Hintergrundinformation „Breast Care“

Mit fast 30 Prozent ist Brustkrebs sowohl in Deutschland als auch in Europa die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 57.000 Frauen erkranken , mehr als 17.000 sterben in Deutschland jährlich daran.

Siemens Healthcare hat umfassende Lösungen zur Früherkennung und Behandlung von Brustkrebs entwickelt und unter dem Namen „Breast Care Solutions“ zusammengefasst. Diese bestehen aus Kombinationen verschiedener bildgebender Verfahren wie Ultraschall, Mammographie und Magnetresonanztomographie (MRT), die durch IT, Lösungen aus der Labordiagnostik und Strahlentherapie ergänzt werden. Besonderes Augenmerk legt Siemens auf die dritte Dimension, der 3D-Bildgebung der Brust unter Verwendung neuester Technologien: das Ultraschallsystem Acuson S2000 Automated Breast Volume Scanner (ABVS) und die 3D-Tomosynthese mit dem digitalen Mammographiesystem Mammomat Inspiration. Dank dieser neuen Systeme erhalten Ärzte nun Informationen so detailliert wie nie zuvor.

Dieser Multi-Modalitätsansatz für Diagnose, Therapie und Rehabilitation in der Brustmedizin (Senologie) findet bei Ärzten immer mehr Zuspruch. Den Bildgebungstechniken wie MRT und Ultraschall, aber auch der 3D-Brusttomosynthese kommt darin eine wachsende Rolle zu. Sie bieten umfassende Möglichkeiten von der Früherkennung über die Diagnostik bis zur Nachsorge von Brustkrebserkrankungen. Die neuen Technologien bieten unter anderem eine verbesserte Bildqualität und optimierte Arbeitsabläufe, die den Arzt bei der Untersuchung unterstützen. Immundiagnostische Tests liefern Hinweise über den Verlauf einer Therapie.

Digitale Mammographie für das Screening
Das digitale Vollfeldsystem Mammomat Inspiration mit der Basis-Funktion für Screening ist seit Ende 2007 auf dem Markt und in über 500 Krankenhäusern und Praxen weltweit erfolgreich im Einsatz. Viele neue Komponenten liefern dem Arzt bessere Aufnahmen der weiblichen Brust als bisher und erleichtern damit die Diagnosestellung. Eine neuartige MoodLight-Funktion bietet den Patiententinnen eine komfortablere, weit weniger anstrengende Untersuchungsatmosphäre. Zahlreiche Funktionen und technische Details sorgen für eine geringere Strahlenbelastung: unter anderem eine spezielle Röntgenröhre mit Wolfram-Anode und neue AEC-Algorithmen , welche die jeweilige Dosis in Abhängigkeit von Brustgröße und Gewebeart individuell berechnen.

Die Tomosynthese ist eine neue Mammographietechnik, welche die herkömmliche zweidimensionale Mammographie durch dreidimensionale Aufnahmen der Brust, vergleichbar der Computertomographie, erweitert. Hierbei werden Projektionsbilder aus mehreren Winkeln erzeugt, die durch einen Software-Algorithmus in dreidimensionale Schichtbilder umgerechnet werden, welche die herkömmliche Überlagerung von Gewebe im Bild vermeiden und somit dem Radiologen bessere Informationen über die Brust liefern. Bis zum heutigen Tage hat Siemens rund 50 Systeme für die Brusttomosynthese ausgeliefert.

Ultraschall in der Brustkrebsfrüherkennung
Bei dichtem Brustgewebe oder unklaren Mammographiebefunden hilft dem Arzt oft ein weiteres bildgebendes Verfahren, um eine sichere Diagnose erstellen zu können: der Ultraschall. Nach Aussage des New England Journal of Medicine erhöht dichtes Brustgewebe das Brustkrebsrisiko für eine Frau um das Fünffache. Während die konventionelle Mammographie die Methode der ersten Wahl bei Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs bleiben wird, zeigt eine von der RSNA (Radiological Society of North America) 2008 veröffentlichte Studie , dass sich die Erkennungsrate für Brustkrebs um 20 Prozent erhöht, wenn die Mammographie mit einer Ultraschalluntersuchung kombiniert wird.
Durch die Abhängigkeit vom Bedienpersonal und den Zeitaufwand für den Ultraschall per Hand galt dieses Verfahren bisher als eine sekundäre Modalität zum Auffinden tastbarer Massen oder zur Zweituntersuchung eines im Mammogramm sichtbaren Befundes. Eine neue Methode zur Aufnahme und Aufwertung von Ultraschallbildern bietet das Potenzial, diese Situation zu ändern. Das Ultraschallsystem Acuson S2000 Automated Breast Volume Scanner (ABVS) von Siemens nimmt als weltweit erster multifunktionaler Ultraschall-Brust-Scanner automatisch Volumendarstellungen der weiblichen Brust auf. Das System erlaubt nicht nur volumetrische Vollfeldaufnahmen in weniger als 10 Minuten, die Sonographie-Volumendaten bieten auch einen besseren Überblick über Anatomie und Architektur der Brust. Neben transversalen und sagittalen Rekonstruktionen stellt Acuson S2000 ABVS auch die koronare Ebene der Brust (von Brustwarze bis zur Brustwand) dar, die mit herkömmlicher Ultraschallbildgebung bisher nicht erfasst werden konnte. Diese koronare Ansicht beschleunigt die Diagnose und dient als wertvolles Instrument bei der OP- und Resektionsplanung. Acuson S2000 ABVS eignet sich besonders für die Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen mit dichtem Brustgewebe und für die Nachsorge.

