200 Jugendliche diskutieren mit Umweltminister Röttgen über Zukunft

Über 350 Jugendliche hatten sich angemeldet. Jetzt hat eine Jury 200 von ihnen ausgewählt, die vom 6. bis 8. Mai nach Osnabrück zum Jugendkongress „Jugend|Zukunft|Vielfalt“ kommen und ihre Ideen zum Schutz der biologischen Vielfalt auf einem „Markt der Vielfalt“ präsentieren werden, einer bunten Ausstellung im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Mit dem Bundesumweltministerium (BMU) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) hatte die DBU junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren eingeladen. Aus ganz Deutschland kommen Teilnehmer, um mit Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen zu diskutieren, der die Veranstaltung eröffnet. Röttgen: „Wir wollen unsere Aktivitäten aus dem Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt 2010 auch in der 2011 begonnenen UN-Dekade zur biologischen Vielfalt fortsetzen und jungen Menschen ein Forum bieten: für ihre Pläne und Ideen zur Erhaltung der Biodiversität.“

Jugendliche aus allen Ecken Deutschlands knüpfen ein Netzwerk

Ob aus Thüringen, Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern, von Schülern über Auszubildende bis zu Studierenden und jungen Berufstätigen: Unter den Teilnehmern sind junge Menschen, die sich bereits bei Umweltschutzverbänden wie dem World Wide Fund For Nature (WWF) oder in der Naturschutzjugend (NAJU) engagieren, aber auch Medizinstudenten, Zivildienstleistende oder Teilnehmer am Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ). Aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen reisen die meisten an, auch aus Österreich und der Schweiz kommen Gruppen. „Toll, dass so viele junge Menschen Zukunftsideen zum Schutz der biologischen Vielfalt entwickeln wollen, denn in der Jugend liegt für den N aturschutz unsere Zukunft“, freut sich BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. Und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde betont: „Ob bereits Experten für das Thema biologische Vielfalt oder nicht – die Jugendlichen werden voneinander lernen und ein Netzwerk für eine nachhaltige Zukunft knüpfen.“ Der Jugendkongress soll die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt umzusetzen helfen und stellt das erste eigene Forum nur für junge Menschen dar.

„Frag den Minister“ – Podiumsdiskussion mit Röttgen am 6. Mai

Röttgen will am 6. Mai direkt in einer Podiumsdiskussion, in der auch Jessel und Brickwedde Rede und Antwort stehen, auf die Fragen der Jugendlichen eingehen: „Die Erhaltung der biologischen Vielfalt für die Zukunft ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft – auch die Jugend.“ Über die Internetseite des Jugendkongresses können Teilnehmer unter dem Punkt „Frag den Minister“ bereits ihre Anliegen im Vorfeld eingeben. Schon vor der nuklearen Katastrophe in Japan wollten viele vom Minister wissen, warum die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke verlängert wurden und wie das mit der Endlagerung des Atommülls laufen soll. Auch Klimaschutz und Massentierhaltung werden hinterfragt: „Was wird getan, um vor allem China und die USA unter Druck zu setzen, dass diese Klimaabkomm en zustimmen? Wieso führt man keine Gesetze ein, die die Überproduktion von Fleisch-Erzeugnissen verhindern und so auch viel Leid ersparen würden? Warum wird nicht stärker an dem Ziel gearbeitet, dass 20 Prozent der Nahrungsmittel von Biohöfen stammen?“

Arbeitsgruppen zur biologischen Vielfalt tagen, ein Kunstwerk entsteht

Am Samstag und Sonntag arbeiten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen und entwickeln Konzepte und Ideen, etwa zu Themen wie „Konsum und Lebensstil“, „Biodiversität – Grünes Gold in der Wirtschaft?“, „Zukunft der Meere“ oder „Ökotourismus“ – Themen, die auch in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt mit zukunftsorientierten Zielen unterlegt sind. Daneben wird es auch „Dokumentationsteams“ geben: Sie begleiten die dreitägige Veranstaltung aus dem Blickwinkel der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und fertigen Filme, Bildmaterial, Broschüren-, Internet- und Pressetexte an. Besonders spannend werde es auch noch einmal am Sonntag, 8. Mai. Am letzten Veranstaltungstag fertigen die Teilnehmer gemeinsam ein Kunstwerk an, das die Ergebnisse des Jugendkongresses versinnbildlichen soll. Es ist geplant, dieses Objekt – und damit die Kongressbotschaft – deutschlandweit an interessierte Institutionen auszuleihen. Ein abendliches Freizeitprogramm rundet den Kongress ab.

Brickwedde: „Es geht um unser aller Lebensgrundlagen“

„Die biologische Vielfalt umfasst nicht nur die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, sondern ist viel weiter gefasst; eingeschlossen sind auch die genetische Vielfalt sowie die Vielfalt von Ökosystemen der Erde und auch deren nachhaltige Nutzung“, sagt BfN-Präsidentin Jessel. Und Brickwedde unterstreicht: „Damit geht es letztlich um unser aller Lebensgrundlagen – ihr Erhalt erfordert entschlossenes gemeinsames Handeln. Und dazu sind wir gerade auf junge Leute angewiesen – auf ihre Kreativität, ihre Ideen und Visionen“.

Hinweis an die Redaktionen: Eine Liste der Teilnehmer aus Deutschland nach Bundesländern geordnet sowie der Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz steht zur Verfügung (siehe Verlinkung unten). Kontakt zu Teilnehmern aus Ihrer Region stellen wir gern her. Weitere Infos unter www.jugend-zukunft-vielfalt.de

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