5. ECM-Tagung „Wissenschaf(f)t Möglichkeiten“

„Gründung 4.0 – Chancen erkennen und umsetzen“ lautete das Motto der fünften Tagung des Entrepreneurship Cluster Mittelhessen (ECM). Welche Gründungschancen bieten sich in der digitalen Ära? Wie erkennt und ergreift man solche Marktchancen? Wie lässt sich die Zukunftsregion Mittelhessen durch Gründergeist und Wissenschaft stärken? Ist der Traum vom erfolgreichen Unternehmer Mythos oder machbar?

Potenzielle Gründer, Gründer und Gründungsförderer erhielten am 19. November 2014 in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) Antworten auf diese und weitere Fragen, verbunden mit wertvollen Tipps und Anregungen für die eigene Selbstständigkeit beziehungsweise die unternehmerische Zukunft. Die Veranstaltung „Wissenschaf(f)t Möglichkeiten“, die bereits zum fünften Mal Gründungswillige und Interessierte zusammengebracht hat, stand unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.

„Wir sind sehr dankbar dafür, dass Ministerpräsident Volker Bouffier durch die Übernahme der Schirmherrschaft die Bedeutung von Mittelhessen als forschungsstarke Gründerregion unterstreicht“, erklärte JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. Dankbar zeigte er sich auch dafür, dass der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein in seinem Grußwort das gemeinsame Engagement der drei mittelhessischen Hochschulen – der Universitäten Gießen und Marburg sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) – bei der Förderung von Existenzgründungen als „vorbildlich“ gewürdigt hat.

Ein positives Fazit zog auch der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Alexander Haas, verantwortlicher Leiter des ECM und Organisator der Tagung: „Ich bin froh, dass die Chance, miteinander in einen konstruktiven Dialog zu treten, von so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern genutzt worden ist.“ Besonders freute er sich über die präsentierten spannenden Gründungsideen, die Ausmaß und Vielfalt des unternehmerischen Potenzials in der Region unterstrichen. Auf der Tagung sei deutlich geworden, wie ernst alle Akteure aus Region, Wirtschaft und Politik ihre Verantwortung nehmen, die Nutzung dieses Potenzials zu fördern.

Mittelhessen als „Starke Region durch Gründergeist und Wissenschaft“ stand im Mittelpunkt einer lebhaften Podiumsdiskussion. Es diskutierten Prof. Dr. Ingo Liefner (Wirtschaftsgeographie, JLU), Thomas Rühl (Vorstandsvorsitzender Cursor Software AG, Vizepräsident der IHK Gießen-Friedberg), Prof. Dr. Frank Runkel (Vizepräsident der Technischen Hochschule Mittelhessen, Beauftragter des Landes Hessen für den Bereich Technologietransfer und Patente), Sebastian Vogt (Gründer & Geschäftsführer der eOpinio GmbH), Sabine Wilcken-Görich (Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Gießen) und Dr. Lars Witteck (Regierungspräsident Gießen).

Als Ergebnis der Diskussion wurde deutlich, wie groß die Nachfrage nach Rat und Beratung seitens der Gründerinnen und Gründer ist. Eine noch intensivere Kooperation und Abstimmung der verschiedenen Angebote in der Region und vor allem das Schaffen von Transparenz bei diesen Angeboten würde eine große Hilfe sein und Unternehmensgründungen daher effektiv unterstützen. Zudem sollte man Gründern und Gründungswilligen die Vorzüge der Region aufzeigen – als „grüne Perle im Norden Frankfurts“ mit ausgezeichnetem Mitarbeiterpotenzial für neue Unternehmen.

Die „Chancen und Herausforderungen der Zukunftsregion Mittelhessen“ stellte Regierungspräsident Dr. Witteck gleich zu Beginn der Veranstaltung in den Mittelpunkt seines Vortrags. „Der Traum vom erfolgreichen Unternehmen – Mythos oder machbar?“ fragte Thomas Rühl, Vorstandsvorsitzender der Cursor Software AG und Vizepräsident der IHK Gießen-Friedberg. Udo Lück, Geschäftsführer der Lück Holding GmbH, stellte eine unternehmerische Initiative zur Gründungsunterstützung in der Region vor. „Gründungs-Chancen in der digitalen Ära“ zeigte Prof. Dr. Martin Przewloka, Senior Vice President Products & Innovations SAP SE, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf. Die Entwicklung „Vom Traditionsunternehmen zum Start-up“ zeichnete Dr. Andreas Ritzenhoff, Geschäftsführender Inhaber der Seidel GmbH & Co. KG, nach.

Der wertvolle Erfahrungsaustausch und das Networking unter den rund 80 Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern kamen bei der 5. ECM-Tagung nicht zu kurz. Diese trafen auf Vertreter aus Wissenschaft und Politik sowie Unternehmer aus der Region. Im Fokus standen zudem junge Unternehmensgründer mit ihren spannenden Projekt- und Gründungsideen, die sie in diesem Rahmen präsentieren konnten.

Das Entrepreneurship Cluster Mittelhessen (ECM) ist ein EXIST III-gefördertes Projekt der Justus-Liebig-Universität Gießen in Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen. Ziel des Projektes ist es, Unternehmensgründungen aus den drei Hochschulen Mittelhessens verstärkt und systematisch zu initiieren und in die Region einzubetten. Um dies zu realisieren, wollen alle Beteiligten die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern und einen Gründergeist an den Hochschulen etablieren. Studierende, Absolventinnen und Absolventen, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie andere Hochschulangehörige werden durch gezielte Sensibilisierung, Qualifizierung und nachhaltige Betreuung dabei unterstützt, ihre innovativen Ideen im Rahmen einer Unternehmensgründung umzusetzen.

Kontakt
Prof. Dr. Alexander Haas
Professur für Marketing und Verkaufsmanagement der JLU Gießen
Licher Str. 66, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-22401; Fax: 0641 99-22409
E-Mail: Alexander.Haas@wirtschaft.uni-giessen.de

Franziska Deutscher, Entrepreneurship Cluster Mittelhessen
Licher Straße 62, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99 22555
E-Mail: franziska.deutscher@ecm-gruenderzentrum.de

Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaf¬ten – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veteri-närmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlich-keiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).

Weitere Informationen:

http://www.ecm-gruenderzentrum.de

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Charlotte Brückner-Ihl idw - Informationsdienst Wissenschaft

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