ThyssenKrupp Titanium erweitert Schmelzkapazitäten: Innovativer Elektronenstrahl-Ofen nimmt in Essen seinen Betrieb auf

Das neue Aggregat wurde heute durch Dr. Wolfgang Reiniger, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Jürgen Fechter, Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp Stainless, sowie Dr. Markus Holz, Vorsitzender der Geschäftsführung der ThyssenKrupp Titanium, offiziell eingeweiht. Mit dieser innovativen Anlage baut die ThyssenKrupp Titanium ihre Schmelzkapazitäten für Titanblöcke deutlich aus.

Insgesamt sind zuletzt mehr als 30 Millionen Euro in verschiedene Maßnahmen zur Produktionsausweitung am Standort Essen investiert worden. Dazu zählte auch die Errichtung eines zusätzlichen Vakuum-Lichtbogenofens Ende 2006. „Damit können wir am Marktwachstum im Bereich Titan aktiv teilnehmen und verschaffen uns eine ausgezeichnete Position in dem hochinteressanten Geschäft mit Kunden aus der Luftfahrt und dem Anlagenbau“, erklärte Fechter anlässlich des Produktionsstarts. „Für diese Kunden ist vor allem eine verlässliche innereuropäische Versorgung von Bedeutung“, so der Vorstandsvorsitzende der ThyssenKrupp Stainless.

ThyssenKrupp Titanium will mit den Erweiterungen dem steigenden Bedarf nach Titanprodukten auf dem Weltmarkt entsprechen und ihren Kunden Liefersicherheit bei der Versorgung mit Titanerzeugnissen gewährleisten. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner besonderen Korrosionsbeständigkeit bei gleichzeitig hoher Festigkeit ist Titan ein gefragter Werkstoff. Er wird vor allem in der Luftfahrtindustrie und hier auch in den neuen Großraumflugzeugen wie Airbus A 380 und Boeing Dreamliner eingesetzt, darüber hinaus im Chemieanlagenbau, in Wärmetauschern für Kraftwerke, in Meerwasserentsalzungsanlagen, im Schiffsbau, im Offshore-Bereich sowie der Medizin-Technik.

Der Elektronenstrahl-Ofen, für den eigens eine Halle in Essen gebaut wurde, entspricht dem neuesten Stand der Schmelztechnologie. „Der Electron Beam Furnace ist in der Lage, neben Titanschwamm auch auf den in Europa in großen Mengen verfügbaren Rohstoff Titanschrott in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen zurückzugreifen“, erläuterte Dr. Holz im Rahmen der Veranstaltung. „Dies sichert zugleich Unabhängigkeit von außereuropäischen Rohstoffimporten mit unsicherer Versorgungslage und trägt darüber hinaus auch unter Umweltgesichtspunkten zu einer hohen Recyclingquote des wertvollen Metalls Titan bei. Darüber hinaus ist der Ofen in der Lage, direkt Brammen zu erschmelzen – das ideale Format für die weitere Verarbeitung als Flacherzeugnis, dem vom Volumen wesentlichen Bestandteil des Produktportfolios der ThyssenKrupp Titanium“, so der Geschäftsführer der ThyssenKrupp Titanium. Mit einer Schmelzleistung bis zu 1.200 Kilogramm Titan pro Stunde schafft es der neue Ofen pro Tag bis zu zwei Brammen zu produzieren. Statt den standardmäßigen 7,5 Tonnen haben die Blöcke nun ein Gewicht von bis zu 15 Tonnen. „Mit der Einführung der neuen Technologie stärkt ThyssenKrupp Titanium ihre Stellung als einziger europäischer Hersteller von Titan und sichert zukunftsträchtige Arbeitsplätze am Standort Essen“, betonte Dr. Holz. Mit dem Bau des Elektronenstrahl-Ofens war die Schaffung 25 neuer Stellen in Essen verbunden.

ThyssenKrupp Titanium, ein Unternehmen der ThyssenKrupp Stainless, stellt im Werk Essen vornehmlich Titanblöcke sowie Langprodukte und legierte Platten vornehmlich für die Luftfahrtindustrie und die Medizintechnik her. Die Schmelzblöcke werden zum Standort Terni (Italien) geliefert und dort zu Flachprodukten wie Tafeln, Coils und geschweißten Rohren für industrielle Anwendungen weiterverarbeitet.

In Terni sind rund 130 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der Mitarbeiter in Essen liegt bei 160 Mitarbeitern. Die Titan-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2006/2007 einen Umsatz von rund 141 Millionen Euro.

ThyssenKrupp Stainless AG
Erik Walner
Leiter Unternehmenskommunikation
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