Aluminium im Alltag: Ein gesundheitliches Risiko?

Aluminium und seine Verbindungen sind in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und anderen Produkten enthalten. In der Wissenschaft, den Medien und der Öffentlichkeit wird über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und Krankheiten wie Alzheimer’sche Demenz oder Brustkrebs diskutiert.

Macht Aluminium tatsächlich krank? Diese und weitere Fragen werden unter dem Motto „Aluminium im Alltag: Ein gesundheitliches Risiko?“ bem 15. BfR-Forum Verbraucherschutz am 26. und 27. November 2014 im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin-Marienfelde erörtert. „Es bestehen wissenschaftliche Unsicherheiten bei der Einschätzung der Langzeitfolgen bei chronischer Aufnahme von Aluminium “, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.

„Insbesondere fehlen Daten über die tatsächlichen Aufnahmemengen von Aluminium über die Haut.“ Erst mit solchen Informationen kann eine gesundheitliche Risikobewertung zu Aluminium, die alle Aufnahmewege berücksichtigt, vorgenommen werden.

Das BfR-Forum Verbraucherschutz ist eine zweitägige Veranstaltung, bei der Expertinnen und Experten über den aktuellen Stand der Forschung informieren und zusammen mit Interessengruppen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verbraucherverbände, Nichtregierungsorganisationen, Medien und der Verbraucherschaft über mögliche Schlussfolgerungen diskutieren.

Viele Menschen nehmen bereits über Lebensmittel hohe Mengen Aluminium auf. Die tolerierbare Aufnahmemenge ist wahrscheinlich bei einem Teil der Bevölkerung alleine durch Lebensmittel ausgeschöpft. Bei zusätzlicher langfristiger Anwendung aluminiumhaltiger kosmetischer Mittel könnte dieser Richtwert überschritten werden.

In einigen Studien wird ein Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und der Alzheimer-Krankheit sowie der Entstehung von Brustkrebs diskutiert. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass hohe Aluminiumdosen zu nervenschädigenden Wirkungen beim Menschen und fruchtschädigenden Effekten beim Tier führen können.

Hinweise für einen möglichen Zusammenhang von Aluminium mit Brustkrebs ergeben sich aus Studien an Patientinnen, deren Aluminiumgehalte im Brustdrüsengewebe erhöht waren. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen einer erhöhten Aluminiumaufnahme und der Alzheimer-Krankheit bzw. Brustkrebs ist aufgrund der widersprüchlichen Datenlage wissenschaftlich bisher aber nicht belegt worden. Auf dem BfR-Forum wird diskutiert, welche Widersprüche und Datenlücken hier bestehen und welche Forschungsarbeiten nötig sind, diese Fragen weiter zu klären.

Die Veranstaltung wird am 26. und 27. November 2014 im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin-Marienfelde stattfinden. Die Veranstaltung wird auch als Livestream unter www.bfr.bund.de im Internet übertragen.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

32/2014, ende bfr-p

Weitere Informationen:

http://www.bfr.bund.de/de/veranstaltung/15__bfr_forum_verbraucherschutz_aluminium_im_alltag__ein_gesundheitliches_risiko__aufnahme_ueber_lebensmittel__kosmetika_und_andere_verbraucherprodukte-191110.html  Weitere Informationen zu dem BfR-Forum
http://bfr.wirtschaftswelle.tv/BfR/deutsch.html Livestream in deutscher Sprache (am Mittwoch und Donnerstag)
http://bfr.wirtschaftswelle.tv/BfR/english.html  Livestream in englischer Sprache (am Mittwoch und Donnerstag)

Media Contact

Dr. Suzan Fiack idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer