Schmutziges Silizium – Neues Arbeits- und Forschungsfeld am Institut für Kernchemie

Das Institut für Kernchemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erschließt sich ein neues Arbeits- und Forschungsfeld: die Analyse von sogenanntem schmutzigem Silizium für den Einsatz in Solarzellen.

„Mit ersten Arbeitsaufträgen für die Silizium-Analyse und der Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme wenden wir uns hier einem neuen Forschungsgebiet zu“, sagt Dr. Norbert Wiehl vom Institut für Kernchemie. Vor diesem Hintergrund wird am Montag, 21. Februar 2008 Prof. Dr. Eicke Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, in Mainz über regenerative Energie und den Einsatz von schmutzigem Silizium sprechen. Die interessierte Öffentlichkeit ist hierzu um 17.15 Uhr im Seminarraum des Instituts für Kernchemie, Fritz-Strassmann-Weg 2, Campus der Universität herzlich eingeladen.

Die Verwendung von umweltfreundlichen Solarzellen zur Energiegewinnung ist noch relativ teuer, was ihren Einsatz bisher begrenzt. „Solarzellen werden aus reinem Silizium hergestellt. Das Reinigungsverfahren ist aber aufwendig und daher sind Solarzellen nach wie vor recht kostspielig“, erklärt Wiehl. Es wäre daher wünschenswert, Solarzellen aus billigem „dirty Silicon“ – auch als metallurgisches Silizium bekannt – herzustellen. Am ISE wird nun an Verfahren gearbeitet, diese Verunreinigungen, das sind unter anderem die Metalle Eisen, Kobalt und Nickel, unschädlich zu machen. „In diesem Zusammenhang kommt unser Forschungsreaktor ins Spiel, denn hier können wir mit Hilfe der Neutronenaktivierungsanalyse die Gesamtkonzentration der Metalle im Silizium sehr präzise und empfindlich bestimmen“, so Wiehl.

Über die Perspektiven für schmutziges Silizium und weitere Arbeiten am ISE zum Thema regenerative Energie wird Prof. Weber bei seinem Vortrag berichten. Weber ging nach seinem Physikstudium und der Habilitation in Köln als Professor an das Department of Materials Science and Engineering der University of California, Berkeley. Nach 23-jähriger Tätigkeit in den USA kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Er ist gleichzeitig Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Physik/Solarenergie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Kontakt und Informationen:
Dr. Norbert Wiehl
Institut für Kernchemie
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131 39-24507
Fax 06131 39-25253
E-Mail: Norbert.Wiehl@uni-mainz.de

Media Contact

Petra Giegerich idw

Weitere Informationen:

http://www.kernchemie.uni-mainz.de/

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