107. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Göttingen

Zur 107. Jahrestagung werden etwa 500 Wissenschaftler erwartet, die sich über neueste Erkenntnisse aus der Zoologie (von der Molekularbiologie und die Physiologie bis hin zu Verhaltens- und Evolutionsbiologie) austauschen.

Das wissenschaftliche Programm umfasst ca. 150 Vorträge und 160 Posterpräsentationen, mit Beiträgen renommierter internationaler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die ihr jeweiliges Forschungsgebiet durch bahnbrechende Erkenntnisse mitgeprägt haben. Für ausgezeichnete Leistungen im Bereich der zoologischen Forschung werden am 13. September Preise verliehen.

Die Veranstaltungen der 107. Jahrestagung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG e. V.) finden vom 10. bis 14. September an der Georg-August-Universität in Göttingen statt. Hauptveranstaltungsort ist das Zentrale Hörsaalgebäude (ZHG) am Platz der Göttinger Sieben.

Göttingen ist eine gute Tagungsadresse, denn die Georg-August-Universität spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der deutschen Zoologie: Besonders hervorzuheben sind der Mediziner und Naturforscher Johann Friedrich Blumenbach (1752 – 1840), der als der Begründer der biologischen Anthropologie und vergleichenden Zoologie gilt, der Zoologe Ernst Ehlers (1835 – 1925), einst Präsident der DZG, und der Genetiker und Entwicklungsphysiologe Alfred Kühn (1885 – 1968), Begründer des in zahlreichen Auflagen einflussreichen Lehrbuchs „Grundriss der Allgemeinen Zoologie“. Schließlich ist der Göttinger Peter Ax (1927 – 2013) einer der wichtigsten deutschen Vertreter der phylogenetischen Systematik.

Im Organisationsteam der Tagung wirken unter der Leitung von Sven Bradler, Gregor Bucher und Martin Göpfert eine Reihe weiterer Wissenschaftler des Johann-Friedrich-Blumenbach Instituts für Zoologie und Anthropologie mit: Ralf Heinrich, Peter Kappeler, Niko Prpic-Schäper, Stefan Scheu und Ernst Wimmer.

Preisverleihungen
Am Samstag, den 13. September werden Preise für herausragende Leistungen im Bereich zoologischer Forschung verliehen.

Die Karl-Ritter-von-Frisch Medaille ist der bedeutendste Wissenschaftspreis der Zoologie im deutschsprachigen Raum. Er wird alle zwei Jahre von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG) für herausragende wissenschaftliche Lebenswerke verliehen, die mehrere biologische Disziplinen integrieren und von breiter Bedeutung sind. Der Preis ist mit 10 000,- € dotiert, gestiftet vom Inter-Research Wissenschaftsverlag, Oldendorf / Luhe und dessen Inhaber, Prof. Dr. Dr. h.c. Otto Kinne.

Die Karl-Ritter-von-Frisch Medaille wird in diesem Jahr zum 17. Mal verliehen. Die Neurobiologin Frau Prof. Dr. Helfrich-Förster aus Würzburg erhält den Preis für ihre herausragenden Arbeiten zur Chronobiologie. Einsichten, wie Innere Uhren auf molekularer und neuronaler Ebene tages-rhythmische Prozesse steuern, gewann sie vor allem vom Modellorganismus Drosophila melanogaster, einer Taufliege.

Seit 2009 ist sie Lehrstuhlinhaberin für Neurobiologie und Genetik am Biozentrum der Universität Würzburg. 2012 setzte sie dort mit der Etablierung eines DFG-Sonderforschungsbereiches „Insect timing: mechanisms, plasticity and interactions“ einen neuen Schwerpunkt in der Insekten-Neurobiologie-Forschung.

Der Werner-Rathmayer-Preis für eine originelle Arbeit aus der Zoologie wird jährlich an einen Nachwuchswissenschaftler verliehen. In diesem Jahr erhält Freia-Raphaella Lorenz vom Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth den Preis für ihre Arbeit über Nekromone bei Insekten, mit der sie am Wettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen hat.

Satellitensymposien
Im Umfeld der Tagung finden Satellitensymposien: Arthropod Neuro Network; Epigenetics in animal physiology, Insect Biotechnology, Animal Phylogeny, eine Reihe von Workshops und weitere Sonderveranstaltungen statt.

Die Programm-Highlights

Eröffnung:
Donnerstag, den 11. September 2014, 18:30
Ort: HS 10 (ZHG)
19:00 Einführungsvortrag:
Historie der Zoologie in Göttingen
Prof. Rüdiger Hardeland (Göttingen)

Öffentliche Vorträge:
Donnerstag, den 11. September 2014, 19:30 – 20:30
Ort: HS 10 (ZHG)
Prof. Frank Jülicher (Dresden)
Oscillations in biological systems

Freitag, den 12. September 2014, 18:30 – 19:30
Ort: Aula der Universität (Wilhelmsplatz, Innenstadt)
Prof. K. Bartels (Zürich)
Baumeisterin des Lebenden: die aristotelische physis, unsere „Natur“

Weitere Highlights:

Samstag, den 13. September 2014, 18:00 – 19:00
Ort: HS 9 (ZHG)
Festvorträge der Preisträgerinnen

Werner-Rathmayer-Preis
Freia-Raphaella Lorenz vom Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth
„Der Geruch des Todes – Nekromone bei Insekten und weiteren Gliedertieren“

Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille (Wissenschaftspreis der DZG)
Prof. Charlotte Helfrich-Förster, Würzburg
From neurogenetic studies in the fly brain to a concept in circadian biology

Sonntag, den 14. September 2014, 18:30 – 19:30
Ort: HS 10 (ZHG)
Peter-Ax-Lecture
Prof. Gonzalo Giribet (Harvard)
Genomes, transcriptomes, morphology and fossils; Building the Animal Tree of Life in the era of genomics

Hinweis an die Redaktionen:
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zu allen Veranstaltungen herzlich willkommen (auch zu den Preisverleihungen am Samstag) und werden um eine Anmeldung im Tagungsbüro bei Stefanie Abelmann, sabelmann@eventlab.org gebeten.

Für Informationen über die Deutschen Zoologischen Gesellschaft steht Dr. Sabine Giessler, dzg@zi.biologie.uni-muenchen.de, Tel.: 089 54806960 von der DZG-Geschäftsstelle zur Verfügung. Weitere Informationen zur Deutschen Zoologischen Gesellschaft finden Sie unter http://www.dzg-ev.de

Die Deutsche Zoologische Gesellschaft (DZG) e. V. ist Gründungsmitglied im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V). Sie wurde 1890 in Frankfurt am Main gegründet. Sie ist eine der ältesten, zoologischen Gesellschaften der Welt. Derzeitige Präsidentin der Deutschen Zoologischen Gesellschaft ist Prof. Constance Scharff, Ph.D. (FU Berlin).

http://www.dzg-2014.de/
http://www.dzg-ev.de/de/ehrungen_preise/preise/karl-von-frisch/2014/kvf_preistra…
http://www.dzg-ev.de/de/pressemitteilungen/pressemitteilungen.php

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Dr. Kerstin Elbing idw - Informationsdienst Wissenschaft

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