Start der nächsten Windturbinen-Generation

Siemens Energy hat den ersten Prototyp einer neu entwickelten getriebelosen Windenergieanlage errichtet. Die neue SWT-3.0-101 DD mit einer Leistung von drei Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 101 Metern wurde in der Nähe der dänischen Stadt Brande aufgestellt.

Dort befindet sich auch die Zentrale des Windgeschäftes von Siemens. Windturbinen mit getriebeloser Antriebstechnik zeichnen sich durch ein intelligentes, aber dennoch unkompliziertes Design aus. Nach umfassenden Tests der Leistungsmerkmale soll die Maschine ab 2010 zum Verkauf freigegeben werden.

„Im Vergleich zu einer Standard-Windturbine mit Getriebe konnten wir die Anzahl der Komponenten bei der neuen SWT-3.0-101 DD um die Hälfte reduzieren“, sagte Henrik Stiesdal, CTO der Business Unit Siemens Wind Power. „Eine geringere Anzahl an rotierenden Teilen könnte den Wartungsaufwand getriebeloser Windturbinen reduzieren und so zu einer noch höheren Verfügbarkeit führen.“ Die neue Anlage soll vor allem an Onshore-Standorten zum Einsatz kommen.

Kernkomponente der neuen SWT-3.0-101 DD ist ein neuartiger, kompakter Synchrongenerator, der mit Permanentmagneten erregt wird. Der Generator ist von der Business Unit Large Drives des Siemens-Sektors Industry gefertigt worden. Ein wesentlicher Vorteil des Synchrongenerators mit Permanentmagneten ist die einfache und zugleich robuste Bauweise, die weder elektrische Leistung für die Erregung, noch die dazugehörige Regeltechnik und auch keine Schleifringe benötigt. Dies führt sogar bei schwacher Last zu einer hohen Effizienz.

“Nach einer anderthalbjährigen Testphase von zwei getriebelosen Antriebskonzepten sind wir davon überzeugt, dass diese Technologie eine solide Grundlage für künftige Produktentwicklungen darstellt“, sagte Stiesdal. Seit Juli 2008 testet Siemens zwei getriebelose Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils 3,6 MW. Ziel war es, die Wettbewerbsfähigkeit getriebeloser Anlagen im Vergleich zu Maschinen, die mit Getriebe ausgestattet sind, zu überprüfen. Stiesdal weiter: “Die Leistungsmerkmale beider Konzepte waren hervorragend. Daher sind wir nun soweit, erste Schritte in Richtung Kommerzialisierung der getriebelosen Antriebstechnologie zu gehen.”

“Wir werden aber auch in Zukunft neue Windturbinen entwickeln, die auf unserem bewährten Getriebedesign basieren. Diese Anlagen haben gezeigt, wie robust und verlässlich sie sind“, sagte Henrik Stiesdal. “Wie bereits in der Vergangenheit werden wir auch bei der neuen getriebelosen Windturbine eine vorsichtige Produkteinführungsstrategie verfolgen. Und das heißt, dass wir nicht mit unausgereifter Technologie in den Markt gehen.”

Siemens hatte 2009 zwei neue Windenergieanlagen mit bewährtem Getriebedesign in den Markt eingeführt. Beide Maschinen sind kommerziell sehr erfolgreich. Die SWT-2.3-101 mit einer Leistung von 2,3 MW und einem Rotordurchmesser von 101 Metern könnte zum Verkaufsschlager der Siemens-Windturbinenfamilie im Jahr 2010 werden. Darüber hinaus hat Siemens Aufträge für fast 500 Windturbinen der neuen SWT-3.6-120 mit einem noch größeren Rotordurchmesser von 120 Metern und einer Leistung von 3,6 MW erhalten. Der Großteil der 3.6-120-Maschinen ist für Offshore-Windparks in Nordeuropa bestimmt.

Windenergieanlagen sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 23 Mrd. EUR erwirtschaftete. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Unsere Kunden haben mit unseren Produkten und Lösungen im selben Zeitraum 210 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.

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