Siemens und TNO vereinbaren Zusammenarbeit auf dem Sektor der CO2-Abscheidung bei fossil befeuerten Kraftwerken

Technologien zur Abtrennung von Kohlendioxid bei der klimafreundlichen Nutzung fossil befeuerter Kraftwerke werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die Partnerschaft verfolgt das Ziel, diese vielversprechende Zukunftstechnologie schneller auf den Markt zu bringen und bis 2014 im Großmaßstab in einer Demonstrationsanlage umzusetzen.

Siemens und TNO verfügen über umfassendes Know-how bei der CO2-Abtrennung. Siemens entwickelt im Industriepark Frankfurt-Höchst ein eigenes Verfahren zur CO2-Abscheidung. TNO betreibt seit den 1990er Jahren eigene Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet. Beide Partner sehen in umweltfreundlichen Lösungsmitteln auf Basis von Aminosäuresalzen großes Potenzial für die Anwendung im großtechnischen Maßstab.

Im Rahmen der Vereinbarung sollen nun Know-how und Erfahrungen gebündelt werden, um Synergien zu realisieren und gemeinsame Ressourcen zu nutzen. Dabei wird das Verfahren hinsichtlich des Energiebedarfs weiter optimiert und die Kosten gesenkt.

„Technologien zur CO2-Abtrennung und Speicherung kommt bei der Nutzung fossiler Energieträger in Zukunft eine entscheidende Rolle zu. Sie müssen für den Einsatz in Großanlagen erprobt und zur Marktreife gebracht werden“, sagte Michael Süß, CEO der Division Fossil Power Generation von Siemens Energy. „Wir arbeiten mit nationalen und internationalen Partnern aus Forschung und Industrie eng zusammen. Derzeit errichten wir eine Pilotanlage im Kraftwerk Staudinger von E.ON, um unser Verfahren unter realen Einsatzbedingungen zu testen. Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit mit TNO wird uns einen großen Schritt voranbringen.“

“Dies ist eine perfekte Partnerschaft, die mit dem Know-how von TNO in Technischer Chemie und der Erfahrung von Siemens in der Entwicklung und Umsetzung von Kraftwerksprozessen die gesamte Wertschöpfungskette umfasst“, sagte Tobias Jockenhövel, Leiter Postcombustion Technology in der Siemens-Division Fossil Power Generation.

„Die Weiterentwicklung und zeitnahe Demonstration dieser Technologie ist der Schlüssel für eine saubere und kostengünstige Nutzung fossiler Energieträger in den kommenden Jahrzehnten“, sagte Paul Korting, Generaldirektor des Bereichs Wissenschaft und Industrie bei TNO. „Um dieser Herausforderung wirkungsvoll zu begegnen, helfen wir der Industrie, indem wir mehrere Technologien zur CO2-Abscheidung entwickeln. Mit unseren umfangreichen Erfahrungen werden wir Siemens unterstützen, einen weiter verbesserten Abscheidungsprozess zu demonstrieren.“

„TNO untersucht als eines der ersten Institute Lösungsmittel der zweiten Generation in einer Pilotanlage. Wir testen seit April 2008 verschiedene Lösungsmittel in unserer CATO-Pilotanlage am Standort der E.ON Benelux in Rotterdam und freuen uns, unsere Erfahrung in die Zusammenarbeit mit Siemens einzubringen“, sagte Lodewijk Nell, Business Development Manager CO2-Abscheidung bei TNO.

Die Technologie zur CO2-Abscheidung aus dem Rauchgas von Kraftwerken ist Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von knapp 19 Mrd. EUR erwirtschaftete, das entspricht rund einem Viertel des gesamten Siemens-Umsatzes.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2008 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 22,6 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 33,4 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug 1,4 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2008 rund 83.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter:www.siemens.de/energy.

TNO ist die größte unabhängige Organisation für angewandte Forschung in den Niederlanden. Rund 4.400 Mitarbeiter tragen mit Ihren Forschungsaktivitäten wesentlich dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Öffentlichen Organisationen und Wirtschaft zu verbessern und die Lebensqualität insgesamt zu erhöhen. TNO forscht auf dem Gebiet der CO2-Abscheidung und Speicherung (CCS) entlang der gesamten Prozesskette von der Abscheidung über den Transport bis hin zur Speicherung. Erst vor kurzem startete TNO die Koordination eines nationalen CCS-Programms im Umfang von 90 Millionen Euro, CATO-2, welches von 2009 bis 2013 läuft. Weitere Informationen unter: www.tno.nl

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