Die relativ neue Methode der Elastographie in der Brustbildgebung stellt einen vielversprechenden Ansatz zur Untersuchung von Knoten und Veränderungen im Gewebe (Läsionen) dar, die auf maligne Veränderungen hinweisen. Die Elastographie bietet Ärzten eine höhere Untersuchungsgenauigkeit bei der Charakterisierung von Mammaläsionen.

Die Technik „eSie Touch Elasticity Imaging“ erzeugt durch Kompression des Weichgewebes ein Elastogramm, welches die mechanische Eigenschaft oder Steifheit des Gewebes beurteilen hilft. Oft geht dies mit einer Pathologie einher. Nach Ausage der American Cancer Society erweisen sich 80 Prozent aller biopsierten Brustläsionen als gutartig. Mediziner hoffen daher, mit dieser Methode die Anzahl von unnötigen invasiven Brustbiopsien verringern zu können.

Innovationen in der Magnetresonanztomographie (MRT) für die Brustbildgebung
Speziell für die Brustbildgebung hat Siemens das MRT-System Magnetom Espree-Pink entwickelt. Besonders für übergewichtige und klaustrophobe Patientinnen werden Untersuchungen dank der großen Magnetöffnung von 70 Zentimetern angenehmer als mit bisherigen Geräten. Die Patientin-nen können je nach Bedarf mit den Füßen oder dem Kopf voran positioniert werden. Für Patientinnen, die in bisherigen Geräten ein Gefühl der räumlichen Enge empfunden haben, ist die Bauweise des Magnetom Espree-Pink ein enormer Vorteil. Eine sogenannte Spule, die hervorragende Bildqualität liefert, kann an unterschiedliche Brustgrößen angepasst werden. Ergänzend sind an diesem MR-Brustscanner auch Biopsien möglich.

Eine weitere Technologie ist die sogenannte Protonen-MRT-Spektroskopie der Brust, welche die Biopsie zur Ermittlung von Bösartigkeit oder Gutartigkeit von Läsionen ersetzen kann. Bei dieser Methode erhält der Arzt essenzielle metabolische Informationen zu den biochemischen Eigenschaften von Brustläsionen, die es ihm erleichtern, zwischen bös- und gutartigen Läsionen zu unterscheiden. Nach einer in der Zeitschrift Radiology veröffentlichten Studie konnten mittels Protonen-MRT-Spektroskopie 68 Prozent der Biopsien für Brustläsionen vermieden werden, ohne dass man bei dieser Personengruppe einen bösartigen Fall übersehen hat. Siemens bietet mit der Software syngo Grace eine Lösung für die Protonen-MRT-Spektroskopie der Brust an, mit der sich bei vielen Patientinnen unnötige Biopsien vermeiden lassen. syngo Grace verwendet Cholin als Biomarker und verbessert damit nicht nur die Differenzialdiagnose, sondern ermöglicht zugleich auch die Analyse der biochemischen Eigenschaften von Brustläsionen.

Der Brustscanner Magnetom Espree-Pink samt seiner umfangreichen Palette an Applikationen für die MR-Brustbildgebung wird durch spezialisierte Softwarelösungen namens syngo BreVis und syngo BreVis Biopsy unterstützt. syngo BreVis bietet eine leicht zu benutzende diagnostische Berichterstattung. Die Applikation ermöglicht eine fast vollautomatische Berichterstellung, elastische Bildkorrektur bei Patientenbewegungen, Farbdarstellung dynamischer Bildinformationen und die Berechnung des Läsionsvolumens. Da der syngo Brevis Diagnose-Bericht auf der BI-RADS-Klassifikation basiert, wird der diagnostische Arbeitsablauf weiter optimiert.

