5. ExtremWetterKongress mit Besucherrekord

Mit über 800 Teilnehmern aus Wissenschaft, Medien, Wirtschaft und Politik verzeichnet der ExtremWetterKongress am letzten Tag einen Besucherrekord. „Das Interesse an den Themen auf dem ExtremWetterKongress zeigt auch, dass die Bedeutung in der Öffentlichkeit zugenommen hat.“, so Veranstalter Frank Böttcher, Leiter des Instituts für Wetter- und Klimakommunikation. Neben der Analyse und der Folgen von extremen Wetterereignissen ist der vom Mensch versursachte Klimawandel Konsens auf dem Kongress, der in diesem Jahr im Bremerhavener Klimahaus 8° Ost stattfindet. In vier Bereichen wurden dabei neue Ergebnisse präsentiert.

1. Ballungsräume

Der Deutsche Wetterdienst stellte Ergebnisse vor, die zeigen, dass in den Ballungsräumen die Zahl der Sommertage und Hitzetage (über 30 Grad Celsius) zunehmen wird. Vor allem in eng bebauten Gebieten steigt dadurch die Hitzebelastung, die Gesundheitsgefahren nehmen zu.

Gleichzeitig ist mit zunehmenden Starkniederschlägen in Ballungsräumen zu rechnen. „Eine wärmere Atmosphäre kann im Sommer deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen, so dass die Wahrscheinlichkeit für Starkregengewitter zunehmen wird“, so Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Hier werden Städte und Gemeinden zukünftig Aufgabenstellungen im Bereich der Wasserentsorgung haben. Die bestehende Infrastruktur muss auf diese Veränderungen angepasst werden.

2. Arktis

Dr. Lars Kaleschke vom Hamburger Institut für Meereskunde konnte zeigen, dass die Abschmelzprozesse der Arktis schneller voranschreiten, als es bisher von den Klimamodellen zu erwarten gewesen wäre. „Wir liegen mit den aktuellen Beobachtungen des Eisrückgangs etwa 30 Jahre vor den Modellergebnissen“, so Kaleschke. Weiter konnte in der Modellierung der letzten 3000 Jahre gezeigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Ursache der aktuellen Veränderungen im arktischen Eis so gering ist, dass einzig der Mensch als Ursache gesehen werden muss. Die aktuelle Ausbreitung des arktischen Eises bewegt sich in der Nähe der negativen Rekordwerte von 2007.

3. Winter und kein Ende

Der Winter ist in Deutschland noch einmal zurückgekommen. Die letzten Monate waren im gesamten Bundesgebiet 1,5 Grad Celsius kälter als im langjährigen Mittel. Global gesehen war der vergangene Winter jedoch der zweitwärmste seit Beginn der Messungen. Dies haben die Experten auf dem ExtremWetterKongress gezeigt und sehen dies als weiteres Indiz dafür, dass der Klimawandel weiter voranschreitet.

4. Das Verständnis der Wetterberichte

Frank Abel (Meteogroup Deutschland), Axel Bojanowski (Spiegel
Online) und Felix Blumer (SF Meteo) diskutierten auf dem Kongress die Wege, wie Informationen in die Öffentlichkeit gelangen und die unterschiedlichen Anforderungen der Wissenschaftler, Journalisten und Leser an Information. Am Beispiel der Niederschlagswahrscheinlichkeit wurde dieses besonders deutlich. Frank Böttcher: „Die Diskussion und Umfragen haben gezeigt, dass die Nutzer unter „Niederschlagswahrscheinlichkeit“ völlig unterschiedliche Dinge verstehen und eine einheitlich kommunizierte Definition bisher fehlt.“

Media Contact

Alexander Hübener presseportal

Weitere Informationen:

http://www.extremwetterkongress.de

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