Siemens gründet Innovationszentrum für Bahntechnik in Großbritannien

Die Siemens-Division Mobility hat im März 2011 ihr weltweit erstes „Rail Innovation Centre of Competence“ in Großbritannien gegründet. In diesem Innovationszentrum will Siemens neue Konzepte und Technologien für das internationale Wartungsgeschäft für Schienenfahrzeuge entwickeln.

Die Nachfrage nach diesen Leistungen steigt: Der entsprechende Weltmarkt soll bis 2016 um mehr als drei Prozent jährlich auf 35 Milliarden Euro wachsen. Damit macht das Servicegeschäft über ein Drittel des weltweiten Gesamtmarkts für den Schienenverkehr aus. In Großbritannien hat Siemens schon heute für jeden ausgelieferten Zug einen Wartungsvertrag mit dem jeweiligen Betreiber abgeschlossen. Die von Siemens gefertigten und gewarteten Fahrzeuge wurden bereits mehrfach für ihre hohe Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Von den Erfahrungen aus dem täglichen Servicegeschäft in den britischen Depots soll auch das Innovationszentrum profitieren – und damit die Siemens-Kunden in aller Welt.

Im seinem weltweit ersten „Rail Innovation Centre of Competence“ in Großbritannien entwickelt Siemens ab sofort moderne Konzepte und Technologien für die Fernwartung und die sogenannte vorausschauende Instandhaltung von Schienenfahrzeugen. So sind Wartungstechniker in der Lage, die Züge, Bahnen und Lokomotiven sowie deren Leistung kontinuierlich während der Fahrt auf der Strecke zu überwachen, also auch außerhalb der regulären Wartungstermine im Depot. Fernwartung und vorausschauende Instandhaltung erhöhen die Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge. Gleichzeitig senken diese beiden Wartungsmethoden die Servicekosten für den Betreiber, da Service- und Reparaturzyklen genauer bestimmt werden können. Falls die Messdaten aus der Fernwartung auffällig sind, können die Siemens-Techniker eingreifen, bevor es zu einer Störung kommt.

„Mit der Gründung des ‚Rail Innovation Centre of Competence’ reagiert Siemens auf den weltweit wachsenden Bedarf an Serviceleistungen für Schienenfahrzeuge. Wir wollen damit unseren Kunden helfen, den Betrieb der Züge noch effizienter und zuverlässiger zu gestalten“, erklärte Nicholas Kay, Leiter des neuen Innovationszentrums. Der britische Ingenieur ist seit 2007 für Siemens tätig und war zuletzt für die Weiterentwicklung der Desiro-Flotte in Großbritannien verantwortlich, die bereits mehrfach für ihre hohe Zuverlässigkeit ausgezeichnet wurde. Von Großbritannien aus soll Kay nun die Entwicklung neuer Service-Technologien und -Konzepte für Siemens und seine internationalen Kunden voranbringen.

Bereits heute wartet Siemens in den neun britischen Depots (Acton, Ardwick, Crewe, Glasgow Shields, Ilford, Leeds, Northampton, Southampton und York) insgesamt über 370 Züge seiner Desiro-Familie für sieben verschiedene Betreiber. Als einziger Hersteller hat das Unternehmen in Großbritannien für jeden ausgelieferten Zug einen Wartungsvertrag abgeschlossen. Die Züge der Desiro-Klasse 444, die für den Betreiber South West Trains in London unterwegs sind, wurden für ihre hohe Zuverlässigkeit von der internationalen Fachzeitschrift „Modern Railways“ im Januar 2011 mit dem „Golden Spanner 2010“ ausgezeichnet: Im Schnitt gab es im Jahr 2010 nur alle 89.000 Kilometer einen fehlerbedingten Ausfall eines Zuges der Flotte. Das macht die Desiro-Klasse 444 zum zuverlässigsten Zug in Großbritannien. Weitere Preise für Zuverlässigkeit verlieh die Fachzeitschrift an die Desiro-Klasse 360/2, die in London als Heathrow-Express verkehrt, sowie an die Klasse 350/2, die für London Midland unterwegs ist.

Siemens ist seit über 160 Jahren in Großbritannien präsent und beschäftigt dort mehr als 16.000 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte in der Entwicklung und Fertigung. Für die Siemens-Division Mobility, die seit 1996 auf dem britischen Markt ist, sind dort rund 1600 Mitarbeiter tätig.

Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-, Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 204.000 Mitarbeitern (30. September) erzielte Siemens Industry im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 34,9 Milliarden Euro.

Die Siemens-Division Mobility (Berlin) ist der international führende Anbieter von Transport- und Logistik-Lösungen. Mit „Complete mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient und umweltfreundlich zu transportieren. „Complete mobility“ ist orientiert am Ziel der Nachhaltigkeit und vereint Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehr, Lösungen für Flughafen- und Post-Logistik, Bahnelektrifizierung, Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr, schlüsselfertigen Systemen und zukunftsorientierten Servicekonzepten. Mit weltweit rund 24.000 Mitarbeitern erreichte Siemens Mobility im Geschäftsjahr 2010 (30. September) einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro.

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