Astroteilchen und Kosmologie: 12. TAUP findet in München statt

Journalisten sind herzlich dazu eingeladen, an der 12. TAUP in München teilzunehmen. Interessenten werden gebeten, sich bis zum 15. August 2011 unter http://taup2011.mpp.mpg.de/?pg=Press anzumelden.

Aktuelle Entwicklungen in der Astroteilchenphysik – unter diesem Motto steht die Konferenz „Topics on Astroparticle and Underground Physics“. Diese internationale Tagung findet seit 1989 im zwei-Jahres-Turnus an wechselnden Orten statt und kommt in diesem Jahr erstmals nach Deutschland, wo die Astroteilchenphysik in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erfahren hat.

Die TAUP, zu der in diesem Jahr etwa 350 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt erwartet werden, behandelt Themen wie Kosmologie, Gravitationswellen und die Dunkle Materie – sowohl unter theoretischen als auch experimentellen Gesichtspunkten. Eine besondere Bedeutung kommt dabei Laborexperimenten zu, die von der natürlichen kosmischen Strahlung abgeschirmt tief unter der Erde durchgeführt werden („Untergrundphysik“). Ein Beispiel dafür ist das Experiment CRESST, mit dem Wissenschaftler die Teilchen der Dunklen Materie identifizieren wollen.

Die Organisatoren der diesjährigen TAUP sind Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Physik, der Technischen Universität München und des Exzellenzclusters „Universe“. Das wissenschaftliche Plenarprogramm untergliedert sich in die Themenschwerpunkte Kosmologie, Dunkle Materie, die Physik der Neutrinos sowie Gravitationswellen, hochenergetische Teilchen und Photonen, die als astrophysikalische Botschafter wichtige Informationen bergen. Daneben gibt es sieben parallele Vortragsreihen, in denen diese Hauptthemen vertieft werden. Insbesondere das Thema Dunkle Materie verspricht spannend zu werden: Seit Jahren versuchen Wissenschaftler, Teilchen aufzuspüren, aus denen die Dunkle Materie besteht. Als aussichtsreiche, aber nicht ausschließliche Kandidaten gelten die WIMPs, schwach wechselwirkende schwere Teilchen. Aber auch mit der „gewöhnlichen“ Materie werden sich die Teilnehmer der TAUP befassen: Bis heute ist nicht geklärt, wie sich im frühen Universum der winzige Überschuss an Materieteilchen gegenüber Antimaterie herausgebildet hat – der Grund, warum wir in einem Materie-dominierten Weltall leben.

Als Vortragende konnten die Organisatoren renommierte internationale Experten gewinnen. So spricht Francois Bouchet, der wissenschaftliche Leiter der 2009 gestarteten „Planck“-Satellitenmission, über die aktuellen Forschungsergebnisse zum kosmischen Mikrowellenhintergrund. Eli Waxman vom Weizman Institute in Israel berichtet über neue Erkenntnisse aus der Astronomie mit hochenergetischer Strahlung. Mit Manfred Lindner vom Max-Planck-Institut für Kernphysik und Angela Olinto von der University of Chicago heißen die Organisatoren zwei weitere namhafte Forscher aus dem Feld der Astroteilchenphysik willkommen. Als Schlusssprecher wird Hitoshi Murayama, Leiter des Institute for Mathematics and Physics of the Universe in Tokio, die Ergebnisse der Plenarsitzungen zusammenführen und einen Ausblick auf die kommenden Jahre geben.

„Wir freuen uns, dass wir die TAUP 2011 nach München holen konnten“, sagt Dr. Georg Raffelt, einer der beiden Hauptorganisatoren. „Die internationale Konferenz findet in diesem Jahr zum 12. Mal statt – und zum ersten Mal in Deutschland. In den vergangenen Jahren haben sich hier bedeutende Zentren mit Schwerpunkt Astroteilchenphysik gebildet.“ „Deutsche Institute und Wissenschaftler sind federführend an großen, internationalen Experimenten wie zum Beispiel Borexino, CRESST und Double-Chooz beteiligt“, ergänzt Co-Organisator Prof. Lothar Oberauer. „Überdies entwickelt sich die Astroteilchenphysik mehr und mehr zu einer interdisziplinären Wissenschaft zur Erforschung grundlegender kosmologischer und astrophysikalischer Prinzipien. Entsprechend groß ist das Interesse an der diesjährigen TAUP.“

Media Contact

Barbara Wankerl idw

Weitere Informationen:

http://taup2011.mpp.mpg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Im Gleichgewicht: Wie das Gehirn seine Sensitivität justiert

Eine sensitive Wahrnehmung unserer Umwelt ist essenziell, um unser Verhalten zu steuern. Reagieren die neuronalen Netzwerke im Gehirn jedoch zu empfindlich auf Reize, führt dies zu neurologischen Störungen wie Epilepsie….

Aufstehen, losgehen, Hürden nehmen

Student*innen der TU Berlin bauen ein Exoskelett, um querschnittgelähmten Menschen das Laufen zu ermöglichen und suchen paraplegische Pilot*innen für den CYBATHLON 2024. Quer durch den Raum ist ein dickes Stahlseil…

Wie Bodenmikroben in der Wüste überleben

Zukunftsweisende Ergebnisse, denn: die Fähigkeit Dürreperioden zu überstehen wird immer wichtiger für Bodenbakterien. Lange Dürreperioden und plötzliche Regenfälle – wie schaffen es Wüstenbodenbakterien in diesem Umfeld zu überleben? Diese Frage…

Partner & Förderer