50 Jahre Gletscherforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Bereits 1889 wurde der Vernagtferner erstmals kartiert. Seit 1963 erfasste die Kommission für Glaziologie (heute: Kommission für Erdmessung und Glaziologie) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die Komponenten der Massenbilanz in dem zu ca. 70 Prozent vergletscherten, 11,44 km2 großen Einzugsgebiet des Vernagtferners. Seit 1974 betreibt die Kommission auch die Pegelstation Vernagtbach in 2.640 m Höhe als höchstgelegene Abflussstation der Ostalpen, um den Wasserhaushalt auf Basis hydrologischer und meteorologischer Messreihen zu bestimmen.

Neben dem Vernagtferner überwacht die Kommission weitere 14 Ostalpengletscher und erstellt und bearbeitet eine umfangreiche Datenbasis mit teilweise mehr als hundertjährigen Datenreihen. Diese bilden die Grundlage für umfassende Analysen und Modellierungen glaziologischer, hydrologischer und klimatologischer Art. Die Ergebnisse fließen in Programme zur Untersuchung des globalen Wandels des Wasserhaushaltes in europäischen und zentralasiatischen Gebirgsregionen ein. Dabei steht die Kommission in engem Austausch mit Instituten im In- und Ausland.

Beim Symposium „50 Jahre Gletscherforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ stellen Forscher aus dem In- und Ausland Ziele, Methodik und Resultate ihrer Arbeiten vor und erläutern deren Bedeutung für die aktuelle Klimafolgenforschung.

Programm

Donnerstag, 14. März 2013
14.00 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Magnús Már Magnússon, Generalsekretär International Glaciological Society,
Cambridge
14.20 Uhr: Die Forschung am Vernagtferner und ihre Bedeutung in der
aktuellen Klimadiskussion
Prof. Dr. Heinz Miller, Alfred Wegener Institut, Bremerhaven
15.00 Uhr: Global Dimming und Brightening – Einfluss der Globalstrahlung auf den Massenhaushalt von Gletschern

Prof. Dr. Atsumu Ohmura, ETH Zürich

15.40 Uhr: Kaffeepause

16.30 Uhr: Vom Registrierstreifen zur Satellitenübertragung – hydrometeorologische Messungen und Modellierungen im Einzugsgebiet Vernagtbach

Dr. Heidi Escher-Vetter, BAdW München

17.10 Uhr: Fotografische Dokumente des Vernagtferners
Dr. Markus Weber, BAdW München
17.50 Uhr: Posterpräsentation
19.30 Uhr: Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen
Freitag, 15. März 2013
9.00 Uhr: Abfluss aus Hochgebirgsregionen: welchen Einfluss haben Gletscher auf die Wasserführung großer Flüsse?

Dr. Ludwig Braun, BAdW München

9.40 Uhr: Vom Kriechen zum Galopp: Vermessung und Eisdynamik des Vernagtferners
Dr. Christoph Mayer, BAdW München
10.20 Uhr: Kaffeepause
11.00 Uhr: Den geodynamischen Prozessen mit modernen geodätischen Messungen auf der Spur

Dr. Christof Völksen und Dr. Christian Gerlach, BAdW München

11.40 Uhr „Quo vadis, Vernagtferner?“
Prof. Dr. Reinhard Rummel, Vorsitzender der Kommission für Erdmessung und Glaziologie, BAdW München

12.20 Uhr: Als Danksagung an die vielen Helferinnen und Helfer: Bilder und Filmdokumente aus 50 Jahren Gletscherforschung an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

13.00 Uhr: Bayerische Brotzeit

15.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Symposium: 50 Jahre Gletscherforschung
Termin: Donnerstag, 14. März 2013 bis Freitag, 15. März 2013
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11,
80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Informationen und Programm: www.glaziologie.de/Symposium2013
Anmeldung: Symposium2013@keg.badw.de
Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Wenn Sie an einem Interviewtermin mit den Referenten des Symposiums interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist eine der größten und ältesten Akademien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. Mit rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern. Sie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Seit 2010 betreibt sie ein Junges Kolleg für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern.

Media Contact

Dr. Ellen Latzin idw

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