53. Photogrammetrische Woche an der Universität Stuttgart – Die Welt im Internet dreidimensional

Mit Vorträgen von internationalen Experten und Demonstrationen von mittelständischen Firmen (den OpenPhowo Partnern) stellt die Veranstaltung ein Paradebeispiel für gelungenen Technologietransfer dar.

53. Photogrammetrische Woche
Termin: 5. bis 9. September 2011, ganztägig
Ort: Uni-Campus Stadtmitte, Keplerstrasse 17, Hörsaal 17.01
Medienvertreter sind herzlich eingeladen zu einem Pressegespräch mit dem Organisator Prof. Dieter Fritsch, Institut für Photogrammetrie, und den Vertretern der OpenPhowo Partner am Mittwoch, den 7. September um 13.30 Uhr im Foyer des Hörsaals 17.01.

Photogrammetrie ist die Wissenschaft der Ausmessung von Photographien und Bildern. Die Bilder können von der Erde aus (terrestrisch), vom Flugzeug oder von Satelliten digital und mit hoher Auflösung aufgenommen und ausgewertet werden. Die Auswertung von Einzelbildern beseitigt die Perspektivbildgeometrie und liefert orthografische Bilder, die direkt in virtuelle Globen wie Google Earth oder Microsoft Bing Maps integriert werden können, die ohne Photogrammetrie nicht mehr denkbar sind. Da ein Bundesland oder auch ganze Länder immer wieder neu und besser aufgelöst überflogen werden, kann auch die Auflösung von virtuellen Globen immer besser werden. Die Auswertung von zwei oder mehreren Bildern im Verband liefert die dritte Dimension heute vollautomatisch und mit hoher Präzision. So werden dreidimensionale Landschaftsbilder und Stadtmodelle erzeugt, die sich mit weiteren Daten anreichern lassen. Die Überlagerung von dreidimensionalen Stadtmodellen mit Infrarotaufnahmen gibt Hinweise auf Energieeinsparpotenziale einer gesamten Stadt – und das gebäudescharf. Ebenso kann für jedes Dach die Solarstromkapazität berechnet werden.

In diesem Jahr steht eine Auseinandersetzung von zwei grundsätzlich verschiedenen Messmethoden auf dem Programm. Das Laser Scanning als eine Methode, die hochaufgelöste Punktwolken der Erdoberfläche, vom Flugzeug, vom Boden oder vom Dach eines Fahrzeugs aus, erfassen kann, muss sich mit einer neuen Methode der photogrammetrischen Bildverarbeitung messen. Diese ermöglicht es, für jedes Bildpixel dreidimensionale Koordinaten zu liefern. Auf diese Weise entstehen sehr viel dichtere Punktwolken, aus denen Gebäude und Vegetation in nie dagewesener Auflösung vollautomatisch extrahiert werden können. Straßenmobiliar wie Verkehrsschilder lassen sich so erkennen, auch Weltkulturdenkmäler können so dokumentiert werden.

Als weiteres Glanzlicht diskutieren die Wissenschaftler den Einsatz von Unbemannten Flugkörpern (Modellflugzeug, Helikopter) für zivile Zwecke, die irgendwann die Bildaufzeichnung mittels ein- und zweimotorigen Flugzeugen ablösen sollen. Mit diesen sehr flexibel einzusetzenden Trägern von Kamerasystemen wäre jede Gemeinde in der Lage, bei Bedarf einen Bildflug über ein zu untersuchendes Gebiet durchzuführen und die Bilddaten auszuwerten, zum Beispiel, um versiegelte Flächen dezimeterscharf zu ermitteln und die Abwassergebühren individuell zu staffeln.

Letztlich soll die Erzeugung von umfassenden 3D-Weltmodellen im Vordergrund stehen, die einerseits durch Millionen von privaten Photos erzeugt werden und auf diese Weise digitalen Globen noch die fehlenden 3D-Stadtmodelle bereitstellen können. Andererseits werden neueste, hochgenaue Technologien zur umfassenden Dokumentation von Weltkulturdenkmälern (Laser Scanning, Photos) vorgestellt, die so gute virtuelle dreidimensionale Modelle erzeugen können, dass sie sich vom Original nicht mehr unterscheiden lassen.

Weitere Informationen und das Programm gibt es im Internet unter
http://www.ifp.uni-stuttgart.de/phowo/index.html

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Andrea Mayer-Grenu idw

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