PRO RETINA Deutschland e.V. – Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen – wurde 1977 von Betroffenen und deren Angehörigen als gemeinnütziger Verein gegründet, um sich selbst zu helfen. Es ist eine bundesweit tätige Organisation mit derzeit 64 Regionalgruppen und mehr als 6.000 Mitgliedern.

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Barbara Ritzert idw

Weitere Informationen:

http://www.proscience-com.de

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