Siemens investiert 66 Millionen Euro in ein neues Brenner-Testzentrum für Gasturbinen

„Wir investieren 66 Millionen Euro, um die Verbrennungsvorgänge in Gasturbinen in unserem eigenen Zentrum untersuchen und validieren zu können. Das wird uns den Bau noch effizienterer Gaskraftwerke ermöglichen“, sagte Roland Fischer, CEO der Division Fossil Power Generation im Siemens-Sektor Energy.

Das Testzentrum soll 2014 in Betrieb gehen. Dazu hat Siemens Real Estate nun ein rund 36.000 Quadratmeter großes Gelände in Ludwigsfelde, etwa 15 Kilometer südlich von Berlin, erworben.

Das in Ludwigsfelde geplante Testzentrum wird eine wichtige Rolle bei der Neu- und Weiterentwicklung von Siemens-Gasturbinen spielen. „Die Verbrennungsvorgänge im Inneren von Gasturbinen stellen mit Temperaturen von 1.500 Grad Celsius und mehr höchste Anforderungen an die Werkstoffe. Die Verbrennung ist nur eingeschränkt am Computer simulierbar, aber der Schlüssel zu einer noch höheren Effizienz von Gasturbinen“, erklärte Fischer. Bisher hat Siemens bei der Entwicklung von Brennern für Gasturbinen auf externe Testeinrichtungen zurückgegriffen. Künftig wird das Unternehmen mehr Tests durchführen können, da die internen Versuche nicht von der Verfügbarkeit externer Einrichtungen abhängig sein werden.

Das neue Zentrum soll über drei Zellen zum Test von Verbrennungsvorgängen unter realistischen Einsatzbedingungen verfügen. In einer Gasturbine werden Erdgas oder Heizöl unter hohem Druck mit Luft vermischt und von bis zu 24 identischen Brennern gezündet. Gaskraftwerke können sehr flexibel gestartet und gefahren werden, wobei sich die Bedingungen für den Verbrennungsvorgang unter Teil- und Volllast deutlich unterscheiden. Bei den Tests werden an einem einzelnen Brenner im Prüfstand verschiedene Parameter wie Leistung, Wirkungsgrad, Emissionen und die Flammenstabilität überprüft. In Ludwigsfelde ist sowohl eine ausreichende Versorgung mit Erdgas über eine vorhandene Leitung sichergestellt als auch eine Versorgung durch das Hochspannungsnetz gegeben. Neben Erdgas und Heizöl können zudem Mischungen alternativer Brennstoffe wie Wasserstoff, Ethan, Propan und Butan bei den Verbrennungstests eingesetzt werden. Siemens hält als führender Anbieter von modernen Gasturbinen den Effizienz-Weltrekord mit einem nachgewiesenen Wirkungsgrad von 60,75 Prozent im Gas- und Dampfturbinenbetrieb (GuD). In GuD-Kraftwerken wird mit dem heißen Abgasstrom einer Gasturbine zusätzlich eine Dampfturbine versorgt, um die Ausbeute an elektrischer Energie zu erhöhen.

Die Bedeutung des Standortes Berlin spiegelt sich auch in den jüngsten Investitionen von Siemens Energy wider. Im laufenden Jahr erweiterte und erneuerte das Unternehmen für 17 Millionen Euro das Prüffeld im Gasturbinenwerk in Berlin-Moabit, in dem komplett montierte Gasturbinen unter Kraftwerksbedingungen getestet werden. Für 13 Millionen Euro wurde dort zudem ein neues Bohrwerk zum Bearbeiten von Gehäuseteilen installiert. Darüber hinaus investierte Siemens im Jahr 2009 am Standort 42 Millionen Euro in eine neue Produktionshalle für Gasturbinen-Schaufeln. Auch im Berliner Schaltanlagenwerk von Siemens, in dem Komponenten für Kraftwerke und Hochspannungsnetze hergestellt werden, werden im Zuge einer Modernisierung derzeit für rund 30 Millionen Euro zwei neue Produktionshallen gebaut. In Ludwigsfelde, in direkter Nachbarschaft zum künftigen Brenner-Testzentrum, weihte Siemens im vergangenen Jahr ein neu gebautes Logistikzentrum für Gasturbinenteile ein.

Hocheffiziente Gasturbinen und GuD-Kraftwerke sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von rund 30 Milliarden Euro erzielte. Das macht Siemens zu einem der weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum fast 320 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Berlin, Delhi, Hongkong, Istanbul, London, New York, Singapur und Tokio in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Stromerzeugung mit thermischen Kraftwerken und aus erneuerbaren Energiequellen sowie für die Stromübertragung in Netzen und für die Gewinnung, die Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2011 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von 27,6 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 34,8 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug über 4,1 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2011 über 97.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.siemens.de/energy.

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