Molekulare Bildgebung in der Brustkrebsdiagnose
Siemens bietet mehrere Prozeduren der molekularen Bildgebung für die Diagnose und Therapie von Brustkrebs an. Viele Krebstypen, auch der Brustkrebs, verbreiten sich regional zu den Lymphknoten, da Tumorzellen über den Lymphkanal in der Nähe des ursprünglichen Tumors wandern und metastasieren können. Die Szintigraphie zur lymphatischen Drainage mit dem Symbia SPECT/CT-System (Single-Photon-Emissionscomputertomographie / Computertomographie) ermöglicht das Tracking von Wächterlymphknoten mit Hilfe radioaktiv markierter Substanzen, die sich in ihnen konzentrieren. Die präzise Lokalisierung dieser Lymphknoten ist selbst in komplexen Regionen möglich, da die anatomischen Orientierunspunkte in einem CT-Scan dargestellt werden können. Durch die Laboruntersuchung dieser Wächterlymphknoten kann sich nicht nur die Notwendigkeit reduzieren alle Achsellymphknoten zu entfernen, sondern auch die bei vielen Patienten möglichen Komplikationen.

Das jüngste System von Siemens, das molekulare Computertomographiesystem Biograph mCT, unterstützt bei der präzisen Krebsdiagnose. Das System kann sowohl in der Radiologie als auch in der Nuklearmedizin eingesetzt werden und ist sowohl für PET/CT (Positron-Emissionstomographie) als auch reine CT-Untersuchungen geeignet. Diverse Biomarker helfen bei der Lokalisierung von Metastasen in Knochen und anderem Gewebe. Dies hilft dem Arzt dabei, die nachfolgende Therapie genauer zu planen.

Weiterentwicklung der Strahlentherapie ermöglicht individuelle Behandlung
Die Behandlung des Brustkrebses ist für Ärzte eine echte Herausforderung und sie müssen darauf achten gesundes Gewebe zu schonen, insbesondere das gegenüberliegende Brustgewebe und Herz und Lungen. Der jüngste Linearbeschleuniger von Siemens, Artiste Solution, integriert Bildgebung und Behandlung in einem Gerät. Er gibt damit den Ärzten die Flexibilität zu spezialisierter Behandlung der Patientin. Eine der Bildgebungsoptionen, MVision Cone Beam Imaging, liefert effizient den erforderlichen scharfen Weichgewebekontrast, der zur päzisen Positionierung der Brustkrebspatientin nötig ist. Mit Hilfe der 3D-Bilder, die Mvision und der schnelle 160 MLC Multileaf Collimator des Artiste liefern, können die Ärzte schnell und genau höhere Strahlungsdosen ins Zielgewebe ausrichten und dabei das umgebende gesunde Gewebe und lebenswichtige Organe schonen.
Therapiemonitoring Fortschritte in der Immundiagnostik
Zwanzig bis dreißig Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind HER-2/neu-positiv. Der HER-2/neu-Nachweis erfolgt normalerweise durch Biopsie oder bei der Operation durch Gewebetests. Der Serum HER-2/neu-Test von Siemens ist der einzige erhältliche Bluttest für die Messung des HER-2/neu-Status im Blut von Patientinnen mit metastatischem Brustkrebs, deren ursprünglicher HER-2/neu-Pegel 15 gn/mL übersteigt. Der Serumtest erlaubt – im Gegensatz zu den oben genannten Gewebetests – die Überwachung der HER-2/neu-basierten Basiswerte und Veränderungen des Spiegels zu jedem Zeitpunkt über den Verlauf der Erkrankung hinweg und liefert aufschlussreiche Informationen über das Therapieansprechen. Sie hilft dem Arzt dabei, der Patientin die für sie mit höchster Wahrscheinlichkeit optimale Therapie anzubieten.

Der Siemens Healthcare Sector ist weltweit einer der größten Anbieter im Gesundheitswesen. Das Unternehmen versteht sich als medizinischer Lösungsanbieter mit Kernkompetenzen und Innovationsstärke in diagnostischen und therapeutischen Technologien sowie in der Wissensverarbeitung einschließlich Informationstechnologie und Systemintegration. Mit seinen Akquisitionen in der Labordiagnostik ist Siemens Healthcare das erste integrierte Gesundheitsunternehmen, das Bildgebung und Labordiagnostik, Therapielösungen und medizinische Informationstechnologie miteinander verbindet und um Beratungs- und Serviceleistungen ergänzt. Siemens Healthcare bietet Lösungen für die gesamte Versorgungskette unter einem Dach – von der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge. Zusätzlich ist Siemens Healthcare der Weltmarktführer bei innovativen Hörgeräten. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist in über 130 Ländern präsent. Im Geschäftsjahr 2008 (bis 30. September) erzielte Siemens Healthcare einen Umsatz von 11,17 Mrd. € sowie einen Auftragseingang von 11,78 Mrd. €. Das Bereichsergebnis betrug 1,23 Mrd. €. Weitere Informationen unter: www.siemens.com/healthcare.

Die in diesem Dokument erwähnten Produkte sind nicht in allen Ländern kommerziell erhältlich. Aufgrund von Genehmigungsvorschriften kann die Verfügbarkeit in keinem Land gewährleistet werden. Weitere Informationen erteilt auf Wunsch die regionale Siemens-Repräsentanz.

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