2. Tagung »Technik & Kultur«

2. Tagung »Technik & Kultur« vom 16. bis 17. September 2010 in Köln
Neue Forschungsergebnisse zur Wechselwirkung zwischen Kultur und Technik werden auf der 2. Tagung »Technik & Kultur« vorgestellt, die vom 16. bis 17. September 2010 in der Fachhochschule Köln stattfindet (Mainzer Str. 5, 50678 Köln).

Zu dem breit gefächerten Themenspektrum zählen u. a. die Anpassung von Fahrassistenzsystemen an lokale Nutzungsbedingungen in anderen Kulturräumen, der Faktor Zeit im Arbeitsleben in Deutschland und Russland, technische Ausbildung in Zeiten globalisierten Handelns (Interkulturelle Teamkompetenz) sowie kulturspezifische Aspekte von Software-Oberflächen und deren Lokalisierung für regionale Märkte. Des Weiteren geht es um Technik und interreligiöse Kompetenz, kulturelle Einflüsse auf die Vertrauensentwicklung im Technikmanagement, Usability Engineering in China und die Konstruktion und Evaluation eines Culture Assimilators für deutsch-indische Projektarbeit.

Die Tagung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wissenschaftlich Interessierte aus der Praxis sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus international tätigen Unternehmen sowie Journalistinnen und Journalisten. Organisiert wird die Konferenz von einem interdisziplinären Team aus forschungsstarken Geistes- und Ingenieurwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Fachhochschule Köln in Kooperation mit der Technischen Hochschule Wildau (FH). Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro, für Studierende 30 Euro. Das ausführliche Programm kann unter www.fh-koeln.de/technikundkultur abgerufen werden.

Das Pressegespräch zur Tagung »Technik & Kultur« findet am 16. September 2010 um 18:00 Uhr im Tagungsgebäude statt (eine Einladung mit weiteren Informationen folgt).

Damit technische Entwicklungen wie etwa Fahrassistenzsysteme in anderen Kulturräumen auch zuverlässig funktionieren können, müssen neben klimatischen und kulturellen Lokalisierungsfaktoren auch kognitive Aspekte berücksichtigt werden. Ergebnis können Änderungen bei den Anzeigen, der Bedienlogik, der Gestaltung von Warnkonzepten und der Gewichtung von Funktionen sein. »Es ist ein landläufiges Vorurteil, dass die Technik etwas »Objektives« sei, also überall auf der Welt gleich«, berichtet Prof. Dr. Lothar Cerny, vom Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation der Fachhochschule Köln und einer der Tagungsorganisatoren. Übersehen werde hierbei, dass technische Produkte in ganz bestimmten Ländern entwickelt und auf ganz bestimmte Bedürfnisse hin eingesetzt werden. »Das gesamte Spektrum von Technik entsteht und fungiert im Kontext einer gesellschaftlichen Umgebung, die immer eine charakteristische Kultur aufweist«, so Cerny weiter. »Deshalb kann die Technik willkommen sein, abgelehnt oder in unvorhergesehener Weise aufgenommen werden. Der erfolgreiche Einsatz technischer Produkte hängt deshalb häufig und entscheidend von der kulturellen Umgebung ab.«

Schlüsselqualifikation Interkulturelle Kompetenz
»Interkulturelle Kompetenz und interkulturelle Teamkompetenz werden auch für Ingenieure immer wichtigere Schlüsselqualifikationen«, betont Prof. Dr. Siegfried Stumpf vom Betriebswirtschaftlichen Institut Gummersbach der Fachhochschule Köln, der federführend die Tagung Technik & Kultur organisiert. Mangelnde fremdkulturelle Wahrnehmung führe in multikulturellen Teams nicht selten zum Scheitern eines Projekts. »Dies hemmt«, so Prof. Stumpf weiter, »technischen Fortschritt und mindert letztlich wirtschaftlichen Erfolg. Die allgegenwärtige technologische Prägung unserer moder¬nen Welt muss gewissermaßen um den interkulturellen Weitblick ergänzt werden: Kulturrezeption und Technologierezeption sind nicht mehr trennbar. Weder hier noch in Asien. Technologie verlangt Inter¬kulturalisten.«
Zusammendenken von Kultur und Technik
»Geniale Einzelkämpfer waren gestern. Nur das Zusammendenken von Kultur und Technik erzeugt ein Klima, in dem Innovationen wachsen und in allen Ecken der Welt nutzbringend angewendet werden können«, betont Prof. Dr. Michael Bongards vom Institut für Automation & Industrial IT der Fakultät 10 der Fachhochschule Köln und Mitorganistor der Tagung. Die Absolventen gehen oft in mittelständische Unternehmen der Region, die weltweit tätig sind. »Schon nach einigen Monaten Einarbeitung sind sie dann zur Montage oder Inbetriebnahme einer technischen Anlage im Ausland«, berichtet Prof. Bongards. »Hier lauern viele Falltüren, die sich dann in der Zusammenarbeit mit einheimischen Technikern auf tun können. So wird zum Beispiel der Umgang mit neuer Technik in anderen Kulturen völlig anders gelernt als bei uns. Nur wenn unser Absolvent davon zumindest eine erste Ahnung in der Ausbildung vermittelt bekommen hat, kann er sich mit der nötigen Sensibilität dieser Aufgabe stellen und Erfolg haben.«

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 16.000 Studierende werden von rund 400 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 70 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Elektrotechnik und Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik. Neu hinzugekommen sind im Herbst 2009 die Angewandten Naturwissenschaften. Zur Hochschule gehören neben Standorten in Köln-Deutz und in der Kölner Südstadt auch der Campus Gummersbach; im Aufbau ist der Campus Leverkusen. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung.

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Petra Schmidt-Bentum idw

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